Vitamindefizit: Welche Krankheiten können entstehen?

Vitamine sind lebenswichtige organische Verbindungen, deshalb verursacht ein Mangel verschiedene Krankheiten, die wir heute etwas genauer betrachten werden. Lies weiter!
Vitamindefizit: Welche Krankheiten können entstehen?
Florencia Villafañe

Geprüft und freigegeben von der Ernährungswissenschaftlerin Florencia Villafañe.

Geschrieben von Florencia Villafañe

Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2022

Eine ungesunde oder falsche Ernährung kann zu einem Vitamindefizit führen. Diese organischen Verbindungen sind jedoch essenziell für verschiedenste Körperfunktionen, auch wenn wir nur geringe Mengen davon benötigen.

Lange Zeit sprach man von den Konsequenzen, die ein Mangel an gewissen Lebensmitteln zur Folge haben kann. Doch dann fanden Wissenschaftler heraus, dass nicht diese Lebensmittel, sondern die darin enthaltenen Substanzen ausschlaggebend sind. Was passiert bei einer zu geringen Aufnahme an Vitaminen? Lies weiter, wir erklären es dir.

Welche Krankheiten kann ein Vitamindefizit auslösen?

Insgesamt gibt es drei Arten an Vitaminen. Es handelt sich um organische Verbindungen, die gemeinsam mit Enzymen wirken und an den Stoffwechselprozessen teilhaben. Diese Mikronährstoffe sind lebenswichtig!

Wenn es zu einem mittel- oder langfristigen Defizit kommt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit bestimmter Krankheiten. Wir erklären dir anschließend, welche Konsequenzen dies haben könnte.

Vitamin A und die Sehfähigkeit

Der Mangel an Vitamin A kann zu Veränderungen der Sehfähigkeit führen. Dadurch kann es zur Austrocknung der Binde- und Hornhaut des Auges (Xerophtalmie) kommen. Mit der Zeit könnte dadurch sogar Nachtblindheit entstehen.

Um diese Komplikationen zu verhindern, ist es wichtig über die Ernährung ausreichend Vitamin-A-Vorläufer, wie Carotinoide, aufzunehmen. Diese sind zum Beispiel in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Eier
  • Milch
  • Fisch (z. B. Lachs)
  • Leber
  • Grünblättrige Gemüsesorten
  • Mango
  • Papaya
  • Tomaten
  • Karotten
  • Kürbis
  • Mais

Die empfohlene Tagesmenge hängt vom Alter und vom Geschlecht ab. Das National Institute of Health empfihlt erwachsenen Männern 900 Mikrogramm und Frauen 700 Mikrogramm.

Vitamindefizit verhindern
Der Mangel an Vitamin A erhöht das Risiko, an einer Sehkrankheit zu leiden.

Vitamindefizit: Anämie und Vitamin B12

Ein Mangel an Vitamin B12 kann eine perniziöse Anämie verursachen. Man spricht in diesem Fall auch von einer Vitamin-B12-Mangelanämie. Vitamin B12 enthält Kobalt, ein Mineral das für die Produktion der roten Blutkörperchen sehr wichtig ist. 

Da Vitamin B12 nur von Bakterien synthetisiert wird, sind wir von tierischen Lebensmitteln abhängig. Vegetarier oder Veganer können deshalb an Mangelerscheinungen leiden, wenn sie nicht zusätzlich zur Ernährung Vitamin B12 ergänzen. 

Das National Institutes of Health (NIH) empfiehlt Erwachsenen beiden Geschlechtes eine Tagesmenge von 2,4 Mikrogramm Cobalamin (Vitamin B12). Menschen, die keine tierischen Lebensmittel essen, können diese Menge durch Nahrungsergänzungsmittel decken.

Vitamindefizit: Hautverletzungen und Vitamin C

Bei einem Mangel an Vitamin C kommt es anfangs oft zu Zahnfleischblutungen und einer verlangsamten Wundheilung. Doch bereits vor vielen Jahren entdeckte die Wissenschaft, dass auch die Krankheit Skorbut darauf zurückzuführen ist. 

Darüber hinaus verursacht ein Vitamin-C-Defizit Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Hautverletzungen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) informiert, dass es nur sehr selten dazu kommt, seit bekannt ist, wie wichtig dieses Vitamin ist.

Einige Lebensmittel, die viel Vitamin C liefern sind: Zitrusfrüchte, Kiwis und Paprikas. Dabei ist zu berücksichtigen, dass beim Kochen sowie bei Sonnenexposition und hohen Temperaturen im Sommer ein Teil davon verloren geht. Das Vitamin kann jedoch auch anhand verschiedener Präparate ergänzt werden.

kein Vitamindefizit durch Zitrusfrüchte
Ein Mangel an Vitamin C kann zu einer langsamen Wundheilung führen. Du findest diesen Vitalstoff zum Beispiel in Zitrusfrüchten.

Vitamindefizit: Folsäure und Neuralrohrdefekte

Verschiedene Studien legen nahe, dass Folsäure (Vitamin B9) während der Schwangerschaft Neuralrohrdefekten des heranwachseneden Babys vorbeugt. Die Ergänzung mit Folsäure hat auch andere Vorteile: Dieses Vitamin ist in der Vorsorge gegen angeborene Herzkrankheiten und einer Lippen-Kifer-Gaumenspalte wichtig.

Die wichtigsten Lebensmittel mit Folsäure sind dunkelgrünes Blattgemüse, Leber und Niere. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)  empfiehlt Frauen, die schwanger werden möchten, bereits bis zu 12 Wochen davor eine Tagesmenge von 400 Mikrogramm Folsäure. 

Vitamin D und Knochenschwäche

Vitamin D ist für die Knochengesundheit durch die richtige Aufnahme von Calcium zuständig. Durch einen Vitamin-D-Mangel können Krankheiten wie Rachitis oder Osteomalazie (Knochenerweichung) entstehen. 

Vitamin D wird durch Sonneneinwirkung auf die Haut synthetisiert. Außerdem gibt es verschiedene tierische Lebensmittel, wie Eier, Milch und Fleisch, die ungefähr 10 Prozent des empfohlenen Tagesbedarfs liefern können.

Nicht vergessen…

Eine ausgeglichene und vielseitige Ernährung verhindert einen Vitamindefizit. In bestimmten Situationen kann allerdings trotzdem eine Ergänzung wichtig sein, so zum Beispiel während der Schwangerschaft und bei bestimmten Krankheiten.

Um einem Mangel an Vitaminen und somit verschiedenen Krankheiten vorzubeugen, lässt du dir am besten von einem Ernährungsberater helfen, der dich auch informieren kann, ob eine Ergänzung mit einem Vitaminpräparat sinnvoll ist oder nicht.


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