Zimt während der Schwangerschaft: Ist das empfehlenswert?

Zimt ist ein Gewürz, das positive Auswirkungen auf den Körper hat. Aber ist er für jeden empfehlenswert? Und welche Auswirkungen kann der Verzehr während der Schwangerschaft haben? In diesem Artikel erfährst du mehr.
Zimt während der Schwangerschaft: Ist das empfehlenswert?
Florencia Villafañe

Geschrieben und geprüft von der Ernährungswissenschaftlerin Florencia Villafañe.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Zimt ist ein Gewürz, das oft für die Zubereitung von Süßspeisen verwendet wird. Er hat nicht nur einen ganz besonderen Geschmack, sondern bietet auch nützliche Eigenschaften für unseren Körper, aber die Frage, die wir heute stellen (und beantworten!) wollen, ist, ob du Zimt während der Schwangerschaft konsumieren kannst.

Von den verschiedenen Zimtsorten, die es gibt, ist Cassia die bekannteste und am meisten vermarktete Sorte. Sie enthält phytochemische Verbindungen, die für die positiven Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit verantwortlich sind, aber auch sekundäre Stoffe, die negative Auswirkungen haben können. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, ob es empfehlenswert ist Zimt während der Schwangerschaft zu konsumieren.

Solltest du während der Schwangerschaft Zimt konsumieren?

Zimt enthält verschiedene Nährstoffe und Komponenten. In diesem Gewürz finden sich Vitamine und Mineralien wie Vitamin A, C, E, K und B-Vitamine. Außerdem liefert Zimt Kalzium, Eisen und Magnesium.

Daher kannst du dich durch den Verzehr grundsätzlich mit Stoffen versorgen, die für das reibungslose Funktionieren deines Körpers sehr wichtig sind. Allerdings ist die Schwangerschaft eine Phase, in der sich der Körper auf das Leben außerhalb der Gebärmutter vorbereitet und verschiedene Stoffwechselveränderungen und -anpassungen mit sich bringt. Daher müssen beim Verzehr bestimmter Produkte einige Überlegungen angestellt werden.

Zimt während der Schwangerschaft? Zimttee
Zimt hat positive Auswirkungen auf den Körper, aber es gibt auch Kontraindikationen.

Der Konsum von Zimt während der Schwangerschaft und die Auswirkungen

Es gibt Belege dafür, dass dieses Gewürz unter anderem Schmerzen lindern, den Blutzucker- und Cholesterinspiegel regulieren sowie Erkältungen vorbeugen und Asthma und Verdauungsbeschwerden lindern kann.

All das liegt daran, dass Zimt Antioxidantien und Verbindungen enthält, die entzündungshemmend und antimikrobiell wirken. Die Wirkung auf die Zellalterung hat mit der Fähigkeit zu tun, freie Radikale zu hemmen, die sich andernfalls als Stoffwechselabfälle im Körper ansammeln. Dies ist zum Teil auch die Erklärung für das antidiabetische Potenzial von Zimt.

Vorteile

Wenn man Zimt also regelmäßig, aber in Maßen zu sich nimmt, hat er positive Auswirkungen. Zu diesen Vorteilen zählen unter anderem die folgenden:

  • Zimt hilft dabei, Übelkeit und Verdauungsbeschwerden zu reduzieren.
  • Der Verzehr kontrolliert mögliche Blutdruckspitzen.
  • Hilft, den Blutzucker zu kontrollieren und Schwangerschaftsdiabetes zu verhindern.

Welche Risiken bestehen?

Allerdings enthält Zimt auch eine Substanz namens Cumarin, die in hohen Konzentrationen Schäden und Komplikationen in der Schwangerschaft verursachen kann.

Konkret handelt es sich bei dieser Verbindung um eine sekundäre Phytochemikalie (eine natürliche Substanz pflanzlichen Ursprungs), die laut dem Artikel “Toxikologie und Risikobewertung von Cumarin: Fokus auf Humandaten” toxische und krebserregende Wirkungen hat. Da die Schwangerschaft ein sensibler Lebensabschnitt ist, vor allem im ersten Trimester, kann ein übermäßiger Konsum verschiedene Risiken bergen.

Wie in einer in der Revista Cubana de Farmacia veröffentlichten Studie erläutert, sind einige der möglichen dokumentierten Folgen von Cumarin während der Schwangerschaft die folgenden:

  • Missbildungen beim Fötus: Dazu gehören Anomalien bei der Synthese von Knorpel und Knochen.
  • Eine Zunahme von spontanen Fehlgeburten
  • Frühgeburten
  • Atemnot bei Säuglingen während der Geburt
  • Risse in der Plazenta: In diesem Fall ist die Hauptursache ein Bestandteil namens Glycyrrhizin.

Darüber hinaus kann Zimt bei Kindern, die beginnen, andere Lebensmittel auszuprobieren, und die genetisch dazu disponiert sind, eine allergische Überempfindlichkeit auslösen. Aus diesem Grund ist es ratsam, vorsichtig zu sein und Zimt in diesem Stadium nicht zu konsumieren.

Ist es ratsam, während der Schwangerschaft Zimttee zu trinken?

Eine weitere Möglichkeit, dieses Gewürz zu verwenden, ist die Zubereitung als Aufguss. Laut der Studie Consumption of medicinal plants by pregnant women verwenden 55 % der Schwangeren Heilpflanzen, um Tee oder andere Aufgüsse zuzubereiten, darunter auch Zimt.

Da in den ersten Monaten gewisse Verdauungsbeschwerden auftreten können, steigt der Wunsch, diese Getränke zu sich zu nehmen. In diesem Kontext ist es ratsam zu wissen, welche Bestandteile sie enthalten, damit du es nicht übertreibst.

Darüber hinaus solltest du bedenken, dass natürliche Kräuter, auch wenn sie traditionell als harmlos gelten, empfindliche Prozesse wie die Entwicklung des Fötus beeinflussen können. Daher solltest du dich in dieser Situation unbedingt vorab von deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin beraten lassen.

Zimttee
Obwohl natürliche Tees und Aufgüsse grundsätzlich sehr gut sind, gilt es, bestimmte Einschränkungen und Kontraindikationen zu beachten.

Was du beim Verzehr von Zimt während der Schwangerschaft beachten musst

Wie du gesehen hast, kann sich der Konsum von Zimt in moderaten Dosen positiv auf die Schwangerschaft auswirken, vor allem bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels und des Blutdrucks sowie bei Verdauungsproblemen. Bedenke, dass die mit Cumarin verbundenen Risiken nur bei hohem Konsum auftreten.

Darüber hinaus ist Zimt nicht die einzige Substanz, die Risiken verursachen kann. Auch andere Heilpflanzen wie Weinraute, Wermut und Aloe Vera enthalten Bestandteile, die während der Schwangerschaft nicht ratsam sind.

Zusammenfassend kann Folgendes festgestellt werden: Der Konsum von Zimt während der Schwangerschaft ist nicht grundsätzlich abzulehnen. Dennoch solltest du ihn auf keinen Fall regelmäßig konsumieren. Er sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Wenn du dir dennoch unsicher bist, solltest du eine Fachperson deines Vertrauens konsultieren oder ihn vorsichtshalber einfach meiden.


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