Hydrolysierte Milch - was genau ist das?
Hydrolysierte Milch ist ein Produkt für Säuglinge, die allergisch auf Kuhmilchprotein reagieren. Es enthält die Eiweißverbindungen, die zur leichteren Aufnahme in sehr kleine Fragmente zerlegt wurden. Dies wiederum verringert ihre Fähigkeit, eine allergische Reaktion hervorzurufen.
Wann wird hydrolysierte Milch verwendet?
Wie jede Säuglingsmilch kommt auch hydrolysierte Milch dann zum Einsatz, wenn das Stillen nicht möglich ist. Bis zum Alter von 6 Monaten sollte ein Baby ausschließlich mit Milch ernährt werden. Wenn keine Muttermilch zur Verfügung steht, müssen die Eltern des Kindes auf Milchnahrungen zurückgreifen, die deren Zusammensetzung nachahmen.
Obwohl die Industrie in dieser Hinsicht große Fortschritte gemacht hat, gibt es erhebliche Unterschiede zwischen der Fütterung eines Babys mit Muttermilch und der Ernährung mit einer Milchnahrung. Laut einem in der Zeitschrift Frontiers in Immunology veröffentlichten Artikel treten die wichtigsten Veränderungen auf der Ebene der Mikrobiota auf.
Wenn du auf handelsübliche Produkte zurückgreifst, kann sich das Risiko erhöhen, dass dein Kind später im Leben an Autoimmunproblemen leidet. Wie wir bereits erwähnt haben, gibt es jedoch Fälle, in denen das Kind allergisch oder intolerant gegenüber Kuhmilchproteinen ist. In diesen Fällen ist hydrolysierte Milch die einzige Alternative.
Glücklicherweise ist dieses Produkt oft mit Mikronährstoffen angereichert, die die Entwicklung des Babys fördern. Ein Beispiel dafür sind Omega-3-Säuren, die laut einer im Jahr 2018 veröffentlichten Studie zu einer guten kognitiven Entwicklung beitragen.
Hydrolysierte Milch: Es geht nichts über Muttermilch
Trotz der großen Auswahl an Erzeugnissen für die Ernährung von Neugeborenen ist das Stillen immer die beste Option. Denn es bietet nicht nur viele Vorteile für die Ernährung, sondern auch für die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Wenn du dein Kind aus irgendeinem Grund nicht stillen kannst, besteht eine Möglichkeit darin, eine Muttermilchbank zu nutzen. Insbesondere in den ersten 6 Monaten ist dies eine sehr effektive Möglichkeit, das Kind mit hochwertiger Nahrung zu versorgen.
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Ergänzende Ernährung oder Beikost
Wenn dein Baby 6 Monate alt ist, kannst du das Stillen oder die Muttermilch als ausschließliche Ernährungsmethode aufgeben. Zu diesem Zeitpunkt kannst du damit beginnen, feste Nahrung einzuführen. Auf diese Weise soll sich das Baby an seine Umgebung gewöhnen und neue Strukturen und Geschmacksrichtungen kennenlernen.
Experten empfehlen die Methode der babygeführten Entwöhnung, bei der das Baby unter Aufsicht selbständig Nahrung zu sich nehmen kann. Dieses Fütterungsmuster führt zwar nicht zu einer Verbesserung der Gesundheit, aber zu einer besseren Anpassung in Bezug auf die Ernährung.
Es ist gut und wichtig, schon in den ersten Lebensjahren richtige Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln. Dadurch wird die Ablehnung bestimmter Nahrungsmittel im Erwachsenenalter verringert, was ein Schritt in Richtung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung ist.
Außerdem solltest du bedenken, dass die Ernährung des Babys in den ersten Lebensjahren seine Mikrobiota prägt. Dies kann sich mittel- und langfristig auf das Krankheitsrisiko auswirken.
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Hydrolysierte Milch, eine Alternative für Kinder mit Kuhmilchunverträglichkeit
Hydrolysierte Milch ist eine wirksame Alternative für Säuglinge mit einer Kuhmilchallergie. Allerdings empfiehlt sich der Verzehr nicht für alle Säuglinge, da die Aufnahme eines hydrolysierten Produkts in der Anfangsphase die Produktion von Verdauungsenzymen beeinträchtigen kann.
Dies führt mittelfristig zum Auftreten von Unverträglichkeiten, die ein Problem bei der Ernährung darstellen können. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass das Stillen immer die beste Option ist.
Muttermilch enthält sämtliche Nährstoffe, die das Kind braucht, in einem optimalen Verhältnis. Dadurch wird eine korrekte Entwicklung der Mikrobiota und ein geringeres Risiko für Autoimmunerkrankungen gewährleistet.
Wenn dein Baby 6 Monate alt ist, solltest du mit der Einführung fester Nahrung in die Ernährung deines Kindes beginnen. Dies fördert die Beteiligung des Babys an der Entwicklung seiner Ernährungsgewohnheiten.
Auf diese Weise kann es sich an verschiedene Texturen und Geschmacksrichtungen gewöhnen. Außerdem verringert sich das Risiko, dass es bestimmte Nahrungsmittel später ablehnt. Dennoch sollte dieser Prozess natürlich immer unter der Aufsicht eines Erwachsenen stattfinden!
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