Wie macht man einen Einlauf zu Hause und was sind die Risiken?

Analspülungen sind verbreiteter, als du vielleicht denkst, aber es gibt auch einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Hier erfährst du, wie du einen Einlauf zu Hause richtig durchführst.
Wie macht man einen Einlauf zu Hause und was sind die Risiken?
Leidy Mora Molina

Geprüft und freigegeben von der Krankenschwester Leidy Mora Molina.

Letzte Aktualisierung: 05. März 2023

Aus verschiedenen Gründen müssen manche Menschen zu Hause einen Einlauf oder eine Analspülung durchführen, um das Rektum von Fäkalien zu reinigen. Dies geschieht in Vorbereitung auf bestimmte medizinische Eingriffe, als Methode zur Linderung von Verstopfung oder als Reinigungsschritt vor dem Analverkehr.

Obwohl es sich um eine gängige und immer wiederkehrende Praxis handelt, wird immer noch wenig darüber gesprochen, weil der Einlauf in gewisser Weise tabuisiert ist. Daher wollen wir dir in diesem Artikel alles erzählen, was du wissen musst, um zu Hause sicher eine Analspülung durchzuführen.

Was ist ein Einlauf?

Der Einlauf, auch bekannt als Klistier oder Anal- bzw. Darmspülung, ist ein Verfahren, bei dem große Mengen Wasser unter Druck durch einen Schlauch oder eine Sonde in den Anus geleitet werden . Die Flüssigkeit wird dann so lange zusammen mit den Fäkalien herausgespült, bis sie klar herauskommt. Auf diese Weise reinigt man das Rektum, den Dickdarm und einen Teil des Intestinums.

Nach Angaben der Mayo-Klinik gibt es einige Hinweise darauf, dass die Anwendung von Einläufen zur Entgiftung des Körpers, zur Steigerung der Energie und zur Verbesserung des Immunsystems beitragen kann. Allerdings gibt es keine medizinischen Beweise, die diese Vorteile belegen.

Darüber hinaus kann ein Einlauf eine gute Methode zur Bekämpfung von Verstopfung sein, da er die Beschwerden lindert und den Stuhlgang erleichtert. Dieses Verfahren empfiehlt sich für Menschen mit chronischer Verstopfung. Dennoch sollte man es nicht häufig anwenden, da es die normale Peristaltik verlangsamen kann.

Arten von Einläufen

Einläufe lassen sich je nach Zweck in zwei Hauptkategorien einteilen. Einige sind für den Hausgebrauch gedacht, während andere ausschließlich für den professionellen Gebrauch bestimmt sind.

Alles hängt davon ab, wie und wofür man sie einsetzt. Nachfolgend erfährst du, wie du sie auf einfache Art und Weise unterscheiden kannst und in welcher Situation die Durchführung und Anwendung empfehlenswert ist.

Einlauf - Mann mit einer Rolle Toilettenpapier in der Hand
Obwohl ein Einlauf Verstopfung lindern kann, sollte immer eine Untersuchung der Ursachen erfolgen, damit eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann.

1. Reinigende Einläufe

Sie werden auch als Reinigungseinläufe bezeichnet und sind die häufigste und gebräuchlichste Art. Es handelt sich um einen Einlauf, der sich ohne Probleme zu Hause durchführen lässt.

Sie werden verabreicht, um den Dickdarm, das Rektum und einen Teil des Darms von Fäkalien zu reinigen, die sich dort befinden können. Für diese Art von Einläufen verwendet man in der Regel reines Wasser oder eine Kochsalzlösung.

Reinigungseinläufe empfehlen sich bei Verstopfung, zur Gewinnung von Stuhlproben, vor einer radiologischen Untersuchung des Enddarms oder als Vorbereitung auf den Analverkehr. Auch eine Studie mit 79 Patient/innen im Alter von 0 bis 14 Jahren kam zu dem Ergebnis, dass salzhaltige Einläufe bei einem hohen Prozentsatz der Patient/innen die Symptome einer Stuhlverstopfung lindern.

2. Retentionsklistiere

Der Unterschied zwischen dem Reinigungsklistier und dem Retentionsklistier besteht darin, dass der/die Patient/in beim Reinigungsklistier das Wasser fast sofort ausscheidet, während der/die Patient/in beim Retentionsklistier die Flüssigkeit für einen Zeitraum von weniger als 30 Minuten halten muss. Beim Retentionsklistier werden die Medikamente in der Regel mit dem Wasser vermischt verabreicht.

In einigen klinischen Leitlinien heißt es, dass Laktose- oder Laktiteinläufe bei Patient/innen mit hepatischer Enzephalopathie eine Wirksamkeit von 86 bzw. 78 % aufweisen. Daher ist dies ein optimaler therapeutischer Weg, den Mediziner/innen in verschiedenen Situationen in Betracht ziehen.

Neben Medikamenten werden auch Nährstoffe verabreicht. In beiden Fällen sollte der Retentionseinlauf professionell durchgeführt werden, um sicherzugehen, dass die Dosierung stimmt.

Vor der Durchführung des Retentionseinlaufs sollte ein Reinigungseinlauf erfolgen. Damit ist gewährleistet, dass die verabreichten Medikamente schnell in den Blutkreislauf gelangen.

