Rissige Hände durch Kälte - was man dagegen tun kann

Vor Kälte aufgesprungene Hände sind im Winter nichts ungewöhnliches. Wie jedes andere Körperteil leiden auch die Hände darunter, niedrigen Temperaturen und einem grimmigen Klima ausgesetzt zu sein. Erfahre hier mehr dazu.
Rissige Hände durch Kälte - was man dagegen tun kann
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Leonardo Biolatto

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Vor Kälte aufgesprungene Hände sind lästig, jucken und schmerzen. Wenn sich das winterliche Klima in all seiner Gewalt bemerkbar macht, werden von allen Hautpartien zuallererst die Hände  in Mitleidenschaft gezogen, weil sie der Kälte fast durchgehend ausgesetzt sind. Wir brauchen unsere Hände bei den allermeisten Tätigkeiten und nicht immer können wir dabei Handschuhe tragen.

Die Haut ist unser Schutzmantel, und dieser wird durch die Kälte angegriffen, so dass die Haut und das darunterliegende Gewebe Risse bekommen.  Auf dem Handrücken befinden sich Haarfollikel, die nur wenig Fett produzieren. Somit ist der Handrücken schlecht gegen Kälte geschützt und kann leichter austrocknen.

Bei den Handflächen sieht das anders aus. Diese verfügen über einen besseren Schutz gegen klimatische Bedingungen, zumal dort eine erhöhte Schweißbildung stattfindet, welche temperaturregulierend wirkt.

Winterliche Kälte macht die Hände rissig, weil es sich meist um eine eher trockene Kälte handelt, welche die Zellen dehydriert. Bei einer ausgetrockneten Lederhaut wird die Zellstruktur aufgebrochen, was sich nach außen durch Risse bemerkbar macht.

Ursachen für rissige Hände

Nicht nur Kälte verursacht rissige Hände. Der Winter bringt noch weitere Umstände mit sich, die mit rissiger Haut in Verbindung gebracht werden; gleichzeitig können bestimmte Bedingungen, die nicht mit der Jahreszeit zusammenhängen, die Symptome verschlimmern.

Hierzu zählen krasse Temperaturschwankungen. Wenn wir von beheizten oder manchmal auch überhitzten Räumen in die Kälte hinausgehen, erleidet die Haut einen termischen Schock. Solche krassen Temperaturunterschiede sind nicht gut für die Lederhaut.

Wie wir bereits erwähnt haben, ist kalte Luft oft trocken. Um dem entgegenzuwirken, waschen wir manchmal öfter unsere Hände als gewöhnlich, weil wir davon ausgehen, dass die Haut so mehr Feuchtigkeit bekommt. Das muss jedoch nicht der Fall sein. Im Gegenteil, Nässe kann in Kombination mit Kälte sogar kontraproduktiv wirken und die Risse noch vergrößern.

Hände eincremen Salbe Seife

Krasse Temperaturwechsel können genauso wie hautreizende Substanzen die Hände austrocknen, so dass sich Risse bilden.

Auch manche Hygiene- oder Reinigungsprodukte, die wir zu Hause oder bei der Arbeit verwenden, können Risse in den Händen hervorrufen, unabhängig von der Kälte.

Es handelt sich hierbei um hautreizende Substanzen, die die beschriebenen Symptome verstärken. Dazu zählen Wasch- und Putzmittel, Insektizide, Kalk und einige Seifen. Was letztere betrifft, so wurden, um der Bildung von Rissen entgegen zu wirken, Seifen entwickelt, die die Haut eher schützen als angreifen, wie das bei den Tensiden der Fall ist.

Auch Vorerkrankungen können die Rissbildung begünstigen, hierzu zählen vor allem Hautkrankheiten und Autoimmunerkrankungen. Menschen mit Schuppenflechte stellen jeden Winter fest, dass sich die Symptome verschlimmern. Auch hormonbedingte Auswirkungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes schlagen sich im Hautbild nieder.

