Kurkuma zur Prävention von Diabetes? Das sagt die Wissenschaft
Kurkuma (Curcuma longa) ist eines der am meisten geschätzten Gewürze, weil es das Risiko von Diabetes senken kann. Obwohl sie auch für andere medizinische Zwecke zur Anwendung kommt, hat sie aufgrund von Forschungsergebnissen, die ihren Verzehr mit der Kontrolle des Blutzuckerspiegels und der Vorbeugung damit verbundener Komplikationen in Verbindung bringen, an Popularität gewonnen. Was sagt die Wissenschaft über das Potenzial von Kurkuma zur Prävention von Diabetes? Hier erfährst du es!
Insbesondere stellte man fest, dass Curcumin – ihr Hauptwirkstoff – zur Verringerung der Insulinresistenz beiträgt und die metabolische Gesundheit verbessert. Darüber hinaus bekämpft es Entzündungen, oxidativen Stress und andere Faktoren, die das Wohlbefinden von Menschen mit Diabetesrisiko beeinträchtigen.
Eine in Current Topics in Medicinal Chemistry veröffentlichte Übersichtsarbeit kam zu dem Schluss, dass Curcumin antidiabetische Wirkungen hat und gleichzeitig als Antioxidans, neuroprotektiv und entzündungshemmend wirkt. Wenn du mehr über diese Eigenschaften erfahren willst, lies weiter!
Kurkuma zur Prävention von Diabetes: Welches Potenzial hat dieses Gewürz?
Kurkuma ist auch als “das goldene Gewürz” oder “indischer Safran” bekannt. In der ayurvedischen Medizin ist sie sehr beliebt, da sie seit der Antike ein wichtiges Mittel zur Linderung von Beschwerden, zur Vorbeugung chronischer Krankheiten und zur Steigerung des Energieniveaus ist.
Die Kurkuma besteht aus bioaktiven Substanzen, die Gesundheit und Wohlbefinden fördern können. Laut Ausgabe 2 des Buches Herbal medicine: biomolecular and clinical aspects (Kräutermedizin: biomolekulare und klinische Aspekte) sind dies die folgenden:
- Eiweiß
- Polysaccharide
- Fettsäuren
- Sesquiterpene
- Flüchtiges Öl mit Turmeron
- Vitamine des B-Komplexes
- Kohlenhydrate und Ballaststoffe
- Curcuminoide, darunter Curcumin, Demethoxycurcumin, 5′-Methoxycurcumin und Dihydrocurcumin
- Andere ätherische Öle, wie d-α-Phellandren, d-Sabinen, Cinol, Borneol und Zingiberen
- Mineralien wie Kalzium, Eisen, Phosphor, Kalium und Natrium
Aufgrund dieser Zusammensetzung ist es nicht verwunderlich, dass viele der Eigenschaften von Kurkuma wissenschaftlich untermauert sind. Und obwohl sie nicht die erste Wahl ist, wenn es um die Behandlung von Krankheiten geht, ist sie als eines der besten Nahrungsergänzungsmittel anerkannt.
In Bezug auf Diabetes haben mehrere Studien ihre Wirksamkeit untersucht. Eine in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlichte Übersichtsarbeit kam zu interessanten Ergebnissen. Zahlreiche In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen lieferten deutliche Hinweise auf die antidiabetische Wirksamkeit von Curcumin.
Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass dieses Polyphenol ein therapeutisches Potenzial zur Vorbeugung von Diabetes und zur Verringerung seiner Komplikationen besitzt. Man vermutet, dass sein Wirkmechanismus in der Modulation verschiedener Signalmoleküle liegt, die mit Entzündungen in Verbindung stehen. Angesichts der Komplexität dieser Krankheit ist dies jedoch nicht ganz klar.
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Kurkuma, metabolisches Syndrom und Diabetesprävention
Die Vorteile von Kurkuma zur Prävention von Diabetes sind vor allem auf ihre Fähigkeit zurückzuführen, das metabolische Syndrom zu bekämpfen. Dabei handelt es sich um eine Reihe veränderter chemischer Prozesse, zu denen Insulinresistenz, ein hoher Blutzuckerspiegel, Fettstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit gehören.
Im International Journal of Endocrinology and Metabolism veröffentlichte Untersuchungen haben ergeben, dass Curcumin antihyperglykämisch und insulinsensibilisierend wirkt und so die Insulinresistenz und die damit verbundenen Komplikationen verringert.
Bei einer Insulinresistenz können Muskel- und Leberzellen Glukose nicht ausreichend aus dem Blut aufnehmen und als Energiequelle nutzen. Infolgedessen steigt der Blutzuckerspiegel an, die Funktion der Bauchspeicheldrüse wird beeinträchtigt und es kommt zu Typ-2-Diabetes.
Eine in der Zeitschrift Longhua Chinese Medicine veröffentlichte systematische Übersichtsarbeit ergab, dass Kurkuma das Potenzial hat, die mit dem metabolischen Syndrom verbundenen Risikofaktoren zu kontrollieren. Dazu gehören der Blutzuckerspiegel, Cholesterin, Triglyceride, Entzündungen und der Body-Mass-Index.
Diese Ergebnisse bestätigt auch eine in Frontiers in Endocrinology veröffentlichte Überprüfung von Studien. Hierbei kam man zu dem Schluss, dass Curcumin ein natürliches, sicheres und kostengünstiges Antidiabetikum und Entzündungshemmer ist. Seine Wirkung wird auf seine Fähigkeit zurückgeführt, oxidativen Stress und den Entzündungsprozess zu unterdrücken.