Wie führt man einen Einlauf zu Hause richtig durch?

Jede Person hat ihre eigene Art, einen Einlauf zu Hause durchzuführen. Angefangen bei dem Instrument, das du für den Einlauf verwendest, bis hin zu der Haltung, die für dich am bequemsten ist.

Hier sind einige allgemeine Empfehlungen, die du beachten solltest, um einen Einlauf zu Hause zum ersten Mal einfach und sicher durchzuführen:

  1. Wähle dein Lieblingsinstrument: Du kannst einen Einlauf aus der Apotheke, einen Irrigator oder einen zuvor desinfizierten Analkolben verwenden.
  2. Fülle es mit warmem Wasser: Wichtig ist, dass du auf die Temperatur achtest. Du willst keine abrupte oder unangenehme Veränderung herbeiführen, sobald die Flüssigkeit in den Körper gelangt.
  3. Schmiere die Plastikspitze: Schmiere die Spitze des Instruments, mit dem du den Einlauf durchführen wirst, mit Vaseline oder einem Gleitmittel ein, um das Einführen zu erleichtern.
  4. Nimm eine bequeme Position ein: Einige der empfohlenen Positionen sind die Seitenlage mit angewinkelten Beinen, die Rückenlage mit den Beinen zur Brust oder die Hocke.
  5. Führe die Spitze sanft ein: Führe die Spitze des Klistiers oder des von dir gewählten Instruments vorsichtig in den Anus ein und achte darauf, keine aggressiven Bewegungen auszuführen.
  6. Öffne oder drücke das Gerät: Wenn es sich um einen Apothekeneinlauf handelt, hängst du ihn 90 Zentimeter über dem Boden auf, legst dich auf die Seite oder auf den Rücken und öffnest den Wasserhahn, damit das Wasser einlaufen kann. Bei der Verwendung eines Klistiers ist es am bequemsten, in die Hocke zu gehen und vorsichtig zu drücken.
  7. Warte ein paar Minuten: Bleibe in der gewählten Position und versuche, das Wasser zu halten. Warte, bis du den Drang verspürst, dich zu entleeren.
  8. Wiederhole die Spülung: Wiederhole den Einlauf 3 bis 4 Mal, bis das Wasser klar und sauber herauskommt. Denke daran, nicht mehr als 250 Milliliter Wasser pro Einlauf einzuführen.
Einlauf - Birnspritze
Birnspritzen für Einläufe zu Hause sind fast immer in einer Standardgröße erhältlich.

Einlauf zu Hause durchführen: Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Einläufe sind ein hilfreiches Verfahren, das du bequem zu Hause durchführen kannst. Aber übertreibe es nicht. Ein übermäßiger Gebrauch kann gesundheitliche Folgen haben und die Darmflora schädigen.

Hier sind einige Vorsichtsmaßnahmen, um den größtmöglichen Nutzen aus einem Einlauf zu ziehen und keine unnötigen Risiken einzugehen:

  • Keine Einläufe mit Kaffee oder Seifenwasser. Diese Substanzen reizen den Darm und können Bauchschmerzen und Unwohlsein verursachen. Studien haben gezeigt, dass Einläufe mit Seifenwasser Unbehagen verursachen und zu einem Verlust des Oberflächenepithels des Darms führen.
  • Einläufe sind nicht für Situationen geeignet, in denen es riskant ist, den Stuhlgang zu erhöhen, wie z. B. bei Blinddarmentzündung oder Darmperforation.
  • Darüber hinaus können Einläufe bei Patient/innen mit einem Wasser- und Elektrolyt-Ungleichgewicht schädlich sein. Zum Beispiel, wenn eine Niereninsuffizienz vorliegt.
  • Bei Patient/innen mit chronischem Durchfall, z. B. bei Morbus Crohn, fördert die Anwendung eine Hyperphosphatämie und Hypokalzämie.
  • Außerdem kann ein schlecht durchgeführter Einlauf bei manchen Menschen Übelkeit, abdominale Beschwerden, Proktitis oder analen Juckreiz verursachen.

Wann sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen?

Im Allgemeinen sollte die ordnungsgemäße Anwendung eines Klistiers nicht zu Komplikationen führen. Es gibt jedoch Situationen, in denen es ratsam ist, so bald wie möglich eine/n Arzt/Ärztin aufzusuchen. Dies gilt für die folgenden Fälle:

  • Kein Stuhlgang für mehr als 3 Tage
  • Unbehagen bei der Defäkation
  • Rektale Blutung
  • Starke Unterleibsschmerzen
  • Wiederholtes Erbrechen

Ein Einlauf zu Hause erfordert eine gewisse Sorgfalt

Nachdem du die Vorteile und Vorsichtsmaßnahmen von Einläufen kennst, solltest du bei der Durchführung vorsichtig sein, um das Risiko zu verringern. Achte darauf, dass du es nicht übertreibst und sie nur bei Bedarf anwendest.

Wenn Verstopfung das Hauptproblem ist, solltest du eine/n Arzt/Ärztin konsultieren, bevor du einen Einlauf machst. Er/sie ist darin geschult, dich über die Indikationen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung dieser Produkte zu informieren.


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