Mein Partner ist impotent: Was tun?
Wenn es im Bett nicht so klappt, wie erwünscht, und das Paar mit dem Thema Impotenz konfrontiert ist, sind gemeinsame Lösungen und Verständnis sehr wichtig. Sehr viele Männer experimentieren diese Situation irgendwann in ihrem Leben. Deshalb stellt sich die Frage: Was tun, wenn mein Partner impotent ist?
Frust und Schuldgefühle führen nur in einen Teufelskreis, der keinen weiterbringt. Es ist wichtig, dieses Thema ohne Komplexe zu behandeln und Lösungen zu suchen.
In vielen Fällen hanndelt es sich um eine erektile Dysfunktion. Die Weltgesundheitsorganisation informiert, dass rund 15 Prozent der erwachsenen Männer Probleme mit Impotenz haben. Nach dem 40. Lebensjahr steigt diese Zahl auf 40 Prozent und nach dem 70. Labensjahr auf rund 70 Prozent.
Aus den zugrunde liegenden Studien geht hervor, dass die Anzahl der Betroffenen in den letzten Jahren gestiegen ist und für das Jahr 2025 erwartet man, dass rund 50 Prozent der Männer irgendwann an Impotenz leiden. Wenn dein Partner impotent ist, gibt es jedoch oft eine sehr einfache Lösung. Auf jeden Fall sind Verständnis und Geduld grundlegend.
Mein Partner ist impotent: Ursachen für erektile Dysfunktion
Bei 15 bis 20 Prozent der Männer sind die Auslöser für die erektile Dysfunktion psychologisch bedingt. Es gibt dafür in diesen Fällen keinen tatsächlichen Grund, das Problem spielt sich im Kopf ab. Die häufigsten psychologischen Ursachen sind folgende:
- Stress: Probleme am Arbeitsplatz, finanzielle Schwierigkeiten oder Beziehungsprobleme beeinträchtigen auch intime Aspekte des Lebens.
- Angst: Wenn es zu Erektionsproblemen kommt, oder der Mann zum Beispiel negative Erfahrungen durch eine vorzeitige Ejakulation hat, kann ihm die Angst, noch einmal zu versagen, weitere Schwierigkeiten machen.
- Schuldgefühl und geringes Selbstwertgefühl: Ähnlich wie bei der Angst verhindern diese negativen Gefühle die Befriedigung des Partners und können in einen Teufelskreis führen. Dazu kommen oft Schamgefühle, die Gedanken, kein richtiger Mann zu sein, oder von anderen verhöhnt zu werden.
- Depression: Sie gehört zu den häufigsten Ursachen für männliche Impotenz. Der Mann kann sich nicht von negativen Gedanken und Sorgen befreien, was sich auch im Bett bemerkbar macht. Dazu kommt, dass manche pharmakologische Behandlungen, die bei Depressionen zum Einsatz kommen, erektile Dysfunktion auslösen können.
- Gleichgültigkeit: Manche Männer empfinden bei sexuellen Beziehungen Gleichgültigkeit. Dazu kommt es häufig mit zunehmendem Alter, doch es gibt auch junge Männer, die daran leiden und deshalb impotent sind.
In vielen Fällen versteckt sich hinter der erektilen Dysfunktion ein physisches Problem. Mögliche Ursachen sind in diesem Fall:
- vaskuläre Krankheitsbilder und Herzkrankheiten
- Adipositas
- erhöhter Blutdruck
- Tabakkonsum, Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit
- Diabetes
- Prostatabeschwerden
- medizinische Behandlungen mit Hormonen, Opioiden, Diuretika, Antidepressiva usw.
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Mein Partner ist impotent: Was tun?
Der erste Schritt ist, das Problem zu erkennen und zuzugeben. Eine ärztliche Untersuchung kann klären, ob physische Probleme für die Impotenz vorliegen. Sollte dies der Fall sein, kann der Arzt die entsprechende Behandlung einleiten, um das Problem zu lösen.
Wenn es sich jedoch um psychologische Ursachen handelt, muss der Mann die Kontrolle seines Körpers erreichen, um ein erfülltes und genussvolles Sexleben haben zu können.
“Um eine Erektion zu erreichen, muss man nur erregt und entspannt sein”, so die Expertin für Sexualtherapien Lisa Thomas. Um dies zu erreichen, können verschiedene Techniken sehr hilfreich sein. Wir stellen einige davon anschließend vor.
