Hanfmilch: Alles, was du wissen musst

Die so genannte Hanfmilch ist ein pflanzliches Getränk. Es besteht hauptsächlich nur aus einer Mischung von gemahlenen Hanfsamen und Wasser. Du kannst es als Ersatz zu Kuhmilch verwenden. Hanfmilch ist auch für Veganer geeignet.
Hanfmilch: Alles, was du wissen musst
Sergio Alonso Castrillejo

Geprüft und freigegeben von dem Pharmazeuten Sergio Alonso Castrillejo.

Geschrieben von Victoria Blázquez

Letzte Aktualisierung: 10. August 2022

Im Handel findest du die so genannte Hanfmilch als Trinkhanf oder Hanfdrink. Denn das Wort „Milch“ darf nach EU-Recht eigentlich nur für tierische Produkte verwendet werden. Hanfmilch ist ein Getränk von hohem Nährwert und enthält große Mengen an Vitaminen, Aminosäuren und Mineralien. Der Geschmack erinnert ein wenig an Walnüsse und ist leicht bitter. Daher kannst du sie je nach Belieben mit Zucker oder Süßstoffen süßen.

Diese pflanzliche Milch stellt eine interessante Alternative für Personen dar, die eine Laktoseintoleranz haben oder Veganer sind.

Nährwerte der Hanfmilch

Hanfmilch ist eine ideale Ernährungsergänzung für alle, die mehr Proteine, Vitamine und Mineralien in ihren Speiseplan aufnehmen wollen. Dieses pflanzliche Getränk besteht vor allem aus den Samen von Nutzhanf. Dazu gehören alle Sorten des Hanfs (Gattung Cannabis), die zur kommerziellen Nutzung angebaut werden. Das heißt, ihr Konsum ist legal und streng reguliert.

Im Folgenden findest du Informationen über den Anteil an Nährstoffen, die Hanfmilch enthält:

  • Zunächst sei der hohe Gehalt an essentiellen Fettsäuren erwähnt (40%): Dabei handelt es sich um jene Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Deshalb muss er sie aus externen Quellen beziehen. Besonders hervorzuheben ist der hohe Gehalt an Omega 3, Omega 6 und Gamma-Linolensäure.
  • Außerdem hat Hanfmilch auch einen hohen Anteil an pflanzlichem Eiweiß (35%): Und dieses enthält alle essentiellen Aminosäuren in einem ähnlichen Prozentsatz wie tierische Eiweißquellen. Also wie z.B. Fleisch, Milch oder Eier.
  • Auch hat sie einen hohen Gehalt an Ballaststoffen (6 %): Dieser ist sehr vorteilhaft für die Verdauung.
  • Zudem enthält Hanfmilch viel Vitamin E: Und das ist ein starkes natürliches Antioxidans.
  • Und nicht zuletzt ist sie reich an lebensnotwendigen Mineralstoffen: Dazu zählen Phosphor, Kalium, Eisen, Zink und Magnesium.

Auf der anderen Seite enthält Hanfmilch nur geringe Menge an:

  • Kohlenhydraten (10 %)
  • Vitamin A, B und C
  • Kalzium und Mangan

Positive Eigenschaften der Hanfmilch

Hanfsamen

Hanfsamen sind reich an gesunden Fettsäuren, hochwertigen Proteinen und wichtigen Spurenelementen.

Diese pflanzliche Milch enthält essentielle Nährstoffe und Vitamine

Wie du bereits im vorherigen Abschnitt gesehen hast, ist Hanfmilch sehr reich an für den Organismus wichtigen Nährstoffen. Dazu zählen Phosphor, Magnesium, Kalium, Eisen oder Zink. Diese Mineralien sind unter anderem wichtig für die Muskelkontraktion, den Erhalt von Knochen sowie für einige biochemische Prozesse des Nervensystems.

Das ebenso enthaltene Vitamin E ist ein wichtiges Antioxidans für die Gesundheit von Herz und Kreislauf.

Regulierung des Darmtraktes und des Cholesterins

Zur Herstellung dieses pflanzlichen Getränks verwendet man, wie bereits erwähnt, Hanfsamen. Der hohe Ballaststoffgehalt dieser Samen begünstigt die Regulierung des Darmtraktes und beugt Problemen wie zum Beispiel Verstopfung vor.

Darüber hinaus ist auch die positive Wirkung von Hanfmilch auf den Cholesterinspiegel und den Blutdruck zu erwähnen. Denn durch die Hanffaser wird die Aufnahme von LDL (also von dem so genannten schlechten Cholesterin) verhindert.

In welchem Fall solltest du Milch aus Hanfsamen besser nicht zu dir nehmen?

Der Konsum von Hanfmilch in Verbindung mit einigen anderen Stoffen kann unter Umständen zu einer Reduzierung der Thrombozyten führen. Daher sollten Menschen, die Probleme mit der Blutgerinnung haben oder bestimmte Medikamente einnehmen, vor dem Konsum dieses Getränks besser ihren Arzt um Rat fragen.

Darüber hinaus kann Hanfmilch aufgrund ihres hohen Ballaststoffgehalts bei übermäßigem Genuss auch Durchfall, Magenschmerzen oder Blähungen verursachen.

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Rezept: So kannst du Hanfmilch selber machen

Hanfmilch und Hanfsamen

Die Herstellung von Hanfmilch ist ganz ähnlich wie die anderer Arten von pflanzlicher Milch.

Tatsächlich kannst du Hanfmilch ganz einfach selber herstellen. Sie ist bei idealen Bedingungen bis zu drei Tage haltbar. Dafür solltest du sie an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren und sie sollte nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Der Herstellungsprozess ähnelt dem für andere pflanzliche Getränke, wie z.B. Mandel- oder Sojamilch.

Zutaten

  • 150 Gramm Hanfsamen
  • 1 Liter Wasser
  • Zucker oder natürlicher Süßstoff (wie zum Beispiel Honig, Stevia, Zimt oder Datteln)
  • Eine Prise Salz

Herstellung

  • Zuerst weichst du die Hanfsamen etwa zwei Stunden lang in einem Liter Wasser ein.
  • Nach Ablauf dieser Zeit zerkleinerst du dann alles mit einem Mixer oder Mixstab. Dabei ist es ratsam, diesen Vorgang mit jeweils kleineren Portionen vorzunehmen. Denn so ist es einfacher, dass du eine Flüssigkeit von gleichmäßiger Konsistenz erreichst.
  • Anschließend seihst du das so entstandene Getränk mit Hilfe eines sehr feinen Siebs oder mit einem Tuch aus pflanzlichem Stoff ab. Den Teil, der dabei im Sieb zurückbleibt, kannst du gut zur Herstellung von Müsli, Keksen, Brot oder anderem Gebäck verwenden.
  • Nun fügst du noch eine Prise Salz hinzu. Und du kannst das Ganze nach Belieben etwas süßen.
  • Zum Schluss füllst du die Milch in eine Flasche. Damit ist deine Hanfmilch schon zum Verzehr fertig!

Hanfmilch ist, wie andere pflanzliche Getränke auch, sehr vielseitig verwendbar. So kannst du sie beispielsweise als Grundlage für Shakes, Desserts und Soßen verwenden. In Kombination mit Obst, fettarmem Käse und etwas Vollkornmüsli stellt sie ein nahrhaftes und vollwertiges Frühstück oder eine Zwischenmahlzeit dar.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.