Was ist Vitamin A?

Vitamin A findet man in einigen Lebensmitteln wie Fisch, Milch und in orangem und gelbem Gemüse. Es stärkt die Sehkraft und das Immunsystem und trägt zu einer gesunden Haut bei. Erfahre hier noch mehr über seine positiven Eigenschaften und wo es überall zu finden ist.
Was ist Vitamin A?
Anna Vilarrasa

Geprüft und freigegeben von der Ernährungswissenschaftlerin Anna Vilarrasa.

Geschrieben von Anna Vilarrasa

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, die natürlicher Bestandteil einer Reihe von Nahrungsmitteln sind. Bei tierischen Produkten kommt es in Form von Retinol und bei pflanzlichen als Provitamin A vor. Wie alle Vitamine benötigt es der Körper in geringen Mengen, um gesund zu bleiben, weshalb es in der täglichen Nahrungsaufnahme nicht fehlen sollte. Was bewirkt es?

Positive Eigenschaften und Auswirkungen von Vitamin A

Wir brauchen Vitamin A für bestimmte Körperfunktionen. Es zeigt seine Wirkung in ganz unterschiedlichen Bereichen, welche wir nachstehend erläutern.

Immunsystem

Vitamin A ist primär als entzündungshemmendes Vitamin bekannt, da es von elementarer Bedeutung für ein intaktes Immunsystem ist. Es beugt vor allem Infektionen der Atemwege vor, wie Hals- und Rachenentzündungen, Nasennebenhöhleninfektionen, Bronchitis etc.

Immunsystem des Körpers

Vitamin A greift in das Immunsystem ein. Deshalb nimmt es eine Schlüsselfunktion bei der Vorbeugung von Infektionskrankheiten ein.

Fortpflanzung und Entwicklung

Vitamin A kommt eine wichtige Rolle in der embryonalen Entwicklung zu. Es handelt sich hierbei um die am längsten bekannte Wirkung des Vitamins. Ein Mangel während der Schwangerschaft kann Defizite bei der Bildung der Harnwege, des Zwerchfells oder der Nieren des Fötus nach sich ziehen.

Außerdem ist wissenschaftlich erwiesen, dass sowohl beim Mann als auch bei der Frau dieses Vitamin für die Fortpflanzung von Nöten ist.

Bewahrung des Augenlichts

Vitamin A gilt als das Vitamin der Sehstärke. Wenn es in ausreichender Form aufgenommen wird, kann das Licht in vom Gehirn aufnehmbare elektrische Impulse umgewandelt werden.

Es verbessert außerdem die Sicht und beugt Nachtblindheit (Sehschwierigkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen) vor.
Durch seine antioxidative Wirkung trägt es auch zur Vorbeugung gegen einige Augenkrankheiten vor: Altersweitsicht, Makuladegeneration, Grauer Star, Grüner Star, Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder Netzhautablösung.

Antioxidantien

Da Vitamin A zu den Antioxidantien gehört, kann es vorbeugend gegen degenerative Krankheiten wie Alzheimer oder chronische Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen wirken. Ferner zählt zu den möglichen Wirkungen der Schutz vor anderen nicht übertragbaren Krankheiten wie Krebs.

Haut und Schleimhäute

Das Vitamin trägt zur Gesundheit der Haut und der Schleimhäute bei und spielt daher vor allem beim Schutz der Gewebe im Verdauungstrakt und im Atemapparat eine besondere Rolle. Außerdem wird es zur Geweberegeneration benötigt und hilft so, Verletzungen im Verdauungsapparat wie Magengeschwüre oder Dickdarmentzündungen zu heilen.

Inzwischen hat auch die Kosmetikindustrie dieses Vitamin entdeckt und setzt es einem Großteil der Produkte bei, da es wirksam gegen Akne und Warzen ist und der Hautalterung vorbeugt.

Gesichtspflege der Frau Vitaminzusatz

Heutzutage enthalten viele Kosmetikprodukte Vitamin A, da es sehr nährend ist und vor frühzeitiger Hautalterung schützt.

Worin ist Vitamin A enthalten?

Wie bereits erwähnt, brauchen wir dieses Vitamin für essentielle Körperfunktionen. Da der Mensch nicht fähig ist, es selbst zu synthetisieren, muss er es mit der Nahrungsaufnahme zuführen. Hier kommt es in 2 unterschiedlichen Formen vor: Vorgeformtes Vitamin A und Provitamin A.