Mein Partner ist impotent: Veränderung des Lebensstils
Es konnte nachgewiesen werden, dass Männer, die aufhören zu rauchen und zu trinken, ihre Erektionsfähigkeit um 25 Prozent verbessern können.
Bei fettleibigen Männern kann sich die erektile Fähigkeit um bis zu 50 Prozent verbessern, wenn sie ihre Ernährung umstellen. Dies ist verschiedenen Studien zu entnehmen. Gesunde Diäten mit einem ausgeglichenen Gehalt an Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten haben sich als sehr effektiv erwiesen.
Auch Bewegung ist grundlegend! Der tägliche Spaziergang ist bereits sehr nützlich, um Fettleibigkeit oder Übergewicht zu reduzieren und die Beckenmuskeln zu stärken.
Kegelübungen für den Mann
Kegelübungen helfen dem Mann, die Muskeln des Beckenbodens zu stärken. Sie wurden ursprünglich für Frauen entwickelt, um Harninkontinenz nach der Schwangerschaft zu kontrollieren und die Vagina nach dem Sex zu entspannen. Doch auch Männer können bei Impotenz davon profitieren.
Die Muskeln, die bei den Kegelübungen trainiert werden, sind dieselben, die beim Harnlassen oder beim Zurückhalten von Gasen verwendet werden. Sobald der Mann diese Muskeln identifiziert, kann er trainieren, sie zusammenzuziehen oder zu entspannen, ohne dafür andere Muskeln (Bauchmuskeln, Gesäßmuskeln…) zu verwenden. Es ist ratsam, diese Übungen in Serien mit 10 Wiederholungen dreimal täglich zu praktizieren.
Sie können nicht nur die Erektion verbessern, sondern helfen auch bei vorzeitiger Ejakulation.
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Sprich mit deinem Partner!
Die Kommunikation innerhalb der Beziehung ist auf allen Ebenen ausschlaggebend. Wenn dein Partner impotent ist, solltet ihr offen und ehrlich darüber sprechen. Versuche, deinen Partner zu beruhigen und Druck und Belastung zu verhindern.
Die Ärztin Thomas empfiehlt Gespräche über die Erwartungen jedes Partners und wie jeder zufriedengestellt werden kann. Ihr könnt versuchen, euch zu berühren und Zärtlichkeiten auszutauschen, ohne jedoch Weiteres zu erzwingen. Eine andere Möglichkeit ist die gemeinsame Selbstbefriedigung, um erneut Selbstvertrauen aufzubauen und Ängste zu lösen. “Die Beziehung sollte im Mittelpunkt stehen, nicht der Penis”, so Thomas.
Mein Partner ist impotent: Versuche es mit natürlichen Mitteln!
Verschiedene natürliche Mittel haben sich in diesem Fall ebenfalls als effektiv erwiesen. Sie können sich nicht nur positiv auf den Organismus auswirken, sondern dem Mann auch helfen, Selbstvertrauen aufzubauen, da er weiß, dass er damit seine erektilen Fähigkeiten verbessern kann.
- Roter Ingwer: Er verbessert die Durchblutung, auch im Geschlechtsbereich. Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass sich diese Wurzel positiv auf die Erektion auswirkt.
- Rhodiola Rosea: Eine Studie, die mit 35 Männern durchgeführt wurde, die impotent waren, zeigte auf, dass diese nach dreimonatiger Einnahme von Rhodiola Rosea ihre sexuellen Fähigkeiten verbessern konnten.
- Akupunktur: Studien legen nahe, dass sich die Akupunktur bei männlicher Impotenz ebenfalls vorteilhaft auswirken kann.
Sprich mit einem Therapeuten
Ein Sexual- oder Paartherapeut kann ebenfalls sehr wichtige Hilfe leisten, um dem Paar zu helfen, Probleme sexueller Art zu überwinden.
Eine außenstehende, erfahrene Person ermöglicht es dem Paar, über die Situation zu sprechen, ohne Vorurteile oder Ängste dabei zu haben. So können Spannungen abgebaut und neue Ideen besprochen werden, um das Problem zu lösen. Dein Partner ist impotent? Es gibt viele Lösungsansätze, am besten lasst ihr euch von einem Facharzt oder Therapeuten helfen.
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