Radiofrequenzen für Gesichtsbehandlungen

Die Radiofrequenztherapie wird für Schönheitsbehandlungen immer beliebter. Es handelt sich nicht um eine völlig neue Technik, doch sie wurde perfektioniert. Erfahre in unserem heutigen Artikel, worum es geht und welche Wirkungen man damit erzielen kann. 
Radiofrequenzen für Gesichtsbehandlungen
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Leonardo Biolatto

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Immer häufiger kommen Radiofrequenzen zum Einsatz, um die Haut zu straffen, denn es handelt sich um eine der modernsten, nicht-invasiven Methoden für Schönheitsbehandlungen. Ihre Vorteile werden von vielen gelobt, doch es gibt auch Gegner. Wir erklären dir heute, wie die Radiofrequenztherapie funktioniert und welche Resultate sie erzielt.

Die Hochfrequenztherapie oder Radiofrequenztherapie (RF) macht klassischen Schönheitsoperationen in letzter Zeit vermehrt Konkurrenz. Diese nicht-invasive Behandlungsform ist billiger und die Ergebnisse sind in relativ kurzer Zeit sichtbar.

Häufig spricht man auch von “Lifting ohne Chirurgie”, doch dieser Verglich ist nicht sehr präzise. Im Unterschied zu einem chirurgischen Schönheitseingriff ist für diese Therapie keine Betäubung nötig und deshalb können auch mögliche Nebenwirkungen, die bei jeder Operation auftreten können, vermieden werden. 

Bei dieser Technik wird durch hochfrequente Radiowellen Wärme in den verschiedenen Hautschichten erzeugt. Die Wärme stimuliert die Produktion und Reorganisation von Kollagen. Das Kollagen zieht sich durch die Wärme zusammen und damit erzielt diese Therapie die sofortige Straffung des Gewebes. Gleichzeitig wird die Neuproduktion von Kollagen gefördert.

Die Radiofrequenztherapie kann fast am ganzen Körper zum Einsatz kommen. Zusätzlich zu einer Straffung der Gesichtshaut gibt es auch verschiedene Techniken für den Hals, das Gesäß und den Bauch. 

Die Resultate sind bereits nach der ersten Anwendung sichtbar. Doch eine Sitzung reicht trotzdem nicht aus, es sind mindestens sechs Anwendungen erforderlich. 

Radiofrequenzen und die dafür nötigen Geräte

Die Vorzüge der Radiofrequenztherapie haben wir verschiedenen Geräten zu verdanken. Es gibt Massagegeräte, tonifizierende und elektrostimulierende Geräte. Alle bauen auf dieselbe Technologie auf.

Vor einer Radiofrequenzbehandlung ist die gründliche Reinigung der Haut wichtig. Es dürfen keine Make-up-Reste oder andere Rückstände vorhanden sein, denn diese könnten die Wärmeenergie beeinträchtigen.

Auf die zu behandelnden Hautstellen trägt der Experte ein Gleitgel auf. Dieses Gel verbessert den Kontakt zwischen Gleitsonde und Haut und ermöglicht eine bessere Wärmeleitung. Das Gerät wird dann mit sanften Bewegungen über die Haut geführt.

In manchen Fällen kombiniert man die Radiofrequenztherapie mit  der Anwendung von Hyaluronsäure, um die Wirkung zu intensivieren. Doch dies ist nicht die häufigste Anwendungsart.

Für diese Behandlung stehen drei verschiedene Systeme zur Verfügung:

  • Monopolare Radiofrequenzen: Diese zielen auf Fettgewebe in den tiefen Hautschichten ab.
  • Bipolare Radiofrequenzen: Diese wirken auf die oberflächlichen Hautschichten.
  • Tripolare Radiofrequenzen: Hier handelt es sich um eine Kombination von monopolaren und bipolaren Frequenzen, welche die Kollagen- und Elastinproduktion stimulieren und gleichzeitig Fettgewebe zerstören. Es handelt sich um die effizienteste Methode.
Behandlung mit Radiofrequenzen
Zusätzlich zu dem Radiofrequenzgerät ist ein Gleitmittel erforderlich.

