Hautreizung durch Reibung: Pflegemaßnahmen und Behandlung

Hautreizungen durch Reibung mit Gegenständen aller Art sind ein recht häufiges Problem. Hier erfährst du mehr darüber und wir sagen dir auch, was du dagegen tun kannst.
Hautreizung durch Reibung: Pflegemaßnahmen und Behandlung
Diego Pereira

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Diego Pereira.

Geschrieben von Carmen Martín

Letzte Aktualisierung: 28. Februar 2023

Eine Hautreizung durch Reibung, auch “Wundscheuern” genannt, ist eine typische Verletzung, die auftritt, wenn die Haut über einen längeren Zeitraum oder schnell gegen einen bestimmten Gegenstand gerieben wird. Charakteristisch ist das Auftreten von schmerzhaften Ausschlägen, die von Juckreiz und Blutungen begleitet sein können.

In den meisten Fällen verschwindet die Läsion, nachdem du den Kontakt mit dem Gegenstand, der die Reibung verursacht hat, vermieden hast. Manchmal ist die Heilung jedoch aufgrund einer Infektion schwierig. Deshalb ist es ratsam, sie richtig zu behandeln und einige Maßnahmen zu ergreifen, um die Heilung zu beschleunigen. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Was ist eine Abrasion oder Reibungsverletzung?

Die durch Reibung oder Scheuern verursachte Hautreizung wird auch als “Abrasion” oder “Exkoriation” bezeichnet. Laut einer Veröffentlichung in der Zeitschrift Offarm handelt es sich dabei um Läsionen oder Verletzungen, die an den oberflächlichsten Strukturen der Haut auftreten.

Konkret betreffen sie das Stratum corneum der Epidermis, also die oberflächlichste Schicht, die vor jeder Art von Aggression schützt. Obwohl dieses Gewebe flexibel und widerstandsfähig gegen verschiedene physikalische und chemische Einwirkungen aus der Umwelt ist, kann es durch ständiges Reiben an Elementen, die es schwächen, verändert werden.

Dies führt zu einem eher unspezifischen Hautausschlag. Beispiele sind Windelausschlag bei Babys oder häufiges Naseputzen bei einer Erkältung.

Hautreizung durch Reibung - gerötete Stellen am Rücken
Ständiges Reiben der Haut an Elementen wie der Kleidung kann zu Reibungsausschlägen führen.

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Hautreizung durch Reibung: Wie kommt es dazu?

Eine Hautreizung durch Reibung wird, wie der Name schon sagt, durch direktes und kontinuierliches Reiben der Haut an einem Gegenstand verursacht. Das kann an praktisch jeder Körperstelle passieren. Zum Beispiel durch Reibung an Kleidung oder Schuhen. Sie kann auch typischerweise an den Oberschenkeln beim Gehen auftreten.

Risikofaktoren

Auch wenn die Ursache so einfach ist wie das ständige Reiben an der Haut, gibt es viele Faktoren, die dies verursachen können. Tatsächlich ist die Reizung, die sie hervorruft, an bestimmten Körperstellen oder bei der Ausübung bestimmter Aktivitäten typischer.

Einige Risikofaktoren sind:

  • Ausübung von Sportarten wie Laufen oder Radfahren. Bei diesen Bewegungen reiben oft verschiedene Körperteile gegeneinander, gegen das Fahrrad oder gegen die Kleidung selbst.
  • Das Tragen von eng anliegender Kleidung.
  • Ausdauersportarten oder lang andauernde Aktivitäten.
  • Übermäßiges Schwitzen.

Babys und Kleinkinder sind anfälliger für Hautreizungen durch Reibung, vor allem wenn sie Windeln tragen, da dies die Feuchtigkeit in diesem Bereich und die Reibung bei Bewegungen erhöht.

Die Symptome einer Hautreizung durch Reibung

Eine durch Reibung hervorgerufene Hautreizung ist durch einen Ausschlag an der betroffenen Stelle gekennzeichnet. Die Symptome sind in der Regel leicht und verursachen keine allzu großen Schmerzen. Wenn das Reiben jedoch weitergeht und die Verletzung tiefer wird, können sich Blasen oder Schorf bilden. In diesem Fall kann es auch zu Schmerzen, Blutungen und Brennen kommen.

Dies geschieht häufig an Stellen, die schwach oder feucht sind. Zum Beispiel in der Leiste, an den Füßen (oder Fersen), den Oberschenkeln, den Achselhöhlen und den Brustwarzen.

Mögliche Komplikationen

Ohne die richtige Behandlung können Scheuerstellen zu Komplikationen führen. Selbst wenn sich der Ausschlag nicht auf andere Körperstellen ausbreitet, kann es zu Blutungen, Blasenbildung oder Schorfbildung kommen.