Maßnahmen gegen kältebedingte Risse

Es ist nicht alles verloren, nur weil Winter ist, denn es gibt bestimmte Maßnahmen, die man ergreifen kann, um der Rissbildung durch Kälte vorzubeugen. Einige von ihnen nennen wir nachfolgend:

  • Die Hände mit lauwarmem Wasser waschen: Händewaschen ist unerlässlich. Am besten macht man das mit Wasser, was weder zu kalt noch zu heiß ist.
  • Handschuhe benutzen: Wann immer es möglich ist, sollte man die Hände mit Handschuhen schützen, sowohl gegen die Kälte als auch gegen hautreizende Substanzen. Es ist wichtig, dass die Haut nicht in direkten Kontakt mit toxischen Stoffen kommt und dass die Finger auf Körpertemperatur gehalten werden.
  • Feuchtigkeitsspendende Cremes verwenden: Nicht alle Cremes oder Salben helfen im Winter, die Haut zu schützen. Es empfiehlt sich, Salben mit feuchtigkeitsspendender Formel und  Bestandteilen von Hafer, welche speziell für trockene Haut entwickelt wurden, zu benutzen. Auch sollte nicht nur die Haut, sondern auch die Fingernägel eingecremt werden.
kalte Hände im Winter

Im Winter ist es wichtig, die Hände mit Handschuhen zu schützen. Außerdem sollte man sie, wenn möglich, nur mit lauwarmem Wasser waschen.

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Wirksame Hausmittel zur Pflege rissiger Hände

Da es sich bei rissigen Händen nicht um eine Krankheit handelt, die mit Medikamenten behandelt werden muss, sondern vielmehr bestimmte Verhaltensmaßnahmen eingehalten werden müssen, um den Symptomen entgegen zu wirken, kann man auch auf Hausmittel zurückgreifen. Es gibt empfehlenswerte Hausmittel, die die Symptome erleichtern, indem sie vor allem der Haut Feuchtigkeit spenden und auf hautreizende Inhaltsstoffe verzichten.

Zu solchen wirksamen Hausmitteln zählen:

  • Vaseline: Vaseline kann man pur, ohne weitere Zusätze, verwenden. Sie kann eine isolierende Fettschicht auf die Haut setzen und so das Eindringen von Kälte verhindern. Es empfiehlt sich, Vaseline einmal wöchentlich aufzutragen.
  • Weizen: In lauwarmem Wasser aufgelöste Weizenkleie ist ein weiteres Mittel, das den Händen gut tut. Man bereitet die Weizenkleie mit kochendem Wasser zu und lässt es dann auf Raumtemperatur abkühlen. Schon hat man ein wohltuendes Handbad, in das man seine Hände immer wieder tauchen kann. Aber Vorsicht, immer erst, wenn das Wasser nur noch lauwarm ist.
  • Honig: Honig besitzt etliche Eigenschaften, die gut für die Haut sind. Es ist bekannt, dass Honig als isolierende Schutzschicht  wirkt. Um den klebrigen Honig nicht direkt auf die Haut auftragen zu müssen, mischt man ihn mit Butter, erhitzt die Mischung und lässt sie wieder abkühlen. Ein Nachteil bei diesem Hausmittel ist, dass wir an allem, was wir anfassen, Fettfinger hinterlassen. Deshalb empfiehlt es sich, die Mischung in Ruhemomenten, wenn die Hände gerade nichts zu tun haben, aufzutragen.
  • Ei: Eigelb ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender. Man kann das geschlagene Eigelb direkt auf die Hand auftragen und zehn bis zwanzig Minuten einwirken lassen. Dreimal wöchtenlich angewendet sollte ausreichend sein, um Rissbildung an den Händen wirksam zu bekämpfen.

Fazit

Winterliche Temperaturen bieten alle Voraussetzungen, um die Haut an den Händen auszutrocken und aufspringen zu lassen. Um das zu verhindern, sollten die Hände wann immer möglich durch Handschuhe geschützt sein. Außerdem können wir auf bestimmte Naturprodukte zur Feuchtigkeitspflege zurückgreifen.


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