Reflux bei Säuglingen: Was du wissen solltest!

Reflux kann mit bestimmten Symptomen einhergehen. Diese können auf ein ernsteres Problem hinweisen. Lies weiter, um mehr über dieses Thema zu erfahren.
Reflux bei Säuglingen: Was du wissen solltest!

Geschrieben von Carmen Martín

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Reflux bei Säuglingen ist sehr häufig. Dabei gelangt der Mageninhalt wieder zurück in den Rachen oder den Mund. Im Gegensatz zum Erbrechen tritt Reflux ohne Anstrengung oder Übelkeit auf.

Mehr als 50 % der Babys stoßen auf, doch dieses Symptom könnte auch ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Es könnte sich um gastroösophagealen Reflux handeln. Im folgenden Artikel informieren wir dich über die Ursachen und Symptome.

Reflux bei Säuglingen: Wie kommt es dazu?

Reflux im Kindesalter tritt auf, weil sich das Verdauungssystem eines Kindes noch nicht vollständig entwickelt hat. Die Speiseröhre verfügt über ein Ventil, das den Übergang der Nahrung in den Magen regelt. Dieses Ventil – der untere Ösophagus Sphinkter – ist bei Säuglingen noch nicht ausgereift. Daher kommt es dazu, dass der Inhalt ihres Magens, in die Speiseröhre zurückfließt. Wenn Babys wachsen, entwickelt sich das Ventil und der Reflux verschwindet von selbst.

Ein weiterer Faktor, der zum Aufstoßen bei Säuglingen beiträgt, ist ihre Position. Kinder vor dem Alter von 8 Monaten verbringen die meiste Zeit im Liegen. Dies trägt ebenfalls dazu bei, dass die Nahrung in Richtung Mund fließt.

Darüber hinaus ist ein wichtiger Faktor, dass die Ernährung von Babys vollständig oder fast vollständig aus Milch besteht. Sobald Babys beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen, spucken sie daher weniger. Auch die von Babys getrunkene Milchmenge verändert die Wahrscheinlichkeit des Aufstoßens.  Je “voller” ein Baby ist, desto eher wird es beim Aufstoßen Nahrung hochbringen.

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Ist Reflux bei Babys ein Grund zur Sorge?

Beikost verringert Reflux

Im Allgemeinen ist Reflux bei Säuglingen in den ersten Lebensmonaten normal, da ihr Verdauungssystem noch nicht ausgereift ist.
Wie wir bereits erwähnt haben, ist Aufstoßen im Kindesalter ein Problem, das mehr als die Hälfte aller Säuglinge betrifft. Im Allgemeinen ist es nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Du solltest jedoch mit deinem Kinderarzt sprechen, wenn dein Baby eines der folgenden Symptome aufweist:

  • Mangelnde Gewichtszunahme
  • Sehr häufiges Aufstoßen
  • Dein Baby ist müde, inaktiv und schläfrig
  • Das Aufstoßen erfolgt mit Gewalt oder enthält Blut
  • Anzeichen von Dehydrierung – wenn Babys zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, nässen sie seltener ihre Windeln ein, haben eingefallene Augen, trockene Schleimhäute etc.
  • Die Flüssigkeit, die dein Baby ausspuckt, ist grün oder braun.

Die oben genannten Symptome könnten ein Hinweis darauf sein, dass dein Baby an gastroösophagealem Reflux leidet. Mit anderen Worten: Wenn das Aufstoßen über längere Zeit anhält oder du diese Symptome beobachtest, könnte etwas Ernsteres dahinterstecken.

Anhaltender Reflux kann zu einer Veränderung der Speiseröhrenschleimhaut führen, da der Mageninhalt einen sauren pH-Wert hat. Tatsächlich kann es zu einer Blutarmut und zu Problemen in den Atemwegen des Babys kommen. Daher können sie unter Episoden von Atemstillstand, anhaltendem Husten oder wiederholter Bronchitis leiden.

Um Reflux zu diagnostizieren, wenden Ärzte ergänzende Tests wie eine Endoskopie, die Überwachung des pH-Werts der Speiseröhre und Röntgenaufnahmen an.

Was man gegen Reflux bei Säuglingen tun kann

Beikost für das Baby

Sowohl die Position als auch die Routine beim Füttern von Babys spielen eine Rolle bei der Entwicklung von Reflux.

Obwohl Reflux fast immer harmlos und normal ist, kann er sowohl für Babys als auch für Eltern unangenehm sein. Glücklicherweise gibt es bestimmte Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um das Problem auf ein Minimum zu reduzieren. Zunächst einmal solltest du dein Baby besser aufrecht als ganz flach halten.

Dies ist besonders in der ersten halben Stunde nach dem Essen wichtig. Du könntest ein Kissen oder Windeln unter die Matratze deines Kleinen legen, um den Kopf etwas höher zu betten. Vermeide außerdem wildes Spielen nach dem Essen. Auch Rütteln kann zu Erbrechen führen.

Als Nächstes ist es wichtig, dein Baby in Ruhe zu füttern. Hindere es auch daran zu viel zu essen. Ebenso ist es immer eine gute Idee, dein Baby nach dem Füttern aufstoßen zu lassen. Das Aufstoßen verhindert, dass sich Luft im Magen ansammelt.

Wenn du dein Baby mit Milchpulver ernährst, ist es wichtig, ihm nicht zu viel davon zu geben. Denn Milchersatznahrung ist für Babys schwerer zu verdauen als Muttermilch.

Wenn keiner der oben genannten Vorschläge einen Unterschied bewirkt oder dein Baby die oben genannten Symptome zeigt, kann dein Arzt Medikamente empfehlen. Diese helfen, die Menge der Säure im Magen zu reduzieren. Du solltest deinem Baby jedoch keine Medikamente oder Spezialnahrung geben, wenn diese nicht vom Arzt verschrieben ist.

Die gebräuchlichsten Medikamente zur Behandlung von gastroösophagealem Reflux sind:

  • H2-Blocker: Sie reduzieren die Produktion von Säure.
  • Protonenpumpenhemmer: Sie verringern die Säureproduktion des Magens.

Manchmal helfen auch Medikamente nicht. Deshalb gibt es chirurgische Techniken, die für diese Ausnahmefälle geeignet sind. Die Ärzte führen die Operation nur durch, wenn ein Baby ernsthafte Atemprobleme hat eine tieferliegende anatomische Ursache vorliegt.

Reflux bei Säuglingen: Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Reflux bei Säuglingen normal ist. Es ist jedoch wichtig, auf eventuelle Alarmzeichen zu achten und mit deinem Arzt zu sprechen, wenn du irgendwelche Zweifel hast.


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