Nebenwirkungen und Kontraintikationen

Die unerwünschten Nebenwirkungen hängen mit der auf die Haut übertragenen Wärme zusammen. Die Technik ist nicht schmerzhaft, doch es kann zu Schwellungen und Rötungen der Haut kommen. In extremen Fällen können während der Behandlung auch Hämatome entstehen, die dann wieder verschwinden. Doch dies kommt sehr selten vor.

In manchen Ländern wurde nach den Sitzungen über Beeinträchtigungen der Nervenleitfähigkeit des Gesichtsnervs und des Trigeminus berichtet. Dies führte dazu, dass ein strikteres Anwendungsprotokoll entwickelt wurde und auch genauer bestimmt wurde, wer sich dieser Behandlung nicht unterziehen sollte.

Die Kontraintikationen wurden international festgelegt. In folgenden Fällen sollte auf eine Radiofrequenztherapie verzichtet werden:

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Die Adipozyten (Fettzellen), die mit den Radiofrequenzen eliminiert werden, gelangen in das lymphatische System und könnten das Baby im Mutterbauch oder über die Muttermilch erreichen.
  • Krebspatienten: Im Allgemeinen empfiehlt man Krebspatienten bis zu fünf Jahre nach der Genesung zu warten, bevor sie Radiofrequenzen anwenden.
  • Patienten mit Herzschrittmacher: Die von dem Radiofrequenzgerät ausgestrahlte Wärme kann die Funktionstüchtigkeit des Herzschrittmachers beeinträchtigen.
  • Patienten mit schweren Herzkrankheiten: Die Wärme kann zu einer Gefäßerweiterung führen und außerdem zirkuliert das eliminierte Fett in den Blutgefäßen. Beide Situationen sind bei Herzkranken kontraproduktiv. Wenn sich diese Patienten trotzdem einer Gesichtsstraffung durch Radiofrequenzen unterziehen möchten, muss der Kardiologe die Risiken und Vorteile bewerten.
Radiofrequenzen für straffe Haut
Die Anwendung von Radiofrequenzen stimuliert die Kollagenproduktion und die Umstrukturierung der Kollagenfasern.

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Vorteile der Radiofrequenztherapie

Immer mehr wissenschaftliche Studien sollen die Vorteile der Radiofrequenztherapie bestätigen. Bis jetzt konnte nachgewiesen werden, dass der wichtigste Effekt die Regenerierung von Kollagen ist.  Mit neuem Kollagen erlangt die Haut ihre Straffheit zurück und Falten werden abgeschwächt.

Die Wärmestimulation verbessert außerdem die Durchblutung der behandelten Bereiche und regt außerdem den Lymphkreislauf an. Damit können Reststoffe besser ausgeschieden werden.

Aus Studien gehen folgende medizinischen und mathematischen Ergebnisse hervor:

  • Die Augenbrauen erhöhen sich nach dreimonatiger Behandlung um bis zu 1 mm.
  • Die Nasolabialfalte und die Falten verbessern sich bei der Hälfte der behandelten Personen.
  • Bei 60 % der mit Radiofrequenzen behandelten Personen verbessert sich der Bereich der Wangen. 

Die Zufriedenheit der behandelten Personen scheint gut zu sein. Im Allgemeinen berichten sie nach der Radiofrequenztherapie Verbesserungen zu sehen. 

Doch es ist immer wichtig, vor Beginn einen Arzt zu konsultierenum sicher zu gehen, dass diese Therapie im Einzelfall tatsächlich geeignet ist. Außerdem sollte die Radiofrequenzbehandlung immer von erfahrenen und vertrauenswürdigen Experten durchgeführt werden.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.