Vulva-Dermatitis: Symptome und Behandlung
Eine Vulva-Dermatitis ist eine Reizung der Haut im Intimbereich, insbesondere in den Falten um den Scheideneingang. Sie äußert sich durch Symptome wie Brennen, Rötung und sogar Ausfluss.
Sie kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, z. B. durch den Kontakt mit reizenden Substanzen in Hygieneprodukten, Infektionen, Reibung durch Kleidung und bestimmte Medikamente.
In vielen Fällen ist sie nicht ernst. Die Behandlung umfasst die Verwendung von Cremes und oralen Medikamenten, Antibiotika, antimykotischen und antiallergischen Mitteln sowie einige Maßnahmen zur häuslichen Pflege unter der Aufsicht einer medizinischen Fachkraft.
Was ist eine Vulva-Dermatitis?
Dermatitis ist eine Hauterkrankung, die Entzündungen, Juckreiz, Schuppung und Rötungen verursacht. Sie kann an verschiedenen Körperstellen auftreten, z. B. an Händen, Beinen, Füßen, Gesicht, Hals und Bauch.
Es gibt verschiedene Arten von Dermatitis, wobei in der Regel zwischen zwei Hauptgruppen unterschieden wird:
- Reizende Kontaktdermatitis: Verursacht durch reizende Substanzen, die z. B. in Reinigungs- oder Hygieneprodukten enthalten sind. Die Symptome treten an der betroffenen Hautstelle auf und verschwinden allmählich, wenn der Kontakt nicht mehr besteht.
- Allergische Kontaktdermatitis: Sie wird zwar auch durch den Kontakt mit einer Substanz (Allergen) verursacht, tritt aber nur bei Menschen auf, die darauf allergisch reagieren. Außerdem kann sie sich im Gegensatz zur ersten Form auch auf andere Körperregionen ausbreiten.
Als Vulva-Dermatitis bezeichnet man eine Reizung mit Entzündung, Juckreiz und Rötung, die in der Haut rund um den Scheideneingang auftritt.
Es ist erwähnenswert, dass die Haut in den Falten der Vulva extrem empfindlich und heiß ist und feucht bleibt oder bleiben sollte. All diese Bedingungen machen sie anfälliger für Reizungen oder Infektionen.
Es gibt keine genauen Zahlen über die Häufigkeit dieser Erkrankung. Frauen jeden Alters können davon betroffen sein. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass sie zu bestimmten Zeiten auftritt, besonders in der Pubertät, vor der ersten Menstruation und nach der Menopause.
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Die häufigsten Symptome
Bei einer Vulvitis können die Symptome je nach Ursache variieren. Sie umfassen:
- Juckreiz
- Brennen oder Reizung
- Rötung
- Ausschlag
- Schmerzen beim Sex
- Allgemeines Unwohlsein (wenn eine Infektion besteht)
- Fieber (vor allem, wenn eine Geschlechtskrankheit vorliegt)
- Weißlicher Ausfluss (bei einer Pilzinfektion)
- Bläschen (weniger häufig)
Ursachen der Vulva-Dermatitis
Eine Vulva-Dermatitis kann, wie andere Reizungen im Intimbereich, mit einer Infektion, wie z.B. einer Vaginitis, zusammenhängen. Eine solche Krankheit entsteht, wenn die Mikrobiota des Bereichs durch einen Krankheitserreger oder aus anderen Gründen verändert wurde.
Darüber hinaus werden die Symptome mit Elementen in Verbindung gebracht, die bei Kontakt mit der Vulva Reizungen oder Allergien verursachen. Untersuchungen zufolge haben viele Patientinnen mit diesem Problem eine atopische Vorgeschichte.
