Psychische Störungen, bei denen du Hilfe benötigst

Psychische Störungen brauchen in der Regel professionelle Hilfe, eine Selbstheilung ist in den seltensten Fällen machbar.
Psychische Störungen, bei denen du Hilfe benötigst

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 12. Februar 2019

Psychische Störungen können nicht nur den Alltag derer erschweren, die daran erkrankt sind, sondern auch all jener, die sich im sozialen Umfeld solcher Patienten befinden.

Oft sind psychische Störungen sogar der Auslöser für Trennungen, Scheidungen und tiefe Risse in Familienverbünden. Es ist also nicht nur im Interesse des Erkrankten, sich dafür professionelle Hilfe zu organisieren.

Was sind psychische Störungen?

Nicht immer, wenn jemand „abseits der Norm“ ist, bedeutet das auch gleich, dass jemand unter psychischen Störungen leidet.

Psychische Störungen liegen dann vor, wenn eine krankhafte Beeinträchtigung vorliegt, die das Denken, Fühlen, Verhalten und auch soziale Beziehungen betrifft.

Darunter fallen auch solche psychischen Störungen, die die eigene Willensstärke und Verarbeitung von Erlebnissen betreffen.

Psychische Störungen sind alles andere als selten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht sogar davon, dass etwa ein Viertel derjenigen, die einen Arzt aufsuchen, darunter leiden.

In Deutschland sollen 8 Millionen Personen an behandlungsbedürftigen psychischen Störungen leiden. Nicht alle Patienten lassen sich helfen – eben weil ihre Wahrnehmung durch die Krankheit gestört ist.

Folgende Beispiele für solche Störungen sollten aber behandelt werden:

Frau - Waage

Magersucht

Nicht alle psychischen Störungen enden tödlich, Magersucht kann aber unbehandelt zum Tod führen.

Diese Krankheit betrifft hauptsächlich Frauen oder Mädchen, nur jeder 12. Patient ist männlich.

Das Problem der an Magersucht erkrankten Patienten ist ihre gestörte Selbstwahrnehmung. Obwohl sie bereits Untergewicht haben, nehmen sie sich immer noch als übergewichtig wahr.

Das Risiko bei Magersucht besteht in einer Schädigung des Herzmuskels, die zum plötzlichen Herztod führen kann. Auch ein durch mangelnde Nahrungsaufnahme gestörter Elektrolythaushalt kann mindestens zu Herzrhythmusstörungen führen.

Es bilden sich Schäden an Organen wie der Niere bis hin zu Nierenversagen. Etwa 15% der Betroffenen sterben.

Hände

Zwangsstörungen

Bei einer Zwangsstörung verspüren Betroffene einen ständigen Drang, bestimmte Dinge zu denken oder zu tun. Dadurch kann der Alltag schwer beeinträchtigt werden.

Beispiele sind der Zählzwang, bei dem Alltagsdinge ständig gezählt werden „müssen“ oder etwa Zwangsgedanken, die immer und immer wieder wie ein Ritual wiederholt werden.

Zwangshandlungen sind bekannter als Zwangsgedanken, denn Gedanken sind unsichtbar, Zwangshandlungen fallen im sozialen Umfeld auf.

Beispiele dazu sind der Zwang zum ständigen Händewaschen. Die zwanghafte Kontrolle von Beispielsweise Herdplatten, Türschlössern, Elektrogeräten.

Ordnungszwang, bei dem Dinge immer am selben Platz in bestimmter Anordnung stehen müssen oder auch Berührzwang, bei dem der Zwang besteht, bestimmte Dinge wie Türklingen oder Straßenlaternen ständig anzufassen.

Angststörung

Angststörung

Unter einer Angststörung leidet, wer ohne rationalen Grund übertriebene Angstreaktionen zeigt. Die Angst ist dabei völlig diffus und nicht erklärbar, denn es liegt offensichtlich weder Gefahr noch Bedrohung vor.

Dieses Angstgefühl kann bis zu Panikattacken führen und das Leben Betroffener im Alltag stark belasten, weil solche attackenauslösenden Situationen vermieden werden, obwohl sie teils zum normalen Alltag gehören.

Unter den recht bekannten Beispielen sind Tierphobien, wie die Angst vor Mäusen oder Spinnen. Flugangst oder Höhenangst, Angst vor Aufzügen oder Tunneln oder einfach nur der Anblick von Blut. Sicherlich kennst du jemanden, auf den einer dieser Punkte zutrifft.

Behandlungsbedürftig sind solche Phobien, die zu unkontrollierbaren Panikattacken führen oder die Sicherheit anderer Menschen, zum Beispiel in Flugzeug, Aufzug oder Bahn gefährden können.

U-Bahn

Soziale Phobie

Menschen, die unter sozialer Phobie leiden meiden andere Menschen, weil sie in der ständigen Angst leben, plötzlich im Mittelpunkt zu stehen und sich dabei in irgendeiner (meist unerklärlichen) Art und Weise peinlich zu benehmen.

Sie fürchten ständig, die Erwartungen nicht erfüllen zu können, andere zu enttäuschen und damit auf Ablehnung zu stoßen.

Betroffene meiden daher Situationen, in denen sie mit Menschen zusammen treffen könnten.

Daraus resultiert soziale Isolierung, Arbeitslosigkeit und völliges Ausklingen aus der Gesellschaft.

Diese Folgen von sozialer Phobie werden von Patienten jedoch nicht als logische Schlussfolgerung ihrer Erkrankung gesehen.

Sondern als Bestätigung ihrer Annahme, Menschen nur zu enttäuschen, sich peinlich zu benehmen, ablehnend behandelt zu werden und grundsätzlich keinerlei Erwartungen erfüllen zu können.

Ein Teufelskreis, der durch professionelle Behandlung unterbrochen werden muss, um wieder am Arbeitsleben und Alltag unter Menschen teilnehmen zu können.

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, es gibt noch viele weitere psychische Störungen, die in die helfenden Hände eines Spezialisten gehören!


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