5 vermeintlich gesunde Snacks, die eigentlich ultraverarbeitet sind

Heutzutage gibt es eine Menge Diätprodukte in den Regalen. Doch viele "gesunde" Snacks sind in Wirklichkeit extrem verarbeitete Produkte. Erfahre mehr in diesem Artikel!
5 vermeintlich gesunde Snacks, die eigentlich ultraverarbeitet sind
Anna Vilarrasa

Geschrieben und geprüft von der Ernährungswissenschaftlerin Anna Vilarrasa.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Fast Food und verpackte Lebensmittel sind nicht die einzigen Lebensmittel, die ultraverarbeitet sind. Wusstest du, dass einige der angeblich gesunden Produkte, die angeboten werden, eigentlich gar nicht so gesund sind? Heute stellen wir dir 5 vermeintlich gesunde Snacks vor, die in Wirklichkeit ultra-verarbeitet sind.

Es ist wichtig, diese Art von Produkten zu erkennen, damit du ihren Verzehr einschränken kannst. Denn wenn du zu viele ultraverarbeitete Lebensmittel zu dir nimmst, kann das zu Fettleibigkeit und anderen nicht übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Problemen oder Diabetes führen.

Ultraverarbeitete Lebensmittel

Ultraverarbeitete Lebensmittel sind solche, die eine lange Liste von künstlich aromatisierten Zutaten und Zusatzstoffen enthalten. Außerdem enthalten sie oft zugesetzten Zucker, Stabilisatoren und Konservierungsstoffe.

Wenn wir an diese Dinge denken, denken wir automatisch an Fast Food, abgepackte Lebensmittel und Energydrinks. Tatsächlich kommen sie aber in viel mehr Produkten vor und können sich sogar unter dem Deckmantel gesunder Produkte verstecken.

Der Wunsch, auf sich selbst und die eigene Ernährung zu achten, verbreitet sich in unserer Gesellschaft immer weiter. Und weil das so ist, hat die Lebensmittelindustrie eine Chance gesehen, gesunde Produkte zu bewerben. Die Marketingfachleute behaupten, dass diese Produkte gesunde Attribute und Eigenschaften haben.

Die meisten heben gezielt die Nährstoffe hervor, die zu einer besseren körperlichen und geistigen Fitness beitragen können. Allerdings ist es sehr wichtig, dass du auf die Zusammensetzung der Lebensmittel achtest. Denke daran, dass es viele vermeintlich gesunde Snacks gibt, die in Wirklichkeit ultraverarbeitet sind.

5 vermeintlich gesunde Snacks, die eigentlich ultra-verarbeitet sind - Frau liest Verpackung

5 vermeintlich gesunde Snacks, die in Wirklichkeit ultraverarbeitet sind

Wie du bereits erfahren hast, sind solche Produkte sehr weit verbreitet. Hier ist eine Liste mit einigen Produkten, die du nur in Maßen essen solltest.

1. Müsliriegel oder Energieriegel

Diese Riegel sind vielleicht eines der am meisten verbreiteten Fitnessprodukte und werden oft von denjenigen gewählt, die einen leichten Snack suchen. Das liegt daran, dass sie eine bequeme, schnelle und einfache Möglichkeit sind, deinen Energiespeicher wieder aufzufüllen, egal wo du bist.

Das Problem mit diesen Riegeln sind nicht ihre Inhaltsstoffe. Einige von ihnen sind an sich sogar gesund. Das Problem ist, dass sich in diesen Riegeln große Mengen an Zucker in Form von Honig, Sirup oder Glucose-Fructose-Sirup verbergen.

Daher liefert dieser Snack zwar sofortige Energie, aber nicht für lange Zeit. Außerdem sättigt er dich nur kurz.

2. Vermeintlich gesunde Snacks: Proteinriegel

Im Gegensatz zu Müsliriegeln haben diese Zusatzriegel einen hohen Proteingehalt. Deshalb essen die meisten Menschen sie nach dem Sport oder um ihre Proteinzufuhr zu erhöhen.

Meistens werden sie aus Milch- oder Eiproteinen hergestellt. Einige von ihnen enthalten jedoch auch viel Zucker und gesättigte Fette. Manchmal enthalten sie sogar mehr Zucker als ein Schokoriegel.

3. Ballaststoffreiche Kekse und Müsli

Gesunde Kekse und Müsli sind sehr beliebt. Das liegt daran, dass sie viele Ballaststoffe enthalten, aber auch eine Menge zugesetzten Zucker.

Außerdem enthalten viele Ballaststoffkekse gehärtete Fette oder Öle, die nicht gut für dich sind und keinen Nutzen haben.

Deshalb musst du das Etikett gut lesen, bevor du diese Produkte kaufst. Einige der klassischen Optionen haben die gleiche oder eine bessere Nährstoffzusammensetzung als jene, die als gesunde Optionen beworben werden.