Vorgeformtes Vitamin A

Dieses kommt in Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs vor. Der Körper kann es sehr leicht aufnehmen und speichern und zu Retinol umwandeln. An Lebensmitteln, die es enthalten,  sind vor allem zu erwähnen:

  • Rindsleber
  • Aus Kabeljau gewonnener Lebertran
  • Eier (Eigelb)
  • Butter und Vollmilch
  • Einige Fischsorten wie Sardine, Hering, Makrele, Thunfisch oder Lachs

Provitamin A oder Vitamin-A-Vorläufer

Einige in Pflanzen vorkommende Karotinoide verhalten sich wie Vorläufer dieses Vitamins, wie zum Beispiel Beta-Carotin, das in Retinol umgewandelt wird, um als Enzym im Darm zu wirken.

Karotinoide findet man vor allem in orangem und gelbem Gemüse, wie auch in einigen dunkelgrünen Sorten, wo sich die gelben und orangen Pigmente der Karotinoide unter der dunkelgrünen Farbe des Chlorophylls verstecken. Die wichtigsten Carotinquellen sind:

  • Rote Paprika, Bataten, Kürbis und Möhren
  • Honigmelone, Cantaloupe-Melone und Mango
  • Pfirsiche und Nektarinen in kleineren Mengen
  • Spinat, Broccoli, Mangold, Wirsing

Um das Vitamin besser aufnehmen zu können, muss das Gemüse gekocht und mit etwas Olivenöl zubereitet werden.

vitaminreiches Obst und Gemüse zubereiten

Vor allem unter orangem und gelbem Obst und Gemüse finden sich einige Sorten, die reich an Beta-Carotinen sind.

Vitaminmangel und seine Auswirkungen

Ein Mangel an Vitamin A entsteht, wenn man sich über längere Zeit einseitig ernährt. In den entwickelten Länder kommt dies eher selten vor, in einigen Ländern Afrikas und im Südosten Asiens, wo Vitamin-A-haltige Nahrungsmittel knapp sind, jedoch schon eher.

Wenn aus gesundheitsbedingten Gründen die Fettaufnahme im Darm nicht ausreichend gewährleistet ist, kann auch bei ausgewogener Ernährung ein Mangel entsteht. Das ist der Fall bei chronischem Durchfall, Zöliakie, Problemen mit der Bauchspeicheldrüse oder Verstopfung der Gallenwege.

Anzeichen für Mangel an Vitamin A können folgende sein:

  • Sehr trockene Haut mit Auftreten von Ausschlägen, Schuppenbildung oder Warzen
  • Brüchige Nägel
  • Beeinträchtigung der Sicht, Nachtblindheit, sehr trockenes Auge durch nicht ausreichende Funktion der Tränendrüsen
  • Appetitlosigkeit und Beeinträchtigung des Geschmackssinns
  • Häufige Entzündungen

Der Vitaminmangel wird durch eine Bewertung der Symptome und durch eine Blutanalyse diagnostiziert. Zu Beginn ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln von Nöten. Wichtig ist aber vor allem, die Anweisungen und Ratschläge deines Arztes oder Spezialisten zu befolgen, die an die einzelnen Fälle angepasst sind.

Vorsicht bei Überdosierung

Zuviel Vitamin A kann toxisch sein. In diesem Fall tritt die sogenannte Hypervitaminose A ein. Im Schnitt geht man davon aus, dass das Konsumieren der zehnfachen empfohlenen Tagsdosis gefährlich werden kann.

Im Allgemeinen kommt man über die Ernährung jedoch schwerlich auf gesundheitsgefährdende Mengen. Vergiftungserscheinungen treten eher bei Überdosierung von Vitaminpräparaten ein. Deshalb wird geraten, sich immer an die Packungsbeilage bzw. die Verordnung des Arztes oder Apothekers zu halten.

Ein übermäßiger Verzehr von Vitamin-A-haltigem Gemüse ist normalerweise unschädlich. Der Körper nimmt das auf, was er braucht und scheidet alles Überschüssige  aus. Eine erhöhte Aufnahme von Beta-Carotin kann jedoch zu einem orange-gelblichen Hautton führen.

Im Herbst fällt es nicht schwer, den Teller mit grünem, orangem und gelben Gemüse voll zu bekommen. Fügst du Milch, Fisch und Eier hinzu, hast du alles, was dein Körper für einen ausgewogenen Vitamin-A-Haushalt braucht.


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  • Bastos Maia S., Rolland Souza AS., Fatima Costa M., Lins da Silva S., et al., Vitamin A and pregnancy: a narrative review. Nutrients, 2019.
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