Wissenswertes über Neugeborenengelbsucht

Mehr als die Hälfte der Neugeborenen hat zwei bis drei Tage nach der Geburt eine gelblich verfärbte Haut, da die Konzentration von Bilirubin erhöht ist. Es handelt sich in den meisten Fällen um einen normalen Prozess, der nicht besorgniserregend ist. 
Wissenswertes über Neugeborenengelbsucht
María Cantos

Geschrieben und geprüft von der Hebamme und Fachärztin María Cantos.

Letzte Aktualisierung: 26. Mai 2022

In den ersten Lebenstagen des neugeborenen Kindes machen sich die Eltern oft große Sorgen, wenn Symptome auftreten, die auf eine Krankheit hinweisen könnten. Doch die Neugeborenengelbsucht wird als normaler Prozess betrachtet, auch wenn eine ärztliche Kontrolle notwendig ist, um Komplikationen zu verhindern.

Erfahre in unserem heutigen Artikel, warum es bei sehr vielen Neugeborenen in den ersten Tagen zu der typischen Gelbfärbung der Haut kommt und wie die Neugeborenengelbsucht behandelt wird, um Folgebeschwerden zu verhindern.

Welche Ursachen führen zu einer Neugeborenengelbsucht?

Gelbsucht ist an der typischen Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute zu erkennen. Die Ursache dafür ist eine erhöhte Konzentration von Bilirubin, das beim Abbau der roten Blutkörperchen entsteht. Der Arzt ermittelt die genauen Bilirubinwerte anhand einer Blutuntersuchung.

Neugeborenengelbsucht ist jedoch normalerweise keine ernste Krankheit, solange die Bilirubinwerte nicht übertrieben erhöht sind. Sollte die Bilirubinkonzentration im Blut jedoch extrem hoch sein, spricht man von einer Hyperbilirubinämie, die ärztlich im Krankenhaus überwacht werden muss.

Zwei bis drei Tage nach der Geburt ist eine Gelbfärbung der Haut ganz normal. Die Leber, die dafür zuständig ist, den Überschuss an Bilirubin auszuscheidenist damit nach der Geburt oft noch überfordert.

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Die beste Pflege eines Neugeborenen

Auch wenn die Neugeborenengelbsucht keine ernste Erkrankung ist, empfiehlt es sich, das Baby richtig zu pflegen, um Beschwerden und Komplikationen zu vermeiden. Zu den grundlegenden Pflegemaßnahmen gehören folgende:

  • Die richtige Ernährung: Wenn du deinen kleinen Schatz stillst, ist es nicht immer einfach herauszufinden, ob er tatsächlich ausreichend Nahrung zu sich nimmt. In seltenen Fällen kommt es durch das Stillen zu Gelbsucht, die in diesem Fall nach ungefähr einer Lebenswoche auftritt. Der Kinderarzt wird das Baby untersuchen und bewerten, ob es sinnvoll ist, ein bis zwei Tage auf das Stillen zu verzichten.
  • Phototherapie zu Hause: Die Phototherapie wird in Neonatologie-Abteilungen verwendet, um Hyperbilirubinämie zu behandeln. Sollte jedoch kein Krankenhausaufenthalt notwendig sein, kann diese Technik auch zu Hause verwendet werden. Man legt das Baby einfach 10 Minuten am Tag nur mit der Windel an die Sonne, wobei jedoch die Augen mit einem Tuch abgedeckt werden. Du musst jedoch unbedingt eine Tageszeit wählen, in der die Sonnenstrahlung schwach ist, damit die zarte Haut deines Babys keinen Schaden leidet. Am besten machst du das also vor 9 Uhr am Morgen. Lasse dich jedoch davor immer von deinem Kinderarzt beraten!
Welche Ursachen führen zu einer Neugeborenengelbsucht?

Mögliche Risikosituationen identifizieren

Wie bereits erwähnt, ist die Neugeborenengelbsucht eine häufige Krankheit, die jedoch nicht ernst ist. Trotzdem ist es wichtig, bestimmte Risikofaktoren und Anzeichen zu kennen, die einen Arztbesuch erfordern: 

  • Frühes Autreten der Neugeborenengelbsucht: Wenn die Gelbfärbung bereits am ersten Lebenstag auftritt, wird der behandelnde Arzt eine Blutuntersuchung vornehmen, um eine richtige Diagnose stellen zu können.
  • Wenn die Neugeborenengelbsucht nach den ersten zwei Lebenswochen weiterhin vorhanden ist. So lange braucht die Leber nämlich, um ihre Funktionen zu normalisieren und die überschüssigen Mengen an Bilirubin auszuleiten.

Mögliche Komplikationen bei einer Neugeborenengelbsucht

Wenn die Bilirubinkonzentration im Blut extrem hoch ist, kann sich das Bilirubin in den Gehirnzellen ablagern und den Stoffwechsel und auch die Funktion der Neuronen beeinträchtigen. Dies bezeichnet man als Kernikterus oder Bilirubienzephalopathie, eine Krankheit, die mit einer schweren Schädigung des zentralen Nervensystems einhergeht.

Um dies zu verhindern, ist es wichtig, das Baby zum Kinderarzt zu bringen, wenn die Gelbfärbung nach einer Lebenswoche noch immer vorhanden ist. Der Arzt wird dann entsprechende Untersuchungen durchführen und die Bilibrubinkonzentration bewerten. Wenn es sich um extreme Werte handelt, wird das Kind ins Krankenhaus eingeliefert und mit Phototherapie und anderen Maßnahmen in der Neonatologie-Abteilung gepflegt.

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Neugeborenengelbsucht: Behandlung im Krankenhaus

Wissenswertes über die Phototherapie bei Neugeborenengelbsucht

Wenn ein Behandlung des Neugeborenen mit Phototherapie nötig ist, muss es einige Tage im Krankenhaus verweilen. In den meisten Neonatologie-Abteilungen ist es den Eltern jedoch gestattet, 24 Stunden am Tag bei ihrem Kind zu sein, auch wenn ihnen empfohlen wird, zu Hause auszuruhen.

Die KrankenpflegerInnen in der Neonatologie-Abteilung kümmern sich um alle notwendigen Maßnahmen, die ein Baby mit Neugeborenengelbsucht benötigt. Es ist wichtig, sich immer an die Empfehlungen des Fachpersonals zu halten! 

Wenn die Mutter stillt, sollte sie das auch weiterhin tun. Auch hier stehen die KrankenpflegerInnen mit den besten Ratschlägen zur Seite.

Fazit

Es kommt sehr häufig vor, dass die Haut des Neugeborenen in den ersten Lebenstagen eine gelbe Färbung annimmt. In diesem Fall ist es wichtig, den Anweisungen des Arztes zu folgen, das Kleine entsprechend zu pflegen und den Verlauf der Krankheit genau zu verfolgen, um Komplikationen auszuschließen. 


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