Morbus Hallopeau: Was ist das?
Als Morbus Hallopeau, oder auch Hallopeau-Siemens-Syndrom, bezeichnet man eine sehr seltene Krankheit, die jedoch unterdiagnostiziert sein könnte. Es gibt auf jeden Fall wenige diagnostizierte Fälle, bei denen es sich meist um Frauen mittleren Alters handelt.
Der Name dieses Syndroms ist auf den französischen Arzt François Henri Hallopeau zurückzuführen, der wichtige Beiträge zur Dermatologie leistete. Ihm haben wir die Beschreibung dieser Krankheit und auch wichtige Erkenntnisse über die Lepra, die Hauttuberkulose usw. zu verdanken.
Morbus Hallopeau wurde zum ersten Mal 1888 von Radcliffe-Crocker beschrieben. Allerdings erfasste Hallopeau 1890 genauere Details über diese Krankheit, die anfangs als Acrodermatitis supurativa continua bezeichnet wurde.
Morbus Hallopeau: Was ist das?
Morbus Hallopeau ist eine chronisch-entzündliche Krankheit, die sich an den Fingern und Zehen äußert. Das Hauptsymptom dieser Krankheit sind Pusteln mit sterilem Eiter. Teilweise kann sich diese Krankheit auch auf andere Bereiche ausbreiten.
Wenn Morbus Hallopeau chronisch wird, kommt es nach einer längeren Zeit zu Verletzungen, die beeinträchtigend sein können. Hauptsächlich handelt es sich um Atrophie, Onychodystrophie und Osteolyse. Alle diese Krankheiten verursachen bleibende Schäden.
Die häufigsten Symptome
Meist beginnt die Krankheit an den Fingerspitzen, sehr selten an den Zehen. Anfangs kann man kleine Pusteln erkennen, die ineinander übergehen und Eiter bilden. Dieser Eiter enthält allerdings keine Bakterien und wird deshalb als steril bezeichnet.
Wenn die Pusteln platzen, bleibt gerötete, glasige Haut zurück. Danach bilden sich neue Pusteln. Die Pusteln können auch den Nagelfalz oder das Nagelbett befallen und zu Nageldystrophie (degenertative Veränderungen des Nagels) führen.
Die Verletzungen variieren im Verlauf der Krankheit. In den akuten Phasen breiten sich die Pusteln zum Teil auf naheliegende Hautbereiche aus. In der chronischen Phase können sie die Nagelmatrix vollkommen zerstören, was zum Verlust des Nagels führen kann. Dies bezeichnet man auch als Anonychie.
Darüber hinaus entstehen ernste Hautatrophien und Entzündungen der Fingerglieder sowie Knochenentzündungen (Osteitis). Mit der Zeit kann dies zum Knochenabbau (Osteolyse) führen. In vielen Fällen sind die Gelenke davon beeinträchtigt, wobei sich die Krankheit bis zum Vorderarm oder Fuß ausbreiten kann.
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Morbus Hallopeau: Ursachen und Diagnose
Noch sind die Ursachen für das Hallopeau-Siemens-Syndrom unbekannt, doch es herrscht eine gewisse Übereinstimmung darin, dass es sich um eine Form von lokalisierter pustulöser Psoriasis (Schuppenflechte) handelt. Wir sprechen also von einer ernsten Komplikation der typischen Psoriasis.
Vermutlich ist Morbus Hallopeau eine Autoimmunkrankheit, die durch eine Störung des hauteigenen Immunsystems entsteht. In den meisten Fällen erkranken daran Frauen mittleren Alters, die rauchen oder früher rauchten. Häufig ist eine Infektion oder ein Trauma der Auslöser.
Zur Diagnose sind klinische und histopathologische Untersuchungen erforderlich. Zuerst stellt der Arzt fest, ob es sich um sterilen Eiter in den Pusteln handelt. Dies erfolgt in der Regel mit einer Kultur im Labor, in manchen Fällen ist jedoch eine Biopsie erforderlich.
Die histopathologische Untersuchung analysiert die Eigenschaften der Pusteln, in der Neutrophile vorhanden sind. Bei Morbus Hallopeau ist weder eine epidermische Nekrose, noch eine Spongiose vorhanden. Ein moderates lymphohistiozytisches Infiltrat im oberen Bereich der Dermis mit fokalem Ödem ist normal.
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Entwicklung und Prognose
Morbus Hallopeau kann sehr resistent und schwierig in der Behandlung sein, wenn die Krankheit chronisch wird. Es gibt jetzt kein spezifisches Arzneimittel, das diese Krankheit heilen kann. Die Krankheit tritt so selten auf, dass es auch keine spezifischen Behandlungsrichtlinien gibt.
Meist konzentrieren sich die Symptome mehrere Jahre lang auf den ursprünglichen Bereich. Allerdings können sie sich auch auf benachbarte Stellen ausbreiten. In sehr seltenen Fällen kann sich die Krankheit weiter ausbreiten und auch die Schleimhäute befallen.
In Ausnahmefällen wurde über die spontane Verbesserung berichtet. Doch in der Regel erfolgen mehrere akute Episoden ohne offensichtlichen Grund, in denen immer stärkere Hautverletzungen auftreten. Es handelt sich um eine chronische und sehr hartnäckige Krankheit.
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