Kann Haarausfall gestoppt werden?
In unserem heutigen Artikel gehen wir der Frage nach, ob Haarausfall gestoppt werden kann. Denn eine schöne Haarpracht definiert das Erscheinungsbild und ist gleichzeitig ein Zeichen für Gesundheit.
Doch das Haar reagiert empfindlich auf Veränderungen im Organismus und auch auf die Umwelt.
Wenn du also plötzlich vermehrten Haarausfall beobachtest, ist dies natürlich ein Anlass zur Sorge. Du solltest dich als Erstes ärztlich untersuchen lassen, um ernste Gesundheitsprobleme auszuschließen.
Doch gerate nicht sofort in Panik, für verschiedene Ursachen gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Erfahre anschließend mehr darüber.
Täglicher Haarausfall ist ganz normal
Ein Erwachsener besitzt zwischen 100.000 und 150.000 Haaren, die kontinuierlich wachsen und ausfallen, es handelt sich um einen natürlichen Zyklus.
Jedes Haar wächst unterschiedlich, deshalb sind die Zyklen der einzelnen Haare ganz verschieden. Jeden Tag verliert man zwischen 60 und 100 Haare, die sich in der dritten Phase des Zyklus befinden, auch Telogenphase genannt. Das ist ganz normal.
Wenn es jedoch zu vermehrtem Haarausfall, oft an bestimmten Stellen, kommt, handelt es sich um eine Krankheit, die Alopezie genannt wird.
Die Ursachen dieser Krankheit sind sehr unterschiedlich: Hautkrankheiten, Erbfaktoren, Arzneimittel, Stress, falsche Ernährung oder sogar strenge Frisuren können daran schuld sein.
Wenn Alopezie nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zum kompletten Haarverlust kommen. Dieser Prozess kann in manchen Fällen rückgängig gemacht werden. Und darum geht es in unserem Artikel: Kann Haarausfall gestoppt werden?
Kann Haarausfall gestoppt werden?
Arten von Alopezie
Je nach Ursache, wird Alopezie in zwei Gruppen eingeteilt: vernarbender und nicht vernarbender Haarausfall.
Ein Haar besteht aus Haarschaft, Haarwurzel und Follikel. In der Telogenphase fällt das Haar aus während der Haarbalg (Follikel) ein neues produziert. Solange der Follikel nicht geschädigt ist, kann der Haarwuchs wieder aktiviert werden.
Vernarbender Haarausfall ist selten und wird durch die Zerstörung des Follikels aufgrund von Entzündungen, Infektionen oder Traumatismen verursacht. In diesem Fall kann der Haarausfall nicht rückgängig gemacht werden.
Einige der häufigsten Ursachen dafür sind:
- Erbkrakheiten wie Ichthyose und Syndrom des Epidermalen Naevus
- Physikalisch-chemische Ursachen wie Verbrennungen oder Verätzungen
- Infektionskrankheiten aufgrund von Pilzen, Bakterien oder Viren
- Neoplastische Erkrankungen wie Lymphome
- Erkrankungen wie Sarkoidose oder Mykose
Bei 80% der Fälle handelt es sich um nicht vernarbenden Haarausfall, d.h. die Follikel sind nicht zerstört und folglich kann sich das Haar bei einer adäquaten Behandlung wider regenerieren.
Nachfolgend beschreiben wir die 5 häufigsten Arten. Wenn du Beschwerden hast, musst du dich jedoch auf jeden Fall von einem Facharzt untersuchen lassen, um den genauen Ursachen auf den Grund zu gehen.
1. Androgenetischer Haarausfall oder gewöhnliche Glatze:
Dies ist die häufigste Form (95% der Fälle), dabei können genetische oder hormonale Faktoren die Auslöser sein. Es gibt zwei verschiedene Arten:
a) Männer: Haarverlust insbesondere im vorderen und mittleren Bereich des Kopfs, der langsam zunimmt.
b) Frauen: Diffuser Haarausfall an verschiedenen Stellen, wobei keine ganze Glatze entsteht.
2. Traumatische Alopezie:
Wird durch physische Traumatismen verursacht und unterscheidet sich wie folgt je nach Ursache:
a) Traktionsalopezie: Diese entsteht durch ständigen Zug am Haar aufgrund von Frisuren wie Zöpfen oder einem Pferdeschwanz.
b) Durch Druck verursachte Alopezie: z.B. durch das ständige Reiben der Kopfhaut auf einer Oberfäche wie etwa einem Kissen.
c) Trichotillomanie: Dabei handelt sich um durch Nervosität verursachtes Ausreißen der Haare.
3. Alopecia areata:
Diese scheint durch Stress zu entstehen. Es handelt sich um einen runden, begrenzten Haarausfall, der jedoch in manchen Fällen auch den ganzen Kopf betreffen kann.
Häufig wird diese Art von Haarausfall spontan geheilt, es kann jedoch zu Rückfällen kommen.