In der Folge vermehren sich Bakterien in dem Bereich und dringen in die Haut ein. So kann sich daraus eine Hautinfektion entwickeln, die unter anderem zu weiteren Symptomen wie Wärme, Schwellungen, Schmerzen und Eiter führt.

Infektionen müssen richtig behandelt werden, damit sie sich nicht auf andere Körperteile ausbreiten. Das ist besonders wichtig bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

Hautreizung durch Reibung: Pflegemaßnahmen und Heilmittel zur Behandlung

Durch Reibung verursachte Hautreizungen verschwinden normalerweise innerhalb weniger Tage von selbst, zumindest wenn der Ausschlag mild ist und das Reiben aufhört. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass der Schaden tiefer wird und die Komplikationen auftreten, auf die wir hingewiesen haben.

Wenn die Haut außerdem ständig mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, besteht die Gefahr, dass sie aufreißt oder erneut verletzt wird. Deshalb ist es wichtig, die gereizte Stelle regelmäßig zu trocknen. Manche Menschen tragen bestimmte Lotionen oder Cremes auf, um die Entzündung und den Schmerz der Haut zu lindern.

Eine Studie erklärt zum Beispiel, dass eine Lotion auf Sheabutter-Basis aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften bei dieser Art von Ausschlag hilfreich sein kann. Ähnlich verhält es sich mit anderen Produkten wie Aloe-Vera-Gel und Produkten, die Kokosnussöl enthalten.

Wenn allerdings Blasen auftreten, ist es ratsam, die Flüssigkeit abzulassen, um Komplikationen zu vermeiden. Dazu stichst du mit einer sterilisierten Nadel vorsichtig in die Ränder der Blasen. Danach sollte der Bereich sorgfältig gereinigt und mit einer nicht klebenden Gaze abgedeckt werden.

Es ist wichtig, den Heilungsprozess zu überwachen, um eine Infektion auszuschließen.

Wann du eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen solltest

Bei einer Hautreizung durch Reibung ist es normalerweise nicht notwendig, eine/n Arzt/Ärztin aufzusuchen. Die Verletzung bessert sich in der Regel nach ein paar Tagen, solange du den Kontakt mit dem reibenden Gegenstand vermeidest. Treten jedoch Symptome einer Infektion auf, wie Eiter, Rötungen und starke Schmerzen, ist es am besten, dass du dir ärztliche Hilfe holst.

Wenn sich die Verletzung im Gesicht oder in der Nähe der Augen befindet, solltest du ebenfalls eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen. Er/sie wird feststellen, ob die Verwendung von Antiseptika notwendig ist, um die Heilung zu beschleunigen.

Wie du einer Hautreizung durch Reibung vorbeugen kannst

Es gibt eine Reihe einfacher Maßnahmen, um das Auftreten von derartiger Läsionen zu verhindern. Zunächst einmal solltest du jede Aktivität unterbrechen, bei der du an irgendeiner Stelle eine Reizung oder ein Stechen spürst.

Das solltest du zum Beispiel tun, wenn du beim Gehen aufgrund deiner Schuhe ein Unbehagen an der Ferse verspürst. Außerdem ist es ratsam, Kleidung und Schuhe zu tragen, die gut sitzen und Feuchtigkeit aufnehmen können. Wenn du Sport treibst, solltest du versuchen, die Bereiche zu schützen, die am empfindlichsten auf Reibung reagieren.

Zu diesem Zweck kannst du weiche Bandagen auf die verletzten Stellen legen. Talkumpuder kann Reibung und Feuchtigkeit reduzieren. Im Fall der Brustwarzen solltest du sie mit geeigneten BHs oder Pads schützen.

Hautreizung durch Reibung - geröteter Fuß
Es ist wichtig, herauszufinden, welche Gegenstände Hautverletzungen verursachen, um ihre Verwendung zu reduzieren oder ganz zu vermeiden.

Was du bei einer Hautreizung durch Reibung beachten solltest

Hautreizungen durch Reibung sind sehr häufig auftretende Hautverletzungen. Das Hauptmerkmal ist ein Ausschlag an der Stelle, an der es zu Reibung kommt. Obwohl er leicht ist und sich von selbst zurückbildet, kann er sich verschlimmern, wenn du die Reibung nicht unterbrichst.

Deshalb ist es notwendig, den Bereich zu reinigen, die Blasen zu entleeren und entzündungshemmende Produkte anzuwenden, damit sich die Haut erholen kann. Wenn es Anzeichen für eine Infektion gibt, solltest du am besten einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und dich mit Antiseptika behandeln lassen.


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