Lebenszyklus einer Familie: Was ist das und welche Bedeutung hat er?
Jede Familie ist eine Welt für sich. Es gibt jedoch einen bestimmten gemeinsamen Nenner, den alle Familien teilen und der als Lebenszyklus einer Familie bekannt ist. Er ist ein Hilfsmittel, um die Herausforderungen zu verstehen, mit denen diese Grundeinheit der Gesellschaft konfrontiert ist.
Natürlich verläuft der Lebenszyklus einer Familie nicht zwangsläufig linear, und jede Gruppe erlebt ihn auf ganz eigene Weise. Dennoch hilft das Verständnis der einzelnen Phasen dabei, gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen, um Stagnation zu verhindern. Schauen wir uns an, was es mit dieser Theorie auf sich hat.
In welchen Phasen verläuft der Lebenszyklus einer Familie?
Der Wechsel von einem Stadium zum nächsten bringt bestimmte evolutionäre Krisen mit sich, die Spannungen hervorrufen, die gelöst werden müssen. Sie brechen mit dem Status quo und erfordern daher ein neues Gleichgewicht. Obwohl es viele Modelle gibt, um den Lebenszyklus einer Familie zu verstehen, wird er im Allgemeinen durch die folgenden Phasen charakterisiert:
- Liebesbeziehung: Eine Partnerschaft entwickelt sich und ein Paar beginnt, sich besser kennen zu lernen. Sie durchlaufen eine Phase des Verliebtseins.
- Zusammenleben und Heirat: Hier besteht die Herausforderung darin, die Regeln für die Beziehung auszuhandeln, da jeder Partner aus einem Familiensystem mit einer einzigartigen Kultur stammt. Zwischen dem Paar und der Großfamilie werden Grenzen gezogen.
- Die Geburt des ersten Kindes und die Erziehung: Die Beziehung wird aufrechterhalten, aber sie tritt in den Hintergrund. Die Bemühungen konzentrieren sich auf die neuen elterlichen Rollen und die Anpassung an diese erweiterte Gruppe. Mit der Geburt weiterer Kinder und dem Heranwachsen der Kinder stellen sich neue Herausforderungen wie die Schulbildung und die Pubertät.
Weitere Phasen im Lebenszyklus einer Familie
- Das leere Nest: Diese Phase bedeutet den Auszug der Kinder, die neue und andere Projekte beginnen. Das Paar ist wieder allein. Hier besteht die Herausforderung darin, sich gegenseitig wieder als Paar zu erkennen und eine zweite Hochzeitsreise zu unternehmen. Sonst kommt es zu Konflikten.
- Die Geburt der Enkelkinder: Neue Rollen kommen ins Spiel. Die Großeltern sind nicht mehr dazu da, die Enkelkinder zu erziehen, sondern um eine gute Zeit zu verbringen.
- Alter und Ruhestand: Das bedeutet, dass alte Projekte aufgegeben werden, um Platz für neue zu schaffen. Es kann eine Zeit sein, in der man sich wieder mit seinem Partner zusammenschließt und das wieder aufnimmt, was man schon immer tun wollte und aufgeschoben hatte. Auch der Alterungsprozess und der Verfall des Körpers setzen ein.
- Verwitwung: Dies bedeutet, die Einsamkeit zu akzeptieren und sich mit der Abwesenheit des Partners auseinanderzusetzen. Diese Phase, wie auch die vorangegangene, erfordert eine gewisse Trauerarbeit.
Natürlich variiert jede dieser Phasen je nach Person und Familie. Schließlich gibt es nicht den einen Weg, eine Familie zu sein. Es gibt Paare, die sich gegen Kinder entscheiden, es gibt Menschen, die sich für Kinder ohne Partner entscheiden, usw.