Genauer gesagt fanden die Forscher/innen heraus, dass es den Nüchternblutzucker, das glykosylierte Hämoglobin, den Body-Mass-Index, das C-reaktive Protein im Serum, das Gesamtcholesterin und die Triglyceride bei Patient/innen mit Typ-2-Diabetes mellitus senkt.
Darüber hinaus beugt Kurkuma den Komplikationen vor, die mit Diabetes verbunden sind
Kurkuma senkt nicht nur das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, sondern kommt auch Patient/innen zugute, die bereits an dieser Krankheit leiden. Aufgrund ihrer Eigenschaften kann sie das Risiko von Komplikationen wie der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung, der diabetischen Neuropathie und der Nephropathie minimieren.
- Laut einer in der Pharmacy Practice veröffentlichten Studie hat Curcumin-Extrakt ein therapeutisches Potenzial bei nichtalkoholischer Fettlebererkrankung. Allerdings ist es kein Ersatz für eine medizinische Behandlung und eine Änderung des Lebensstils.
- Im Indian Journal of Pharmaceutical Sciences berichteten Forscherinnen und Forscher, dass Curcumin die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin verbessert und damit eine schützende Wirkung gegen das Auftreten von diabetischer Neuropathie hat. Diese Komplikation verursacht Läsionen in den peripheren Nerven, die Signale zu und von den Extremitäten des Körpers senden.
- Tierstudien, über die in der Zeitschrift BioMed Research International berichtet wurde, weisen auf das Potenzial von Curcumin hin, die diabetische Nephropathie zu bekämpfen. Insbesondere wird ihm eine antifibrotische Wirkung zugeschrieben, die vielversprechend gegen diese Komplikation des Diabetes ist. Um diesen Nutzen zu belegen, sind solide Humanstudien erforderlich.
- Obwohl die Beweise begrenzt sind und Humanstudien fehlen, wird vermutet, dass Curcumin das Potenzial hat, erektile Dysfunktion, die aufgrund von Diabetes auftritt, zu bekämpfen. Eine Studie an Ratten, die im Journal of Sexual Medicine veröffentlicht wurde, lieferte vielversprechende Ergebnisse.
Die Bioverfügbarkeit von Curcumin – ein Nachteil
Trotz der zahlreichen Studien, die Curcumin mit positiven Effekten bei Diabetes-Patient/innen in Verbindung bringen, gibt es einen großen Nachteil: seine Bioverfügbarkeit. Was bedeutet das? Eine bioverfügbare Substanz ist eine Substanz, die aufgenommen wird und in den Blutkreislauf gelangt, um weiter im Körper zirkulieren zu können.
Wenn eine Substanz intravenös verabreicht wird, ist es wahrscheinlicher, dass sie die optimale Wirkung erzielt. Bei oraler Einnahme ist diese Fähigkeit jedoch geringer.
Kurkuma ist da keine Ausnahme. Bei oraler Einnahme ist die Bioverfügbarkeit von Curcumin, dem Wirkstoff, der für die Haupteigenschaften verantwortlich ist, gering.
Dies führt zu einer schlechten Aufnahme im Darm, so dass es schnell abgebaut und ausgeschieden wird. Infolgedessen kann es seine positive Wirkung nur schwer entfalten. Allerdings gibt es einen Trick, mit dem sich dieser Nachteil verringern lässt.
Eine in der Zeitschrift Foods veröffentlichte Studie zeigt, dass der gleichzeitige Verzehr von Curcumin und Piperin – dem Wirkstoff des schwarzen Pfeffers – die Bioverfügbarkeit um bis zu 2.000 % erhöht. Aus diesem Grund sind beide Komponenten häufig in kommerziellen Nahrungsergänzungsmitteln zu finden.
Mögliche Nebenwirkungen von Kurkuma
Der Verzehr von Kurkuma- und Curcuminpräparaten gilt für die meisten gesunden Erwachsenen als sicher. Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat die Verwendung von Kurkuma aufgrund seiner guten Verträglichkeit und Wirksamkeit genehmigt.
Die empfohlenen Dosen liegen zwischen 4.000 und 8.000 mg pro Tag.
Der Konsum sollte jedoch maßvoll sein, da zu viel davon Übelkeit, Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Blähungen, gelben Stuhl und Kopfschmerzen verursachen kann. Das Gewürz ist in den folgenden Fällen kontraindiziert:
- Patient/innen mit Sodbrennen und saurem Reflux
- Schwangere und stillende Frauen (konsultiere zuerst deinen Arzt oder deine Ärztin)
- Menschen mit einem Gallenblasenleiden
- Patient/innen, die Antikoagulanzien, Antibiotika, Antidepressiva, Herz-Kreislauf- oder Krebsmedikamente einnehmen
- Menschen, die sich einer Operation unterziehen müssen
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Ist Kurkuma zur Prävention von Diabetes geeignet?
Die Aufnahme von Kurkuma in die regelmäßige Ernährung kann zur Vorbeugung von Diabetes und seinen Komplikationen beitragen. Trotzdem sollte man bedenken, dass die orale Einnahme eine geringe Bioverfügbarkeit von Curcumin mit sich bringt. Daher sollte man es gleichzeitig mit Piperin verzehren, entweder auf natürliche Weise oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.
In jedem Fall solltest du beachten, dass Kurkuma keine Medikamente oder Therapien zur Vorbeugung und Behandlung von Diabetes ersetzt. Es ist wichtig, einen gesunden Lebensstil beizubehalten und die Empfehlungen des Arztes oder der Ärztin zu befolgen.
Die Verwendung dieses Nahrungsergänzungsmittels ist lediglich eine ergänzende Maßnahme.