Vegan, vegetarisch und flexitarisch: Das sind die Unterschiede

Immer mehr Menschen ernähren sich von pflanzlichen Lebensmitteln und behaupten, entweder Veganer, Vegetarier oder Flexitarier zu sein. Doch weißt du, welche Unterschiede bestehen? Lies weiter und finde es heraus!
Vegan, vegetarisch und flexitarisch: Das sind die Unterschiede
Florencia Villafañe

Geschrieben und geprüft von der Ernährungswissenschaftlerin Florencia Villafañe.

Letzte Aktualisierung: 14. November 2022

Du hast sicherlich bereits von den Begriffen vegan, vegetarisch und flexitarisch gehört, verstehst aber möglicherweise nicht wirklich, was sie bedeuten. Sie alle scheinen darauf abzuzielen, pflanzliche Lebensmittel zu essen. Wo liegt also der Unterschied? Lies weiter, um es herauszufinden.

Obst und Gemüse finden bei dieser Art der Ernährung Vorrang. Viele Menschen entscheiden sich für eine vegane, vegetarische oder flexitarische Ernährung; sie tun dies in der Regel aus Respekt für Tiere oder aufgrund anderer Umweltbelange. Im Folgenden werden wir genauer auf jede der drei Optionen eingehen und dir ihre Unterschiede näherbringen.

Der Unterschied zwischen vegan, vegetarisch oder flexitarisch

Diese Arten der Ernährung sind aus den verschiedensten Gründen auf dem Vormarsch. Und es gibt charakteristische Merkmale, mit denen der Konsum und die Lebenspraktiken jeder Gruppe beschrieben werden können. Lass uns herausfinden, welche das sind.

Veganer

Sie ernähren sich ausschließlich von Obst und Gemüse. Das heißt, sie konsumieren keine tierischen Produkte wie Milch, Eier oder Honig und daraus hergestellte Produkte. Der Begriff „vegan“ geht jedoch darüber hinaus. Tatsächlich bezieht er sich auf einen Lebensstil, der eine bestimmte Art der Ernährung umfasst.

Er ergibt sich aus der ethischen und moralischen Überlegung, dass alle Arten gleich sind. Daher lehnen Veganer den Missbrauch und die Ausbeutung von Tieren ab. Gleichzeitig verwenden sie keine Produkte, die entweder von Tieren stammen oder von Firmen hergestellt werden, die mit Tieren experimentieren.

Sie sind auch gegen andere Formen der Tierausbeutung wie Zoos, Pferderennen, Zirkusse und Rodeos, um nur einige Beispiel zu nennen. Darüber hinaus sind sie sich auch der Umweltauswirkungen bewusst, die von Viehzuchtbetrieben ausgehen.

In diesem Zusammenhang haben mehrere Studien gezeigt, dass die Viehzucht auch die natürlichen Ressourcen massiv ausbeutet, den Treibhauseffekt verstärkt, Böden versauert und überschüssige Abfälle in Flüssen und Meeren anhäuft.

Veganer ernähren sich ausschließlich von Obst und Gemüse
Die vegane Ernährung schließt tierische Produkte vollständig aus.

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Vegetarier

Die vegetarische Ernährung basiert auf pflanzlicher Kost, umfasst aber auch Milchprodukte, Eier und Honig. In dieser Hinsicht sind Fleisch und Fleischprodukte die einzigen Lebensmittel, die vollständig ausgeschlossen sind.

Nach Angaben der Sociedad Argentina de Nutrition kann es innerhalb dieser Gruppe unterschiedliche Untergruppen geben. Der bekannteste ist der Ovo-Lacto-Vegetarismus, bei dem sowohl Milch und Milchprodukte als auch Eier konsumiert werden. Ovo-Vegetarier dagegen verzichten auf Milch, währen Lacto-Vegetarier auf Eier verzichten.

Manche entscheiden sich das ganze Leben lang für diese Ernährungsform, andere während des Übergangs zum Veganismus.

Flexitarier

Bei dieser Art des Essens geht es um Flexibilität. Tatsächlich gehören zu dieser Gruppe all jene Menschen, die sich im Allgemeinen vegetarisch ernähren, aber manchmal auch Fleisch essen.

Zu dieser Gruppe gehören all jene, die nicht immer Fleisch essen oder die eine Fleischsorte einer anderen vorziehen. Dies ist normalerweise auch der erste Schritt für diejenigen, die versuchen, sich vegetarisch zu ernähren.

Wie du siehst, hat dieser Lebensstil in letzter Zeit am meisten an Beliebtheit zugenommen. Womöglich bist du sogar selbst ein Flexitarier, ohne es überhaupt zu wissen. Lass uns an dieser Stelle festhalten, dass diese Art der Ernährung das Essen von Tieren nicht als eine Übertretung ansieht. Infolgedessen führt der Flexitarismus auch nicht zu Schuldgefühlen.

Vegan, vegetarisch und flexitarisch: Sind diese Essgewohnheiten sicher?

Vor Jahren glaubten noch viele, dass Diäten ohne tierische Produkte zu einem Nährstoffmangel führen. Und damit liegen sie mitunter gar nicht falsch. So deuten wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hin, dass auch bei einer richtig geplanten veganen Ernährung ein Mangel an Vitamin B12 besteht.

Vitamin B12 ist das Ergebnis der Synthese von Mikroorganismen, die den Darm von Tieren bewohnen. Aus diesem Grund sind Fleisch, Eier, Milch und damit hergestellte Produkte die einzigen Nahrungsquellen, die es enthalten. Die von Fachleuten empfohlenen Tagesmengen werden auch bei vegetarischen und flexitarischen Diäten nicht eingehalten, obwohl die Menschen dieser beiden Gruppen manchmal tierische Produkte essen.

Folglich könnte ein längerer Mangel an diesem Vitamin bei diesen Menschen zu Anämie, Defekten im Nervensystem, Verzögerung der Entwicklung des Fötus, Gedächtnisverlust und anderen Komplikationen führen. Aus diesem Grund empfehlen Ärzte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, um Komplikationen vorzubeugen.

Diäten, die keine tierischen Produkte enthalten, können zu einem Nährstoffmangel führen
Die vegane Ernährung kann zu einem Mangel an Vitamin B12 führen, das man allerdings über künstliche Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen kann.

Abschließend – Der Unterschied zwischen vegan, vegetarisch und flexitarisch

Wie du siehst, unterscheiden sich diese Diäten tatsächlich voneinander. Wir könnten sagen, dass der Flexitarismus der Beginn eines Lebensstils ist, der sich zum Vegetarismus und dann zum Veganismus entwickeln kann, wenn du dies möchtest. Eine Person kann diese Schritte jedoch überspringen und sich direkt für eine vegane Ernährung entscheiden.

Schließlich solltest du deine Ernährung, unabhängig davon welchem Ernährungsstil du folgst, immer sorgfältig planen, um sicherzustellen, dass sie ausgewogen ist und dass du alle Nährstoffe erhältst, die du brauchst. Andernfalls kann dies zu zukünftigen Mängeln und Gesundheitsproblemen führen. Denke auch daran, dich immer von einem Arzt oder Ernährungsberater informieren zu lassen.


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