Die Struktur der typischen Familie hat sich im Laufe der Zeit verändert, und der Lebenszyklus muss an die jeweils neuen Gegebenheiten angepasst werden.Dieser Artikel könnte dich interessieren: Gemeinsames Essen in der Familie: 10 wissenschaftlich belegte Vorteile
Warum ist es wichtig, den Lebenszyklus einer Familie zu berücksichtigen?
Wenn man den Lebenszyklus einer Familie betrachtet, muss man anerkennen, dass Familien verschiedene Phasen durchlaufen. Das liegt aber nicht daran, dass die Abfolge eine Laune ist, sondern daran, dass es Herausforderungen gibt, denen man sich stellen muss, um Anpassung und Wachstum zu erreichen.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen müssen also unterschiedliche Fähigkeiten ins Spiel gebracht werden. Allerdings verlaufen diese Phasen nicht linear, sondern spiralförmig und überlappend.
Natürlich muss auch der Einfluss des Kontexts und der externen Faktoren berücksichtigt werden, die die jeweilige Situation erleichtern oder behindern. Eine Familie, die vor der Geburt des ersten Kindes wirtschaftliche Schwierigkeiten hat, wird diesen Moment anders erleben als eine andere, in der die materiellen und wirtschaftlichen Bedürfnisse befriedigt sind.
Wie man eine gesunde Familie aufrecht erhält
Damit eine Familie im Laufe der Zeit zusammenhält und einen gesunden Raum für alle ihre Mitglieder bietet, muss man bedenken, dass der Wandel ein inhärenter Faktor ist. Daher sollte man sich nicht auf eine starre Vorstellung oder Rolle versteifen, sondern lernen, sich anzupassen.
Die Familie ist eine lebendige Einheit.
Daher bewältigt jede Familie jede dieser Übergangskrisen (mit mehr oder weniger Erfolg), je nach ihrem Stil und ihrer Geschichte der Lösungsfindung und Konfliktbewältigung. Kommunikation und Grenzen sind von grundlegender Bedeutung.
Außerdem ist es wichtig zu lernen, gemeinsame Familienzeit zu verbringen. Auf diese Weise ist es möglich, sich gegenseitig kennenzulernen, sich gegenseitig zu helfen, zu wachsen und zu wissen, was jedes Mitglied vom anderen braucht.
Der familiäre Dialog ist ein Mittel, um zu erfahren, was das andere Mitglied fühlt, will und braucht.Ebenfalls lesenswert: Dysfunktionale Familien und ihre Auswirkungen auf Kinder
Krisen sind auch Chancen
Die Betrachtung des Lebenszyklus einer Familie soll nicht dazu dienen, die Familien zu stigmatisieren, die ihn nicht auf diese herkömmliche Weise erleben.
Im Gegenteil, das Ziel besteht darin, die Übergangssituationen zu identifizieren, die diese Gruppe beeinträchtigen oder destabilisieren können, und Instrumente zur Begleitung und Vorbeugung von Problemen bereitzustellen. Schließlich verfügen nicht alle Familien über die gleichen Ressourcen und Möglichkeiten, um Krisen zu bewältigen.
Außerdem ist es wichtig zu bedenken, dass Krisen den einzelnen Familienmitgliedern die Möglichkeit bieten, zu wachsen, sich zu verändern und neue Rollen zu übernehmen. Inflexibilität schadet den Familien und ihren Mitgliedern. Es geht darum, die Phasen zu überwinden und dabei die familiären und individuellen Werte zu bewahren und flexibel zu sein.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Semenova Moratto Vásquez, Nadia, & Zapata Posada, Johanna Jazmín, & Messager, Tatiana (2015). Conceptualización de ciclo vital familiar: una mirada a la producción durante el periodo comprendido entre los años 2002 a 2015. CES Psicología, 8(2),103-121.[fecha de Consulta 23 de Febrero de 2022]. ISSN: . Disponible en: https://www.redalyc.org/articulo.oa?id=423542417006
- Estremero, J., & Bianchi, X. G. (2004). Familia y ciclo vital familiar. Manual para la salud de la mujer, 19.