Eisenmangelanämie bei Kindern: was du darüber wissen solltest

Eine zu niedrige Eisenzufuhr in der gewöhnlichen Ernährung oder das Ersetzen von Muttermilch durch Kuhmilch können bei Kindern eine Eisenmangelanämie auslösen. Lerne, ihre Symptome zu erkennen. 
Eisenmangelanämie bei Kindern: was du darüber wissen solltest

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Bei einer Eisenmangelanämie bei Kindern handelt es sich um eine Blutarmut, der – wie der Name schon sagt – ein Eisenmangel als Ursache zugrunde liegt.

Eisen ist nämlich ein grundlegender Bestandteil von Hämoglobin, dem Protein, das für den Transport von Sauerstoff im Blut zuständig ist. Damit sorgt es für eine optimale Funktionsweise des Körpergewebes.

Die Krankheit tritt gewöhnlicherweise bei Kindern im Alter zwischen 6 Monaten und 3 Jahren auf. Vor allem dann, wenn sie keine gute Ernährung erhalten. Sie kann jedoch auch ältere Kinder betreffen und ist ein häufiger Grund für Besuche beim Kinderarzt.

Was sind die Ursachen der Krankheit und wie äußert sie sich? Um diese Fragen zu beantworten, sollten zunächst die wichtigsten Eigenschaften der Krankheit geklärt sein.

Daher wollen wir im Folgenden genauer auf die Auslöser sowie auch die Symptome eingehen. Dies wird dir ermöglichen, die Erkrankung rechtzeitig bei deinem Kind feststellen zu können.

Wodurch entsteht eine Eisenmangelanämie bei Kindern?

Eine zu geringe Aufnahme von Eisen ist die Hauptursache einer Eisenmangelanämie bei Kindern. Der Körper erhält dieses Mineral ausschließlich durch die Nahrung. Er ist jedoch auch imstande, das Eisen aus alten roten Blutkörperchen wiederzuverwerten.

Einige Faktoren, die dabei im Zusammenhang mit der Krankheit stehen können, sind:

  • einerseits unzureichende Aufnahme von Eisen durch die Ernährung
  • andererseits die Unfähigkeit des Körpers, Eisen aufzunehmen
  • langsamer und andauernder Blutverlust
  • übermäßiger Verzehr von Kuhmilch (vor allem, wenn sie die Muttermilch ersetzt)
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Bleivergiftung
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Symptome der durch Eisenmangel verursachten Blutarmut

In den Anfangsstadien zeigt die Krankheit normalerweise keine besonders auffälligen Symptome. Dies erschwert natürlich die Behandlung, da währenddessen der Eisenspiegel und die Blutwerte weiter sinken können.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung können folgende Symptome auftreten:

  • Blaufärbung oder Blässe der Lederhaut des Auges
  • Spröde Nägel
  • mangelnder Appetit oder Verlangen nach ungewöhnlichen Nahrungsmitteln
  • anhaltende Schwäche und Müdigkeit
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Reizbarkeit und Niedergeschlagenheit
  • Atembeschwerden und Herzrasen
  • blasse Haut
  • erschwerte Gewichtszunahme und Wachstum

Diagnose

Um eine Eisenmangelanämie bei Kindern zu diagnostizieren, führt der Arzt sowohl eine körperliche Untersuchung als auch eine Befragung durch.

Anschließend nimmt er eine Blutprobe, die er zur Analyse ins Labor schickt. Durch diese Blutuntersuchung kann er dann einen Mangel an Eisen in den roten Blutkörperchen erkennen.

Im Allgemeinen kann die Krankheit durch folgende spezifische Bluttests bestätigt werden:

  • Hämatokrit: An den Hämatokritwerten lassen sich Anämie und andere Blutkrankheiten feststellen.
  • Serum-Ferritin hingegen dient als Maßstab des “Füllstandes” der Eisenvorräte im Körper.
  • Serum-Eisen gibt zudem die Menge des Elements im Blut an.
  • Totale Eisenbindungskapazität bzw. Bestimmung des Transferrin-Wertes – ein Protein, das Eisen im Blut transportiert.

Wie kann man einer Eisenmangelanämie bei Kindern vorbeugen?

Es gibt zwei grundlegende Maßnahmen zur Vorbeugung dieser Art von Krankheiten: eine ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.

Dabei spielt natürlich auch die Aufmerksamkeit der Eltern eine wichtige Rolle, denn sie sind für das Wohlergehen ihres Kindes verantwortlich.

Eisenmangel kann durch gesunde Ernährung ausgeglichen werden

Achte auf eine angemessene Ernährungsweise

  • Kinder sollten, wenn möglich, mindestens bis zum Alter von 6 Monaten Muttermilch bekommen. Auch wenn viele dies außer Acht lassen, so ist die Muttermilch der Schlüssel zur Entwicklung des kindlichen Immunsystems und verbessert zudem die Eisenaufnahme.
  • Falls eine Gabe von Muttermilch nicht möglich ist, sollte man darauf achten, dass die gewählte Ersatzmilch mit Eisen angereichert ist.
  • Ab einem Alter von 5 bis 6 Monaten kann man den Kindern dann mehr Nährstoffe durch Obst, Gemüse und mageres Fleisch zuführen.
  • Vermeide, deinem Kind Kuhmilch zu geben, bevor es 12 Monate alt ist.
  • Wenn das Kind dann älter ist, sollten eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ausreichen, um die nötigen Eisenwerte zu erhalten.

Besuche regelmäßig den Kinderarzt

  • Jedes Anzeichen einer Blutarmut sollte durch einen Arzt überprüft werden.
  • Vor allem wenn dein Kind, z.B. durch eine Vorerkrankung, einem besonderen Risikofaktor ausgesetzt ist, sollte es regelmäßige Kontrolluntersuchungen erhalten.

Behandlung einer Blutarmut bei Kindern

Kinder essen Gemüse, damit kannst du Eisenmangel vorbeugen

Je nach Alter und Entwicklungsprozess können Kinder nur eine geringe Menge des durch die Nahrung zugeführten Eisens aufnehmen.

Um die benötigte Menge (etwa 8 bis 10 mg pro Tag) zu erhalten, ist es folglich nötig, mehr eisenhaltige Nahrungsmittel auf ihren Speiseplan zu setzen.

Dazu gehören unter anderem:

  • mageres Fleisch (Hähnchen, Pute, Schwein)
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Eier
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Sojabohnen)
  • Rinderleber
  • Haferflocken
  • Erdnussbutter
  • Nüsse
  • Pflaumensaft
  • Spinat
  • Vollkorngetreide

Falls auch die gesunde Ernährung nicht ausreichen sollte, um den Eisenspeicher wieder aufzufüllen und die Blutarmut zu beheben, kann der Arzt entsprechend zusätzliche Eisenpräparate verschreiben. Unter keinen Umständen solltest du jedoch deinem Kind ohne vorherige ärztliche Absprache Eisen- oder Vitaminpräparate verabreichen.

Zu berücksichtigen!

Wenn eine Eisenmangelanämie bei Kindern nicht früh genug behandelt wird, kann dies ihren Lern- und Entwicklungsprozess beeinträchtigen. Die niedrigen Eisenwerte können zum Beispiel die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit und geistiger Klarheit verringern.

Daher ist es unerlässlich, jeglichen Symptomen eines Eisenmangels die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, um schwerwiegende Folgen zu verhindern.


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