Pränatale Massage: 4 Vorteile
Die pränatale Massage wirkt, wie jede andere Massage auch, wohltuend und entspannend auf Körper und Geist. Damit können darüber hinaus Schmerzen gelindert und das Wohlbefinden gefördert werden. Kennst du alle Vorteile dieser Art von Massage? Lies weiter, um mehr über dieses Thema zu erfahren.
Die pränatale Massage
Der einzige Unterschied zwischen einer “normalen” und einer pränatalen Massage ist, dass letztere speziell für schwangere Frauen und deren Bedürfnisse entwickelt wurde. Dabei werden also spezifische Besonderheiten berücksichtigt und die Massagetechniken passen sich an die schwangere Frau an.
Der Masseur berücksichtigt dabei, dass sich der Schwerpunkt der Frau in der Schwangerschaft verändert, was dazu führt, dass Hals, Rücken und Schultern häufig verspannt sind. Auch der Rücken leidet durch das zusätzliche Gewicht insbesondere in den letzten Schwangerschaftsmonaten besonders stark.
Die pränatale Massage reduziert Muskelspannungen in diesen spezifischen Körperbereichen und sorgt für angenehmes Wohlbefinden. Sie befreit von Stress und Spannungen, damit sich die werdende Mutter auch in dieser Zeit wohlfühlen kann.
Pränatale Massage: Vorteile
Weniger Stress und Ängste durch die pränatale Massage
Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass spezielle Massagen während der Schwangerschaft sehr vorteilhaft sind, um Stress und Ängste abzubauen. Freiwillige schwangere Frauen erhielten beispielsweise in einer Forschungsstudie 5 Wochen lang jeweils 20-minütige Massagen und berichteten danach, bereits nach der ersten Sitzung weniger an Stress zu leiden.
Auch die Gemütsstimmung verbesserte sich bei jenen werdenden Müttern, die pränatale Massagen erhielten. Sie litten weniger an Angst und konnten außerdem eine bessere Nachtruhe genießen.
Dazu kommt, dass durch die Massagen die Wahrscheinlichkeit für eine postpartale Depression geringer wurde. Die pränatale Massage hat also viele Vorteile!
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Pränatale Massage gegen Rückenschmerzen
Insbesondere im Lendenbereich kommt es während der Schwangerschaft oft zu Schmerzen. Je größer das Gewicht und der Druck des heranwachsenden Babys, desto stärker werden die Muskeln belastet, was wiederum häufig zu Schmerzen und Beschwerden führt.
Die Gebärmutter vergrößert sich mit der Entwicklung des Kindes und verlagert deshalb den körperlichen Schwerpunkt der werdenden Mutter. Die Haltung verändert sich und in der Folge wird der Rücken, insbesondere der untere Bereich, stark belastet.
Die pränatale Massage kann deshalb sehr vorteilhaft sein, um die Muskeln zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Nach der Massage fühlt sich die werdende Mutter im Normalfall erholt und entspannt. Dies geht auch aus verschiedenen Studien hervor.
Pränatale Massage gegen Schmerzen in den Beinen
Auch die Beine und Füße werden während der Schwangerschaft zusätzlich belastet, insbesondere im letzten Trimester. In dieser Zeit erhöht sich der Blutstrom und das zusätzliche Gewicht führt dazu, dass sich die Venen und Arterien verengen, was die Durchblutung beeinträchtigt.
Dazu kommen häufig Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen und Müdigkeit. Manche schwangere Frauen leiden auch an Krämpfen in den Beinen. Um Beschwerden vorzubeugen, empfiehlt es sich, regelmäßig zu gehen und ausreichend Wasser zu trinken. Du solltest zu langes Sitzen verhindern. Außerdem sind Entspannungstechniken und Dehnungsübungen sehr hilfreich!
In diesem Sinne hat auch die pränatale Massage viele Vorteile, um die genannten Beschwerden zu lindern: Du kannst dich damit allgemein entspannen und im Speziellen auch Beschwerden in den Beinen lindern.
Die pränatale Massage kann die Gefahr einer Frühgeburt verringern
Depression und Ängste während der Schwangerschaft werden mit einer vermehrten Aktivität des kleinen Bauchbewohners und einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt assoziiert. Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass die pränatale Massage den Cortisolspiegel senkt, was wichtig ist, um Stress und Ängste abzubauen, sowie Depressionen vorzubeugen oder diese zu lindern.
Die Aktivität des Fötus und die Rate für Frühgeburten konnten in Studien durch Massagen während der Schwangerschaft reduziert werden. Die werdende Mutter profitiert vielfach davon, doch auch das Kind selbst kommt in den Genuss verschiedener Vorteile: Säuglinge, deren Mütter während der Schwangerschaft Massagen erhielten, wiesen auch geringere Cortisolwerte auf!
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Pränatale Massage: Vorsichtsmaßnahmen
Zwar haben pränatale Massagen zahlreiche Vorteile und stellen keinerlei Risiko für die Gesundheit von Mutter oder Kind dar, doch trotzdem sind bestimmte Gegenanzeigen vorhanden, die dabei berücksichtigt werden müssen:
- Im Falle einer Mehrlings- oder Risikoschwangerschaft solltest du dich auf jeden Fall vor einer Massage von deinem Arzt beraten lassen.
- Schwangere Frauen mit Bluthochdruck, Herzbeschwerden oder Blutgerinnungsproblemen müssen ebenfalls vorsichtig sein. Frage deinen Arzt, ob eine Massage trotzdem in Frage kommt oder gegenteilige Auswirkungen haben könnte.
- Bei vaginalen Blutungen oder einer Plazentalösung können Massagen risikoreich sein.
- Auch bei Brechreiz, Fieber oder Durchfall solltest du auf Massagen verzichten.
Aus all diesen Gründen, solltest du vor einer pränatalen Massage
- unbedingt mit deinem Arzt sprechen, um mögliche Gegenanzeigen oder Risiken auszuschließen. Dein Arzt kann dich außerdem beraten und dir bestimmte Massagetechniken empfehlen oder davon abraten.
- Vergiss nicht, dass auch die Wahl des Masseurs sehr wichtig ist! Wende dich an einen spezialisierten, erfahrenen Masseur oder eine professionelle Masseuse, die genau wissen, wie, wo und in welcher Position die Massage durchzuführen ist.
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