Plötzlicher Kindstod: So kannst du das Risiko verringern!

Bis heute kennt niemand die genaue Ursache für den plötzlichen Kindstod. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, um das Risiko zu verringern. Hier erfährst du alles Wissenswerte!
Plötzlicher Kindstod: So kannst du das Risiko verringern!
Bernardo Peña

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Bernardo Peña.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 15. Dezember 2022

Plötzlicher Kindstod wird auch als Krippentod bezeichnet. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine spezifische Erkrankung. Diese Begriffe werden verwendet, wenn ein Kind unter einem Jahr plötzlich stirbt , ohne dass eine genaue Ursache festgestellt werden kann.

Plötzlicher Kindstod ist für Eltern ein sehr beunruhigendes Thema, denn es gibt mehrere Faktoren, die das Baby gefährden. Außerdem gibt es kein Symptom, das vor diesem tragischen Ereignis warnen kann. Leider kann der Krippentod auch bei bester elterlicher Fürsorge auftreten.

Die Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind der medizinischen Gemeinschaft bis heute nicht bekannt. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die dazu beitragen können, das Risiko zu verringern. Daher haben wir in unserem heutigen Artikel die wichtigsten Präventionsmaßnahmen für dich zusammengestellt.

Plötzlicher Kindstod: Welche Risikofaktoren gibt es?

Eine Kombination aus Umwelt- und Schlaffaktoren erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Säugling einen plötzlichen Kindstod erleidet. Diese möglichen Auslöser variieren von Kind zu Kind und sind nicht in jedem Fall vollständig bekannt.

Dennoch ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein. Denn einige können durch Pflege und gesunde Gewohnheiten positiv beeinflusst werden. Darüber hinaus solltest du alle erkennbaren Risikofaktoren dazu nutzen, um deinem Baby von Geburt an besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge zuteil werden zu lassen.

Plötzlicher Kindstod: Physische Risikofaktoren

  • Hirnschäden: In einer im Jahre 2014 durchgeführten Untersuchung von Babys, die am plötzlichen Kindstod verstarben, wurde festgestellt, dass “40 % dieser Kinder eine Anomalie im Gehirn hatten”. Dieses Problem betraf den Hypothalamus, einen Bereich des Gehirns, der die Atmung, die Herzfrequenz und die Körpertemperatur beeinflusst.
  • Niedriges Geburtsgewicht: Frühgeburten, Mehrlingsgeburten und andere Ursachen für ein niedriges Geburtsgewicht werden ebenfalls mit dem Krippentod in Verbindung gebracht.
  • Infektionen der Atemwege: Einige Babys, die am plötzlichen Kindstod verstarben, hatten in den Tagen zuvor an einer Erkältung gelitten. Daher wird der Krippentod manchmal mit Atemproblemen in Verbindung gebracht.

Plötzlicher Kindstod: Umweltbedingte Schlaffaktoren

Die Schlafposition und die Elemente im Kinderbett können in Kombination mit den körperlichen Problemen des Säuglings das Risiko auf die höchste Stufe heben. Die umweltbedingten Schlaffaktoren, die hierbei eine Rolle spielen, sind folgende:

  • Schlafen auf dem Bauch oder auf der Seite
  • Schlafen auf einer weichen Unterlage
  • Gemeinsam in einem Bett schlafen
  • Übermäßige Wärme im Bett oder im Schlafzimmer des Kindes

Plötzlicher Kindstod: Weitere mögliche Ursachen

Neben den oben genannten Faktoren gibt es noch weitere mögliche Ursachen, die das Risiko erhöhen. Zwar kann jedes Baby einen plötzlichen Kindstod erleiden, aber wenn es zu einer der folgenden Gruppen gehört, ist die Wahrscheinlichkeit höher:

  • Geschlecht: Männliche Säuglinge sind anfälliger für den Krippentod.
  • Alter: Die Anfälligkeit ist zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat höher.
  • Ethnische Zugehörigkeit: People of Colour sind stärker gefährdet.
  • Familiengeschichte: Wenn ein Geschwisterkind oder ein Cousin oder eine Cousine an der gleichen Ursache gestorben ist, erhöht sich das Risiko.
  • Belastung durch Passivrauchen: Wenn das Baby mit einem Raucher zusammenlebt oder in irgendeiner Weise Tabakrauch ausgesetzt ist, erhöht sich das Risiko eines vorzeitigen Todes.
  • Das Alter der Mutter: Wenn die Mutter jünger als 20 Jahre alt ist, und insbesondere dann, wenn sie nicht regelmäßig oder gar nicht zur Schwangerschaftsvorsorge geht, besteht ein höheres Risiko, dass ein plötzlicher Kindstod eintritt.

