Wie lassen sich Arthrosebeschwerden lindern?
Arthrose ist eine Erkrankung des Bewegungsapparats, die vor allem die erwachsene Bevölkerung betrifft. Es handelt sich um eine allmähliche Degeneration des Gelenkknorpels, der extrazellulären Matrix und des subchondralen Knochens. Es mag kompliziert erscheinen, aber Tatsache ist, dass Arthrosebeschwerden bei den Betroffenen zu einem Verlust an Lebensqualität führen.
Arthrose ist eine Krankheit, die sich langsam und schleichend entwickelt. Die häufigsten Anzeichen und Symptome sind Schmerzen, Schwellungen, Steifheit, Gelenkentzündungen, Verformungen und Gelenkgeräusche.
Wenn du merkst, dass du unter Arthrosebeschwerden leidest, ist es eine gute Idee, eine/n Fachärztin/arzt aufzusuchen, um eine korrekte Diagnose und eine entsprechende Behandlung zu erhalten.
Die Behandlung von Arthrose
Die Behandlung von Arthrose kann in verschiedene Bereiche unterteilt werden:
- Medikamentöse Behandlung
- Physiotherapie und Rehabilitation
- Chirurgische Behandlung
Darüber hinaus ist es recht offensichtlich, dass Menschen mit einem erhöhten Arthroserisiko auch ihre Lebensgewohnheiten ändern sollten, um dieser Krankheit vorzubeugen. Einige Risikofaktoren sind zum Beispiel Übergewicht, Bänder- oder Meniskusverletzungen, bestimmte berufliche Tätigkeiten, Freizeitaktivitäten und Hüfterkrankungen in der Kindheit.
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Empfehlungen zur Verbesserung von Arthrosebeschwerden
Neben der medikamentösen Behandlung empfehlen Experten die Durchführung einiger einfacher therapeutischer Maßnahmen im Alltag.
1. Informiere dich über deine Krankheit
Für Patienten mit chronischen Krankheiten ist es wichtig, so viel wie möglich über ihre Krankheit zu erfahren. Vor allem Menschen mit Arthrose sollten sich die Entstehung und den Verlauf ihrer Krankheit von einem Experten erklären lassen.
Außerdem ist es sinnvoll, sich über das Fortschreiten der Krankheit zu informieren, denn in der Regel entwickelt sie sich langsam. Betroffene denken oft, dass sie kurzfristig Behinderungen und Deformationen erleiden werden. Deshalb ist es gut zu wissen, dass dies nicht immer der Fall ist.
2. Gewichtsabnahme
Im Zusammenhang mit Arthrose ist Adipositas ein sehr wichtiger Risikofaktor. Wenn du dein Gewicht reduzierst, und sei es auch nur um einen kleinen Prozentsatz, kann dies dazu führen, dass deine Arthrosebeschwerden merklich nachlassen. Deshalb ist es sehr empfehlenswert, Gewicht zu verlieren, wenn du über dem Idealgewicht liegst.
Wenn du fettleibig bist oder kein Idealgewicht hast, solltest du dir einen gesünderen Lebensstil aneignen. Kurz gesagt, eine gute Selbstfürsorge und die richtige Pflege des Körpers können für Menschen mit Arthrose entscheidend sein.
3. Bewegung bei Arthrosebeschwerden
Es hat sich gezeigt, dass Bewegung bei der Kontrolle von Schmerzen und der Funktionalität bestimmter arthrotischer Gelenke, wie z. B. der Knie, eindeutig von Vorteil ist. Im Allgemeinen empfehlen sich Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder Radfahren. Aktivitäten, bei denen die Gelenke überlastet werden und Körperkontakt besteht, sollten jedoch vermieden werden.
Darüber hinaus gibt es einige gymnastische Übungen, die von Rheumatologen empfohlen werden. Sie sollten bei unbelastetem Gelenk durchgeführt werden und sind für jedes Gelenk spezifisch. Einige Beweglichkeitsübungen sind die folgenden:
- Übungen für die Halswirbelsäule: In einer aufrechten Position legst du deine Arme an den Seiten deines Körpers ab. Dann hebst du die Schultern an, ohne den Kopf zu bewegen, hältst diese Position für einige Sekunden und kehrst dann in die Ausgangsposition zurück.
- Rückenübungen: Lege dich mit dem Gesicht nach unten auf eine Matte. Dann legst du deine Hände auf deine Taille und hebst deinen Kopf und Rumpf so weit wie möglich nach oben. Danach kehrst du in die Ausgangsposition zurück.