4. Vermeintlich gesunde Snacks: Protein-Gebäck

Dank der wachsenden Beliebtheit von kohlenhydratarmen Diäten sind diese Produkte erst seit kurzem auf dem Markt. Die Menschen essen sie, wenn sie ihre Körperzusammensetzung verbessern wollen oder wenn sie abnehmen und gesundheitliche Probleme vermeiden wollen.

In dieser Gruppe ultraverarbeiteter Lebensmittel findest du Donuts, Kekse, Brot, Croissants, Brötchen und alle Arten von herzhaften und süßen Snacks.

Wo liegt also das Problem? Erstens enthalten sie eine lange Liste von zugesetzten Aromen und Konservierungsstoffen. Viele davon sind nicht einmal erkennbar.

Das zweite Problem ist ihre Nährstoffzusammensetzung. Sie enthalten zwar mehr Eiweiß als die Originalversionen dieser Produkte, haben aber nur einen geringen oder gar keinen Nährwert. Die Menschen essen mehr davon, weil sie ihnen gesünder erscheinen, aber dies könnte sich nachteilig auf ihre Gesundheit auswirken.

5. Proteinshakes

Lange Zeit waren Sportler die einzigen, die Eiweißshakes zu sich nahmen. Heute zielen sie jedoch auf Menschen ab, die auf sich selbst achten wollen und keine Zeit haben, eine vollständige Mahlzeit zuzubereiten.

Sie sind einfach herzustellen, praktisch zum Mitnehmen und schnell zu konsumieren. Aber was ihre Zusammensetzung angeht, liefern sie eigentlich die gleichen Nährstoffe wie Energie- und Proteinriegel.

Warum ist es wichtig, ultraverarbeitete Lebensmittel zu vermeiden?

Seit Jahren warnen Ernährungs- und Gesundheitsexperten vor dem Verzehr von zu vielen ultraverarbeiteten Lebensmitteln. Warum stehen sie im Rampenlicht? Was ist der Grund für diese Besorgnis und warum solltest du sie meiden?

Das erste Problem ist ihre Nährstoffqualität. Oder besser gesagt, ihr Mangel an Nährstoffen. Sie enthalten fast keine der grundlegenden Nährstoffe, die wir brauchen, um gesund zu bleiben und unser Wohlbefinden zu fördern. Zu diesen Nährstoffen gehören komplexe Kohlenhydrate, gesunde Fette, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe.

Stattdessen enthalten diese Produkte große Mengen an Salz, zugesetztem Zucker sowie gesättigte und gehärtete Fette. Außerdem haben sie in der Regel viele Kalorien.

Auch das Marketing dieser Produkte verleitet die Verbraucher dazu, sich verstärkt für sie zu entscheiden. Das führt dazu, dass die Menschen zu viele dieser Produkte in ihre Ernährung aufnehmen.

Dieser fortgesetzte Konsum kann dann zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen. In den letzten Jahrzehnten hat die Wissenschaft einen Zusammenhang zwischen diesen Produkten und unerwünschten Folgen nachgewiesen.

In einer systematischen Übersichtsarbeit, die im Jahr 2020 veröffentlicht wurde, wurden zum Beispiel folgende Probleme identifiziert:

  • Eine höhere Prävalenz von Übergewicht und Fettleibigkeit sowie ein höherer Body-Mass-Index
  • Erhöhtes Risiko für das metabolische Syndrom und alle damit verbundenen Faktoren: hoher Blutdruck, hoher Blutzuckerspiegel, hohe Blutfettwerte
  • Vermehrtes Auftreten von Herz-Kreislauf-, Arterien- und zerebrovaskulären Erkrankungen
  • Depressionen
  • Auftreten des Reizdarmsyndroms
  • Höhere Sterblichkeit
5 vermeintlich gesunde Snacks, die eigentlich ultra-verarbeitet sind - Müsliriegel

Vermeintlich gesunde Snacks – solltest du diese ultraverarbeiteten Produkte überhaupt noch essen?

Ultraverarbeitete Lebensmittel haben einen hohen Anteil an zugesetztem Zucker, minderwertigen Fetten und Salz. Außerdem enthalten sie nicht viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien.

Viele Unternehmen wollen dir heute weismachen, dass ihre Produkte eine gute Quelle für diese Nährstoffe sind und deine Gesundheit und dein Wohlbefinden fördern. Allerdings ist es immer am besten, diese Nährstoffe aus frischen Lebensmitteln zu beziehen.

Dennoch ist der Verzehr dieser Lebensmittel in Maßen nicht schädlich für dich und kann deinem Körper sogar helfen. Du solltest nur darauf achten, welche Produkte du kaufst und isst und dass sie nicht Teil deiner täglichen Ernährung sind.

Wenn du diese Produkte nur sporadisch konsumieren willst, raten wir dir, die Produktetiketten zu lesen und Produkte mit Inhaltsstoffen zu wählen, die du kennst. Wenn die Umstände dazu führen, dass du mehr von diesen Lebensmitteln essen musst, solltest du versuchen, selbstgemachte Alternativen zu finden, die schnell zubereitet sind und die du leicht mitnehmen und essen kannst.


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