Obesogene: Die geheimen Dickmacher?

Obesogene sind häufig in Kunststoff zu finden und können in Kontakt mit Lebensmitteln den Hormonhaushalt beeinträchtigen und die Gesundheit gefährden.
Obesogene: Die geheimen Dickmacher?
Saúl Sánchez Arias

Geschrieben und geprüft von dem Ernährungsberater Saúl Sánchez Arias.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Obesogene sind künstliche Substanzen, die den Hormonhaushalt beeinflussen und zu Übergewicht oder Adipositas führen können. Diese Substanzen sind besonders gefährlich, wenn sie bereits in der frühen Kindheit und auf kontinuierliche Weise präsent sind. Sie können auch andere Krankheiten auslösen.

Phthalate als Obesogene

Es handelt sich um Substanzen, die häufig als Weichmacher zum Einsatz kommen. Phthalate sind zwar nicht toxisch und werden in der Leber abgebaut, doch sie wirken sich auf die Gesundheit negativ aus und beeinflussen ganz besonders das Gewicht. 

Aus einer in der Zeitschrift Chemosphere veröffentlichten Studie geht hervor, dass die Exposition gegenüber diesen Substanzen während der Schwangerschaft dazu führen kann, dass das Kind bei der Geburt ein geringeres Gewicht hat. In späteren Jahren erhöht sich jedoch durch Phthalate das Risiko für Übergewicht, auch im Erwachsenenalter. 

Obesogene in Kosmetika

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Bisphenol A

Diese chemische Verbindung ist in verschiedenen Plastikarten und Dosen für Erfrischungsgetränke zu finden. Das Risiko von Bisphenol A besteht darin, dass es durch die Verpackung in die Lebensmittel gelangen kann und so wiederum in den menschlichen Organismus. 

Ein in der Zeitschrift Environmental Health veröffentlichter Artikel weist darauf hin, dass Bisphenol A zu metabolischen Krankheiten führen könnte. Diese Substanz kann zum Beispiel Diabetes oder Bluthochdruck auslösen und in der Folge weitere Krankheiten verursachen.

Obesogene in Plastik

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Tabakrauch

Auch in Tabakrauch sind Obesogene zu finden, die mit einem höheren Risiko für Krebs assoziiert werden, wie aus einer in der Zeitschrift Cancer Prevention Research veröffentlichten Studie hervorgeht. Nicht nur Raucher selbst, sondern auch Passivraucher sind dadurch gefährdet, denn diese Obesogene könnten den Hormonhaushalt und die allgemeine Gesundheit sehr negativ beeinflussen.

Wie kann man Obesogene meiden?

Um die Gesundheit zu erhalten, ist es nicht nur wichtig, sich vielseitig und ausgeglichen zu ernähren. Du solltest auch auf die Verpackungen achten, denn sie können verschiedene schädliche Stoffe enthalten. 

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, immer frische, biologische Nahrungsmittel zu kaufen und Plastikverpackungen so gut wie möglich zu meiden. Wichtig ist ebenfalls, Einwegplastikflaschen nicht mehr aufzufüllen. Noch besser ist natürlich, sie gar nicht zu verwenden und von Anfang an eine Glasflasche zu nehmen.

Allerdings gibt es Faktoren, die man nur sehr schwer kontrollieren kann. Wenn die Umgebung zum Beispiel durch Tabakrauch kontaminiert ist, ist man auch als Passivraucher gefährdet, kann dies jedoch nicht immer verhindern.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, antioxidative Lebensmittel in die Ernährung einzubauen, um Zellschäden entgegenzuwirken und den Hormonhaushalt zu verbessern.

Obesogene sind gesundheitsschädlich

Noch sind viele Zusammenhänge zwischen Obesogenen und Gesundheit nicht ausreichend erforscht, doch viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie sich negativ auf den Organismus auswirken. 

Sie sollten deshalb im Rahmen des Möglichen vermieden werden. Am besten entscheidest du dich für biologische Lebensmittel ohne Plastikverpackungen. Bei Kosmetika solltest du die Produktbeschreibung genau lesen, um Obesogene zu vermeiden.

Trotz aller Vorsicht, ist es praktisch unmöglich jeden Kontakt mit diesen Substanzen zu meiden. Du solltest deshalb auch auf eine gesunde Ernährung mit vielen Antioxidantien achten, um Zellschäden entgegenzuwirken.

Eine vielseitige und ausgeglichen Ernährung unterstützt auch ein gesundes Hormonsystem und reduziert Marker, die mit metabolischen Beschwerden assoziiert werden.

Andererseits solltest du nicht vergessen, dass auch regelmäßige Bewegung eine grundlegende Rolle spielt. Wenn du Sport mit einer gesunden Ernährung kombinierst, kannst du dein allgemeines Wohlbefinden verbessern.


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  • Ranciere F., Lyons JG., Loh VHY., Botton J., et al., Bisphenol A and the risk o cardiometaboli disorders: a systematic review with meta analysis of the epidemiological evidence. Environ Health, 2015.

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