Plötzlicher Kindstod: Einige Tipps, um das Risiko zu verringern

Da keine genaue Ursache für dieses glücklicherweise immer seltener auftretende tragische Ereignis bekannt ist, gibt es auch keine garantierte Möglichkeit, es zu verhindern. Sowohl in der Schwangerschaft als auch in den ersten Lebensmonaten lassen sich jedoch eine Reihe von wichtigen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Sehen wir uns an, welche das sind.

Nimm alle Vorsorgetermine während der Schwangerschaft wahr

Schwangere, die Vorsorgeuntersuchungen verpassen, setzen ihr Baby einem höheren Risiko aus, einen plötzlichen Kindstod zu erleiden. Daher besteht die erste Maßnahme zur Vorbeugung darin, dass du während deiner Schwangerschaft jeden Monat oder auf Empfehlung deines Arztes/deiner Ärztin eine angemessene medizinische Kontrolle durchführen lässt.

Vermeide schlechte Angewohnheiten, um das Risiko des plötzlichen Kindstods zu verringern

Wenn du während der Schwangerschaft schlechte Angewohnheiten wie Rauchen, Alkoholkonsum oder die Einnahme von Drogen beibehältst, setzt du das Baby zu vielen Risikofaktoren aus. Diese vervielfachen nicht nur das Risiko des plötzlichen Kindstods, sondern lösen auch schwerwiegende Fehlbildungen und Gesundheitsstörungen aus.

Haut-zu-Haut-Kontakt mit deinem Baby

Der Haut-zu-Haut-Kontakt nach der Geburt kann den Stress des Babys und damit das Risiko, vorzeitig zu sterben, verringern. Die Idee ist, das Neugeborene an die Brust oder auf die Haut der Mutter zu legen, aber vorzugsweise unter Aufsicht einer anderen Person.

Das Baby stillen

Das Stillen bietet deinem Baby vielfältige Vorzüge. Es stärkt sein Immunsystem und hat viel mit seiner Entwicklung zu tun. Darüber hinaus schützt das Stillen gegen plötzlichen Kindstod, da das Risiko bei gestillten Babys um 50 bis 70 % geringer ist.

Lege dein Baby auf den Rücken

Aktuellen Studien zufolge ist es fünfmal sicherer, das Baby auf die Seite zu legen als auf den Bauch. Allerdings ist es noch einmal doppelt so sicher, das Baby auf dem Rücken zum Schlafen zu legen. Daher wird diese Schlafposition besonders empfohlen.

Natürlich sollte der Kopf des Babys abwechselnd auf eine Seite gelegt werden, um Gefahren durch Erbrechen zu vermeiden und Fehlbildungen (Plagiozephalie) vorzubeugen.

Vermeide unnötige Elemente im Kinderbett

Obwohl Kissen und Stofftiere zur Dekoration des Kinderbettes dienen, solltest du idealerweise darauf verzichten. Wenn das Gesicht deines Babys aus irgendeinem Grund dagegen gedrückt wird, könnten derartige Elemente die Atmung des Kindes beeinträchtigen. Außerdem solltest du eine feste Matratze verwenden und dicke, flauschige Füllungen vermeiden.

Ziehe dein Baby zum Schlafen nicht zu dick an

Die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur des Babys ist ebenfalls sehr wichtig. Daher solltest du keine Bettdecken verwenden, an denen das Baby ersticken könnte. Eine gute Option ist die Verwendung eines Schlafsacks oder spezieller Kleidung, bei der keine zusätzlichen Decken erforderlich sind.

Ein Zimmer mit dem Neugeborenen teilen

Es gibt keinen Grund, darüber zu diskutieren, ob du dein Baby verwöhnst oder nicht. Ein Neugeborenes, das außerhalb des Elternschlafzimmers schläft, hat ein erhöhtes Risiko an einem plötzlichen Kindstod zu versterben. Daher sollte ein Baby sicherheitshalber mindestens sechs Monate lang in der Nähe der Eltern schlafen.

Rauche nicht in der Nähe deines Babys!

In den ersten drei Lebensmonaten ist Tabak eine besonders große Bedrohung für die Gesundheit von Babys. Aufgrund der Inhaltsstoffe des Tabaks erhöht er das Risiko eines plötzlichen Kindstods um das bis zu Neunfache. Diese Wahrscheinlichkeit erhöht sich, wenn ein Raucher oder eine Raucherin mit dem Baby in einem Zimmer schläft.

Wenn in der Nähe des Kindes oder an den Orten, an denen es schläft, geraucht wird, bestehen ebenfalls schwerwiegende Risiken. Zigarettenrauch ist eine der Hauptursachen für Atemwegskomplikationen und Abwehrschwäche bei Kindern.

Kurz gesagt: Auch wenn sich ein plötzlicher Kindstod nicht hundertprozentig verhindern lässt, solltest du unbedingt einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Gleichermaßen wichtig ist, dass schwangere Frauen sich regelmäßig medizinisch kontrollieren lassen, besonders wenn sie zu einer Risikogruppe gehören.


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