- Übungen für die Lendenwirbelsäule: Für diese Übung legst du dich mit angewinkelten Knien auf den Rücken und stellst die Fußsohlen auf den Boden. Dann hebst du dein Gesäß nach oben. Halte diese Position für 1 bis 2 Sekunden und kehre dann in die Ausgangsposition zurück.
Weitere hilfreiche Übungen zur Linderung von Arthrosebeschwerden
- Knie-Übungen: Lege dich auf den Rücken und hebe dein Bein ganz durchgestreckt an. Halte diese Position für ein paar Sekunden und senke es dann langsam wieder ab.
- Hüftübungen: Für diese Übung legst du dich auf den Rücken und streckst die Beine aus. Dann beugst du dein Knie über deinen Oberschenkel und führst deinen Oberschenkel möglichst nahe zum Bauch. Diese Dehnung sollte entsprechend der Leistungsfähigkeit jeder Person durchgeführt werden.
Diese Gelenkbeweglichkeitsübungen solltest du 2 bis 3 Mal täglich durchführen. Leichte Beschwerden sind in den ersten Tagen nach der Durchführung der Übungen normal. Wenn die Schmerzen jedoch anhalten, zögere nicht, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
5. Wärmetherapie ist bei Arthrosebeschwerden ebenfalls sehr hilfreich
Die lokale Anwendung von Wärme auf die betroffenen Gelenke fördert die Durchblutung, lindert die Schmerzen und entspannt die Muskeln. Hausmittel wie Wärmflaschen, Heizmatten oder Wärmepackungen sind hierfür geeignete Hilfsmittel. Allerdings solltest du die Anwendung von Kompressen mit sehr heißem Wasser vermeiden, da sie die Haut verletzen können.
In der Regel kann in der Phase der Gelenkschmerzen 1 bis 2 Mal am Tag für 15 bis 20 Minuten lokale Wärme angewendet werden . Auch Aufenthalte in Spas und Thermalbädern 1 bis 2 Mal pro Jahr sind sehr hilfreich, um Arthrosebeschwerden zu lindern.
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6. Ruhe und Massagen
Arthrose ist eine Krankheit mit schubweise auftretenden Schmerzphasen. In dieser Zeit ist es ratsam, den Körper nicht zu überfordern und einen relativen Ruhezustand aufrechtzuerhalten. Daher solltest du es vermeiden, schwere Gegenstände zu tragen, lange zu stehen oder extrem lange zu arbeiten.
Darüber hinaus sind auch Massagen sehr hilfreich, um den Blutfluss und die Muskelkraft zu fördern. Sie sollten von Fachleuten durchgeführt werden und sich auf die Bänder, Muskeln und Sehnen rund um das Gelenk und nicht auf das Gelenk selbst konzentrieren.
7. Maßnahmen zum Schutz deiner Gelenke
Generell sollten Menschen mit Arthrose in der Hüfte, im Knie und in der Lendenwirbelsäule Schuhe mit dicken Gummisohlen tragen, um die Stoßbelastung auf die Gelenke zu dämpfen. Daher solltest du dich für flache Schuhe entscheiden und auf hohe Absätze verzichten.
Außerdem empfehlen Fachleute, das Gehen auf hartem und unebenem Untergrund zu vermeiden. Wenn du auf Gras oder Sand gehst, verringert sich dadurch die mechanische Kraft des Aufpralls und deine Gelenke werden weniger stark belastet.
8. Achte auf eine gute Körperhaltung
Um die Gesundheit der Gelenke zu erhalten und Arthrosebeschwerden zu verringern, solltest möglichst nicht auf sehr weichen Möbeln oder Sesseln sitzen. In diesem Fall sind Stühle mit gerader Rückenlehne am besten geeignet, damit die Wirbelsäule und die Hüften eine natürliche Haltung einnehmen. Außerdem empfiehlt es sich, auf einem flachen und nicht zu weichen Bett zu schlafen.
9. Hilfsmittel zur Unterstützung der Arthrose-Symptome
Die Verwendung eines Stocks in der dem betroffenen Gelenk (Knie oder Hüfte) gegenüberliegenden Hand ist nützlich, um die Überbelastung zu verringern, im Falle der Hüfte um bis zu 60 %, was die Schmerzen deutlich lindert.
Um die Schmerzen im Knie zu lindern, kann es dagegen sinnvoll sein, Keilsohlen zu tragen. Auch andere Hilfsmittel, wie zum Beispiel eine Kniestütze, können bei Schienbein- oder Oberschenkelschmerzen hilfreich sein.
Insgesamt besteht die Hauptbehandlung von Arthrose in der Regel aus Medikamenten. Zur Linderung der Arthrosebeschwerden kann es jedoch sehr sinnvoll sein, die beschriebenen Maßnahmen je nach Art der Beschwerden zu ergreifen.
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