4. Diffuse Alopezie:
Haarverlust, der mehr oder weniger intensiv an verschiedenen Stellen der Kopfhaut auftritt, aufgrund von Unterernährung, schnellem Gewichtsverlust, schweren Krankheiten, Fieberprozessen, Hormonstörungen nach der Schwangerschaft usw.
4. Alopezie aufgrund von Drogen oder Arzneimitteln:
Große Mengen bestimmter Medikamente wie Antikoagulantien, Jod, Zytostatika oder Medikamente gegen Schilddrüsenkrankheiten können Haarausfall verursachen.
Sobald das Medikament abesetzt wird, beginnt das Haar wieder zu wachsen.
Wenn es sich um eine nicht vernarbende Alopezie handelt, ist eine Lösung des Problems möglich, das sind gute Nachrichten. Nachfolgend erfährst du mehr über 7 natürliche Behandlungsmethoden, mit denen Haarausfall gestoppt werden kann.
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7 Behandlungsmethoden mit denen Haarausfall gestoppt werden kann
1. Methode: Aloe vera
Aloe vera enthält natürliche Wirkstoffe, welche die Kopfhaut stimulieren. Schneide ein Blatt auf und massiere das darin enthaltene Gel direkt auf die Kopfhaut.
Decke das Haar danach mit einem Tuch ab und lasse die Echte Aloe die ganze nacht lang wirken. Am nächsten Tag mit lauwarmem Wasser und etwas Zitronensaft abspülen.
Wiederhole diese Behandlung drei bis vier Wochen lang jeden Tag!
2. Methode: Kokosmilch
Kokosmilch ist reich an Wasser, Nährstoffen und gesättigten Fettsäuren. Sie kann bei Haarausfall von großem Nutzen sein. Um Kokosmilch selbst herzustellen, reibst du das Fruchtfleisch und drückst es dann durch ein Tuch.
Trage die resultierende Flüssigkeit mit einer sanften Massage auf die Kopfhaut auf. Wiederhole die Prozedur einmal in der Woche.
3. Methode: Zwiebel
Zwiebel sind reich an Vitamin A, B und C und gegen Haarausfall sehr effizient.
Verarbeite eine weiße Zwiebel mit 3 Löffeln Honig im Standmixer und trage die daraus resultierende Paste mit einem Pinsel auf die betroffenen Stellen auf.
Nach 30 Minuten Wirkzeit mit reichlich Wasser abspülen. In weniger als 3 Wochen wirst du Resultate sehen.
4. Methode: Knoblauch und Olivenöl
Knoblauch besitzt unglaubliche Eigenschaften und kann auch bei Haarausfall behilflich sein. Reibe vor der Nachtruhe zwei Knoblauchhälften auf die Kopfhaut und massiere diese danach mit Olivenöl.
Bedecke dein Haar mit einer Plastikhaube und lasse Knoblauch und Olivenöl die ganze Nacht wirken. Am nächsten Tag mit gut duftendem Shampoo die Haare waschen.
Wiederhole diese Behandlung eineinhalb Monate lang zweimal pro Woche.
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5. Methode: Honig und Eigelb
Mische einen Löffel Honig mit zwei Eigelb, einem Löffel Joghurt und einem Löffel lauwarmem Wasser. Massiere diese Mischung dann auf die betroffenen Stellen.
Ziehe eine Plastikhaube über und lasse dieses Hausmittel 20 Minuten wirken. Danach mit lauwarmem Wasser abspülen. Dein Haar wird damit wunderbar glänzen.
6. Methode: Rosmarin und Weinraute
Diese Behandlung aktiviert die Durchblutung der Kopfhaut. Einfach einen Rosmarin- und einen Weinrautenzweig fünf Minuten lang in 3 Tassen Wasser kochen.
Verwende den Aufguss als Haarspülung nach dem Waschen der Haare und massiere ihn leicht in die Kopfhaut.
7. Methode: Karotten, Honig und Öl
Verarbeite zwei Löffel Honig, einen Löffel Olivenöl und eine Karotte im Standmixer. Trage die daraus resultierende Paste sanft auf die Kopfhaut auf.
Lasse dieses Hausmittel dann 20 Minuten wirken. Setze dir in dieser Zeit eine Plastikhaube auf. Danach mit lauwarmem Wasser ausspülen.
Verwende diese Behandlung zweimal pro Woche.
Abschließender Tipp
Wähle die für dich am besten geeignete Methode und sei damit konstant, um gute Ergebnisse zu erreichen. Vergiss jedoch nicht, die Ursachen des Problems zu behandeln, denn sonst wirst du dein Ziel nicht erreichen!
Darüber hinaus solltest du wenn möglich auf Hitzebehandlungen wie Föhn oder Glätteisen verzichten. Auch straffe Frisuren sind nicht zu empfehlen.
Achte auf eine vitaminreiche, ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensgewohnheiten.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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- Jorge Pérez Calvo. Nutrición energética y salud: Bases para una alimentación con sentido. Penguin Random House Grupo Editorial España, 2016.
- Albert Ronald Morales. Frutoterapia: Bienestar y vida. Editorial Edaf, S.L., 2014.