Zu den Ursachen der Vulva-Dermatitis ist Folgendes zu sagen:
- Hautkrankheiten: Schuppenflechte, Ekzem oder seborrhoisches Ekzem
- Lichen sclerosus
- Pilzinfektionen: Vaginale Candidose und andere Hefepilzinfektionen
- Sexuell übertragbare Krankheiten
- Vaginitis und andere bakterielle Infektionen
- Hormonelle Medikamente
- Hormonelle Veränderungen und Ungleichgewichte, insbesondere in den Wechseljahren
- Hygieneprodukte oder Waschmittel mit Duftstoffen, Reizstoffen oder Substanzen, die das pH-Gleichgewicht der Haut beeinflussen
- Verwendung von Gleitmitteln
- Unzureichende oder zu häufige Hygiene
- Reibung durch Kleidung
- Kontakt mit synthetischen Stoffen (bei empfindlichen Menschen)
- Allergie gegen Latexkondome
- Übermäßige Feuchtigkeit in der Unterwäsche
- Vulvakrebs
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Diagnose und Behandlung einer Vulva-Dermatitis
In manchen Fällen können die Symptome von alleine verschwinden, wenn du deine Hygiene verbesserst oder die Elemente vermeidest, die die Reizung verursachen. Wenn sie intensiver werden oder eine Woche lang andauern, ist es ratsam, einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen.
Die Diagnose wird in der Regel durch eine Untersuchung und eine Anamnese gestellt. Wenn es Anzeichen für eine Infektion gibt, kann eine Urinuntersuchung durchgeführt werden, und bei Krebsverdacht kann eine Gewebebiopsie erforderlich sein.
Sobald feststeht, was die Reizung der Vulva verursacht, wird über die Behandlung entschieden, die natürlich von der Ursache abhängt. Unter Umständen werden Medikamente wie Antibiotika, Antimykotika oder Antiallergika verschrieben. Diese können in Form von Cremes oder Salben aufgetragen oder oral eingenommen werden.
Es gibt auch andere Maßnahmen, die du zu Hause beachten solltest, wobei du stets die Empfehlungen deines Arztes/deiner Ärztin befolgen solltest. Darunter sind die folgenden hervorzuheben:
- Wasche dich einmal täglich mit zimmerwarmem Wasser und einer parfümfreien Seife.
- Trockne die Stelle gut, aber sanft ab, ohne zu reiben.
- Verwende Feuchtigkeits- oder Gleitmittel, wenn die Stelle trocken ist.
- Lege kalte Kompressen auf, um das Unbehagen zu lindern.
- Verzichte auf Geschlechtsverkehr, bis die Symptome verschwunden sind.
- Vermeide es, dich zu kratzen, denn das kann die Beschwerden verschlimmern.
Vorbeugende Maßnahmen
Es ist nicht immer möglich, einer Vulva-Dermatitis vorzubeugen. Dennoch kann man einige Maßnahmen ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens zu verringern, vor allem bei Menschen, die zu Hautkrankheiten neigen.
Zu diesem Zweck empfehlen sich die folgenden Maßnahmen:
- Keine Vaginalspülungen.
- Verwende keine Sprays oder Puderprodukte.
- Praktiziere Safer Sex und benutze Kondome.
- Trage locker sitzende, atmungsaktive oder feuchtigkeitsabsorbierende Kleidung.
- Wähle natürliche Stoffe (Baumwolle) für deine Unterwäsche.
- Wasche den Vaginalbereich nicht zu oft.
- Vermeide Intimseifen mit reizenden Substanzen.
- Verwende kein heißes Wasser für diesen Bereich.
- Wechsle die Unterwäsche häufig, besonders wenn sie nach dem Sport verschwitzt ist.
- Wasche deine Hände, bevor du den Intimbereich berührst.
- Teile keine Handtücher oder Unterwäsche mit Freunden oder Familienmitgliedern.
Warnzeichen
Achte auf bestimmte Warnzeichen, die auf ein ernsteres Problem hinweisen könnten. Zu diesen Anzeichen gehören Fieber mit Schüttelfrost, starker oder übel riechender Ausfluss, ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen, eine spürbare Schwellung im Vulvabereich, ein Hitzegefühl in diesem Bereich und Ausschläge, die sich auf andere Bereiche ausbreiten.
Zum Schluss noch eine sehr wichtige Empfehlung: Verzichte auf Hausmittel, die auf Internetseiten zu finden sind (insbesondere Spülen des Intimbereichs). Im Zweifelsfall ist es am besten, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren.
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