Tablet-Sucht bei Kindern: die neue Abhängigkeit im digitalen Zeitalter
Tablet-Sucht bei Kindern: Sprechen wir von einer neuen Krankheit? Ist mein Kind auch in Gefahr oder davon betroffen?
Du stellst dir diese Fragen vielleicht, weil dir auffällt, dass dein Kind ärgerlich wird, wenn es das Tablet abgeben muss oder der Akku leer ist. Doch sind diese Anzeichen bereits ausreichend, um von einer Tablet-Sucht zu sprechen?
In unserem heutigen Beitrag findest du Antworten auf diese Fragen. Lies weiter!
Technologie ist aus dem Alltag nicht mehr wegyudenken. Bereits kleinste Kinder nutzen Mobilgeräte, um sich zu unterhalten. Wir sprechen von der digitalen Generation, doch welche Gefahren gehen damit einher?
Für Kinder ist die Nutzung mobiler Geräte Teil des Alltags. Sie lieben die Spiele und Videos, die man damit sehen kann. Doch die Auswirkungen können sehr ernst sein, wenn kein verantwortungsbewusster Umgang mit Smartphones und Tablets gegeben ist.
Wir laden dich heute ein, mit uns über Tablet-Sucht bei Kindern nachzudenken.
Was bedeutet Technologie-Abhängigkeit?
Abhängigkeit und oder Sucht führen zu einem Kontrollverlust, was wiederum Verhaltensstörungen auslöst. Insbesondere (aber nicht nur) Kindern fällt es dadurch schwer, ihre Impulse zu kontrollieren und anderen Tätigkeiten nachzugehen.
Neue Technologien sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie können auch viele Vorteile haben, solange sie richtig genutzt werden. Wenn jedoch jede Kontrolle fehlt oder sogar Entzugserscheinungen auftreten, die den Alltag beeinflussen, kann dies ernste Folgen haben.
Dadurch wird das Familienleben beeinflusst, die schulische Leistung leidet daran, soziale Beziehungen fehlen… denn das Kind ist Sklave der Technologie.
Mein Kind ist Tablet-süchtig
Eine Tablet-Sucht bei Kindern bedeutet nicht nur, dass diese 24 Stunden am Tag mit technologischen Geräten beschäftigt sind. Es treffen dabei verschiedene Faktoren aufeinander, die wir dir anschließend kurz erklären werden.
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Genetische Faktoren
In vielen Fällen beeinflusst die genetische und neurobiologische Veranlagung die Entwicklung von Suchtverhalten. Zum Beispiel, wenn es in deiner Familie Personen mit diesem Verhalten oder einem unausgeglichenen Nervensystem gibt, ist das Risiko für dein Kind größer.
Persönlichkeit
Für emotional instabile und impulsive Menschen ist die Gefahr, einer Sucht zu verfallen, größer. Auch ein geringes Selbstwertgefühl, eine niedrige Frustrationstoleranz oder soziale Probleme machen eine Sucht wahrscheinlicher.
Familie
Die Familiendynamik wirkt sich erwiesenermaßen auf die Entwicklung der Kinder aus. Faktoren wie familiäre Schwierigkeiten, finanzielle Probleme, mangelnde Zuwendung, falsche Erziehungsstile oder Unwissenheit im Bezug auf den Missbrauch von Technologien können bei Kindern zu Suchtverhalten führen.
Psychische Störungen
Auch gesundheitliche Probleme, insbesondere psychische Störungen, können die Suchtgefahr erhöhen. In diesem Fall spricht man von einer dualen Pathologie. Die Diagnose kann nur von einem Facharzt gestellt werden.
Schwere Depressionen, Sozialphobie, Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom mit Hyperaktivität und andere Störungen treten sehr häufig im Zusammenhang mit einer technologischen Abhängigkeit auf.
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Krisensituationen
Stress- oder emotionale Krisensituationen in der Kindheit können ebenfalls das Risiko für Tablet-Sucht bei Kindern erhöhen. Zu diesen Ereignissen gehört auch der Verlust eines geliebten Menschen, schulisches Versagen, körperlicher oder sexueller Missbrauch usw.
Symptome einer Tablet-Sucht
Woher weißt du, dass dein Kind wirklich Tablet-süchtig ist? Du solltest auf bestimmte Alarmsignale achten:
- Es schläft wenig oder die Schlafgewohnheiten verändern sich. Es schläft zum Beispiel weniger als fünf Stunden Schlaf pro Tag, geht erst in den frühen Morgenstunden ins Bett, steht sehr spät auf…
- Das Kind vernachlässigt wichtige Aktivitäten. Dazu gehören Unternehmungen mit der Familie, der Schule oder auch Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gesundheit.
- Die Tablet-Zeit kann nicht kontrolliert werden.
- Lügen in Bezug auf die Nutzungszeit der elektronischen Geräte.
- Es wird wütend, wenn es keinen Zugang zum Internet oder zu dem entsprechenden Gerät hat.
- Das Kind isoliert sich sozial und die schulischen Leistungen werden schlechter.
- Du erhältst Beschwerden von Freunden oder der Familie, was die Zeit betrifft, die dein Kind vor dem Computer, am Smartphone oder Tablet verbringt.
Was du tun kannst, wenn dein Kind Tablet-süchtig ist
Wichtig ist, dass das Kind einen korrekten Umgang mit den neuen Technologien lernt. Nachfolgend geben wir dir einige Tipps, um einer Tablet-Sucht bei Kindern vorzubeugen.
- Kinder unter 2 Jahren sollten keine Bildschirme nutzen.
- Die allmähliche Tablet-Nutzung genau kontrollieren.
- Regeln zur Nutzungszeit und Nutzungsdauer von elektronischen Geräten aufstellen.
- Die Tablet-Nutzung nicht generell verbieten, aber einschränken.
- Das Tablet an einem gemeinschaftlich genutzten Raum aufbewahren. Die Kinder sollten das Tablet nicht in ihrem Zimmer verwenden dürfen.
- Hobbys und Aktivitäten wie Lesen, Sport und kulturelle oder Gruppenaktivitäten fördern.
- Die Kommunikation in der Familie fördern und stimulieren.
- Die Eltern sollten bei der Tablet-Nutzung dabei sein und als Vorbilder dienen.
- Vermeiden, die Kinder mit elektronischen Geräten zu beruhigen oder zu unterhalten.
Einen Experten zu Rate ziehen
Viele der vorherigen Empfehlungen sind nur zur Vorbeugung geeignet. Wenn du jedoch einige Faktoren oder Symptome bei deinem Kind bemerkst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es bereits abhängig von dem Tablet ist. Deswegen solltest du dir auf jeden Fall professionelle Hilfe suchen.
Nicht nur dein Kind profitiert von unseren Tipps. Sie helfen dir auch, die Sucht und seine Bedürfnisse besser zu verstehen. Außerdem kannst du so lernen, wie du mit Liebe und Respekt zur Heilung und Vorbeugung beitragen kannst.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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