Milchschorf bei Babys: 4 Dinge, die du wissen musst

Milchschorf ist weder eine Allergie, noch ist er auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Es ist vielmehr ein ästhetisches Problem. Erfahre heute mehr darüber.
Milchschorf bei Babys: 4 Dinge, die du wissen musst

Geschrieben von Virginia Martínez

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Milchschorf, medizinisch auch unter dem Begriff infantile seborrhoische Dermatitis bekannt, kommt bei Kindern bis zu drei Jahren relativ häufig vor und verschwindet in der Regel von selbst wieder. Dennoch ist es normal, dass Eltern besorgt sind, wenn es dazu kommt.

Aus diesem Grund beantworten wir heute häufige Fragen im Zusammenhang mit diesem Problem. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.

Milchschorf

Wenn wir von „Milchschorf“ sprechen, beziehen wir uns auf eine Art von seborrhoischer Dermatitis, die hauptsächlich bei Säuglingen auftritt. Sie ist gekennzeichnet durch das Auftreten von Krusten oder dicken gelblichen Schuppen im Bereich der Kopfhaut. Sie kann aber auch andere Körperstellen betreffen.

Während sie bei manchen Babys nur an sehr kleinen Stellen auftritt, kann sie bei anderen am ganzen Kopf und sogar an den Augenbrauen oder Wimpern auftreten.

Milchschorf betrifft meist die Kopfhaut
Die Kopfhaut ist der Bereich, der am anfälligsten für Milchschorf ist. Es handelt sich jedoch um einen selbstbegrenzenden Zustand, der nach einigen Monaten wieder verschwindet.

Was die Ursachen betrifft, so sind die Forscher weiterhin dabei, viele von ihnen zu untersuchen. Die Forscher glauben jedoch, dass der Zustand durch eine übermäßige Fettproduktion durch die Talgdrüsen verursacht werden kann. Da die Seborrhoe hauptsächlich Kinder und Jugendliche betrifft, könnten auch Hormone eine wichtige Rolle spielen.

In jedem Fall gibt es auch andere Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, diesen Zustand zu entwickeln. Dazu gehören beispielsweise extremes Klima, fettige Haut, Stress, ein geschwächtes Immunsystem etc.

Erfahre anschließend, was du über Milchschorf wissen solltest. Wir beantworten verschiedene Fragen, die Eltern in diesem Zusammenhang häufig stellen. Auf diese Weise wirst du ihn besser verstehen und kannst dein Kind entsprechend pflegen.

1. Verursachen die Schuppen Juckreiz oder Schmerzen?

Obwohl man meinen könnte, dass Milchschorf Juckreiz oder Schmerzen verursachen könnte, ist dies nicht der Fall. Wenn sich dein Kind gereizt fühlt, kann dies an einer Infektion liegen, aber nicht an der seborrhoischen Dermatitis selbst.

Es handelt sich vielmehr um ein ästhetisches Problem, das in den meisten Fällen nach einer Weile von selbst wieder verschwindet.

2. Ist Milchschorf eine Allergie?

seborrhoische Dermatitis ist keine Allergie und auch nicht ansteckend
Milchschorf ist keine allergische Reaktion und auch nicht ansteckend.

Traditionell haben Mythen und Gerüchte das Auftreten des Milchschorfs mit bestimmten Nahrungsmittelallergien in Verbindung gebracht. Dies gilt vor allem in Hinblick auf die Verträglichkeit von Milch. Dies ist jedoch nur ein Mythos.

Wie wir bereits erklärt haben, hängt die seborrhoische Dermatitis bei Säuglingen nicht mit allergischen Reaktionen zusammen, sondern mit einer übermäßigen Talgproduktion der Talgdrüsen.

3. Ist Milchschorf ansteckend?

Nein, der Milchschorf ist nicht ansteckend. Es handelt sich weder um eine Infektion, noch wird er durch Bakterien oder Viren verursacht, sodass das er nicht von einer Person zur anderen weitergegeben werden kann.

Auch wenn er in den meisten Fällen normalerweise nach einigen Monaten wieder verschwindet, zeigen einige Kinder weiterhin Symptome, bis sie 2 oder 3 Jahre alt sind. Außerdem kann der Zustand in manchen Fällen plötzlich wieder auftreten, nachdem er bereits verschwunden war.

4. Liegt es an mangelnder Hygiene?

Seborrhoische Dermatitis ist nicht auf mangelnde Hygiene zurückzuführen
Obwohl er nicht auf eine mangelnde Hygiene zurückzuführen ist, so können das richtige Bürsten und bestimmte Öle dennoch helfen, den Milchschorf loszuwerden und Infektionen zu vermeiden.

Wie wir bereits erwähnt haben, kennen Forscher die genauen Ursachen des Milchschorfs nicht. Es ist jedoch durchaus wahrscheinlich, dass er auf die übermäßige Produktion von Fett oder Talg durch den Körper zurückzuführen ist. Infolgedessen wird er also nicht durch einen Mangel an Hygiene verursacht.

Sobald er jedoch vorhanden ist, ist es wichtig, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, um eine Infektion zu vermeiden. Aus diesem Grund kannst du deinem Kind Handschuhe anziehen, wenn es dazu neigt, sich selbst zu berühren, seine Nägel sauber halten und einen Kamm mit sauberen Borsten verwenden.

Wie behandelt man Milchschorf?

In den meisten Fällen bedarf es keiner speziellen Behandlung. Du kannst jedoch etwas Oliven- oder Mandelöl mit einer sanften Massage im Bereich der Schuppen auftragen, um diese zu beseitigen. In manchen Fällen musst du das Öl eine Weile wirken lassen.

In jedem Fall solltest du die Schuppen niemals durch Kratzen mit den Fingern oder einem Kamm entfernen. Es ist besser, sie mit Ölen aufzuweichen, damit sie allmählich von selbst verschwinden.

Sollte ich zum Arzt gehen?

Es ist immer wichtig, den Rat eines Kinderarztes einzuholen, wenn es um die Gesundheit deines Babys geht. Wenn du bei deinem Baby Milchschorf vermutest, kann dein Kinderarzt sicherstellen, dass es sich tatsächlich darum handelt und dir entsprechende Tipps geben.

Auf jedem Fall solltest du in folgenden Fällen einen Arzt aufsuchen:

Milchschorf: Wenn du Zweifel hast, solltest du dich an deinen Arzt wenden
Wenn du Zweifel hast oder Komplikationen feststellst, hilft dir der Gang zum Arzt, die Krankheit richtig zu diagnostizieren und zu behandeln.
  • Wenn sich der Milchschorf verschlimmert und sich auf andere Bereiche ausdehnt.
  • Im Falle, dass die seborrhoische Dermatitis Reizungen und Juckreiz verursacht und du Haarausfall feststellst.
  • Bei Rötungen oder Nässen im betroffenen Bereich.
  • Wenn dein Kind zusätzlich zur Seborrhoe Probleme hat, an Gewicht zuzunehmen.

Wie du siehst, ist die seborrhoische Dermatitis bei Säuglingen keine schwerwiegende Erkrankung. Ein wenig häusliche Pflege ist alles, was dein Baby braucht, und früher oder später wird das Problem von alleine verschwinden. Dennoch solltest du deinen Kinderarzt darauf ansprechen, damit er feststellen kann, ob es sich tatsächlich darum handelt und dich entsprechend beraten kann.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.