Schulwechsel: Wie kann ich meinem Kind helfen?

Der Schulwechsel ist für Kinder nicht einfach. Sie brauchen eine Zeit, um sich an die neue Situation anzupassen und sich wohl zu fühlen. Doch du kannst deinem Kind dabei helfen!
Schulwechsel: Wie kann ich meinem Kind helfen?

Geschrieben von Antonella Grandinetti

Letzte Aktualisierung: 26. Mai 2022

Der erste Tag in einer neuen Schule macht die meisten Kinder nervös und ängstlich, ganz unabhängig von ihrem Alter. Die Anpassungsphase dauert in der Regel ein paar Monate, bis sich das Kind an die neue Umgebung, die neuen Lehrer und Mitschüler gewöhnt hat. Wenn ein Schulwechsel bevorsteht, benötigt dein Kind vor allem Verständnis und Unterstützung.

Die Eltern können ihr Kind allerdings entsprechend vorbereiten und es unterstützen, damit es seine Ängstlichkeit verliert und auch Vorteile in der neuen Situation sehen kann. Wir haben einige Tipps für dich.

Schulwechsel: Warum experimentieren Kinder Angst und Nervosität?

Schulwechsel: Warum experimentieren Kinder Angst und Nervosität?
Die Angst vor dem Unbekannten ist bei einem bevorstehenden Schulwechsel eine der Ursachen für Nervosität .

Unabhängig vom Alter fühlen Kinder meist Angst und Nervosität, wenn wir von Veränderungen dieser Art sprechen. Es ist nicht einfach zu verstehen, was genau in ihnen vorgeht, doch dein Einfühlungsvermögen ist in diesem Augenblick besonders hilfreich.

Eine neue Schule bedeutet für die Kleinen (und auch für größere Kinder) ein neuer Anfang. Folgende Faktoren verursachen Angst und Nervosität: 

  • Das Unbekannte: Alles ist neu und das Kind weiß nicht, was es vorfinden wird und wie die Dinge funktionieren.
  • Es hat keine FreundeIn einer neuen Schule hat das Kind keine Freunde, doch alle anderen kennen sich bereits. Es muss sich in einer neuen Gruppe zurechtfinden, deshalb ist es ganz normal, dass es davor Angst hat.
  • Verlust alter Freunde: Der Schulwechsel lässt auch Freunde zurück. Das Kind befürchtet, sie zu verlieren, vergessen zu werden und sie nie wieder zu sehen.

Du musst berücksichtigen, dass die Dauer der Anpassungsphase bei jedem Kind unterschiedlich ist. Kleine Kinder tun sich dabei meist leichter als ältere, doch dies hängt auch von ihrer Persönlichkeit ab. Schüchterne Kinder brauchen logischerweise länger. Du solltest deshalb Geduld mit deinem Kind haben!

Hast du diesen Artikel bereits gelesen? Die beste Schule für mein Kind: die Qual der Wahl

Schulwechsel: So kannst du deinem Kind helfen

Wahrscheinlich bist du durch die bevorstehenden Veränderungen auch selbst etwas nervös und angespannt, doch du solltest immer Ruhe und auch die Kontrolle bewahren. Vergiss nicht, dass Eltern für ihr Kind einen Spiegel darstellen und deshalb ein besonders gutes Beispiel geben sollten.

Folgende Empfehlungen können dir helfen, um dein Kind in dieser schwierigen Situation zu unterstützen:

Vor dem Schulwechsel

Schulwechsel: So kannst du deinem Kind helfen
Gespräche und Einfühlungsvermögen sind jetzt besonders wichtig, um deinem Kind zu helfen.
  1. Teile deinem Kind den Schulwechsel erst dann mit, wenn diese Veränderung ganz sicher ist. Du solltest mit deinem Sprössling nicht über Möglichkeiten sprechen, denn dies verursacht nur Stress. Informiere dein Kind erst dann, wenn du dir ganz sicher bist.
  2. Erkläre deinem Kind die Gründe. Dein Kind muss verstehen, warum der Schulwechsel notwendig ist. Sei dabei geduldig und beantworte alle Fragen.
  3. Gib deinem Kind wichtige Informationen. Erkläre ihm, wann es in der neuen Schule beginnt, welche Schulzeiten es haben wird, wie die Schule funktioniert und alle anderen Details, die dein Kind wissen sollte, um ihm die Angst zu nehmen.
  4. Sei einfühlsam. Für dein Kind handelt es sich um eine schwierige Phase. Versuche, es zu verstehen und verliere nicht die Ruhe. Dein Kind benötigt jetzt Verständnis, Liebe und Unterstützung.
  5. Besuche die Schule mit deinem Kind. Bereits vor dem Unterrichtsbeginn (oder dem Schulwechsel) kannst du mit deinem Kind die neue Schule besuchen. Informiere dich, ob das möglich ist.
  6. Nutze außerschulische Aktivitäten. Wenn die Schule außerschulische Aktivitäten anbietet, kann es eine gute Idee sein, dein Kind einzuschreiben. Wähle eine Aktivität, die ihm gefällt, damit es ihm einfacher fällt, neue Freunde zu finden. Es wird sich dann nicht so fremd fühlen.

Noch ein interessanter Artikel: Schule und dein Kind: 8 Fragen an die Lehrkräfte

Der erste Schultag

Mädchen weint wegen Schulwechsel
Der erste Schultag sollte möglichst angenehm verlaufen, damit das Kind weniger nervös ist.
  1. Wecke dein Kind liebevoll auf. Frühstücke gemütlich mit ihm und versuche, es zu beruhigen.
  2. Begleite dein Kind in die neue Schule. Ganz egal wie alt dein Kind ist, es braucht jetzt deine Unterstützung, um sich den neuen Lehrern und Mitschülern zu stellen. Du bist seine Säule!
  3. Höre deinem Kind zu: Es soll das Gefühl haben, dass du seine Ängste und Unsicherheiten verstehst. Du solltest deinem Kind zur Verfügung stehen, wenn es seinen Kummer loswerden will.
  4. Sei pünktlich. Du solltest dein Kind pünktlich in die Schule bringen und auch wieder pünktlich abholen.
  5. Sollte dein Kind weinen (wenn es noch klein ist), versichere ihm, dass alles gut gehen wird. Du darfst es jedoch nicht wieder mit nach Hause nehmen!
  6. Beobachte dein Kind. Manche Kinder erzählen nicht alles, was sie in der Schule erlebt haben, auch nicht eventuelle Probleme. Sie können vielleicht ihre Gefühle nicht richtig ausdrücken. Du solltest dein Kind deshalb beobachten, um mögliche Veränderungen im Verhalten oder der Persönlichkeit zu erkennen.

Während der Anpassungsphase

Schulwechsel: Während der Anpassungsphase 
Die Anpassungsphase verläuft bei jedem Kind unterschiedlich.
  1. Vergiss nicht, dass dein Kind Zeit braucht, um sich an die neue Situation anzupassen. Wie lange es dafür benötigt, ist ganz unterschiedlich. Also atme tief durch und vergiss nicht, ihm in dieser Zeit zu helfen.
  2. Verliere die Geduld nicht, wenn dein Kind nicht in die neue Schule gehen möchte. Die Anpassung ist nicht einfach. Höre deinem Kind zu, begleite es und stresse es nicht zusätzlich durch Vorhaltungen oder Ausschimpfen.
  3. Kontaktiere Eltern von Schülern aus derselben Klasse. Frage dein Kind, welche Mitschüler es für sympathisch hält und sprich mit deren Eltern. Vielleicht kannst du diese Kinder zum Spielen oder zum Essen einladen, um das Eis zu brechen.
  4. Höre gut zu! Dein Kind soll sich ausdrücken können, versuche es zu verstehen und halte ihm keine Moralpredigt. Jeder Mensch geht mit Veränderungen anders um und braucht unterschiedlich lange für die Anpassung.

Der Anpassungsprozess an eine neue Schule kann lang und komplex sein. Dies hängt von den Eigenschaften des Kindes und den Umständen ab. Du solltest deshalb besonders einfühlsam sein und dein Kind unterstützen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.