10 häufige Ursachen für juckende Beine und was du dagegen tun kannst
Juckreiz ist ein häufiges und lästiges Problem bei älteren Erwachsenen. Er kann aus vielen Gründen auftreten, und obwohl es sich meist um gutartige und leicht zu behandelnde Beschwerden handelt, ist er manchmal auf eine ernstere Erkrankung zurückzuführen, die ärztliche Hilfe erfordert. Aus diesem Grund ist es wichtig, die wichtigsten Ursachen für juckende Beine zu kennen.
Das unangenehme Gefühl führt dazu, dass man sich ständig an der Haut kratzt, was zu Wunden, Narben und sogar Infektionen unterschiedlichen Ausmaßes führen kann. Außerdem beeinträchtigt Juckreiz oder Pruritus die Lebensqualität, indem er die Konzentration, die Leistungsfähigkeit und sogar den Schlaf beeinträchtigt.
Deshalb ist es eine gute Idee, einige Tipps und Behandlungen kennenzulernen, die sich bei der Behandlung von juckenden Beinen als wirksam erwiesen haben. Sehen wir sie uns genauer an!
1. Trockene Haut
In der Dermatologie wird trockene Haut als Xerose bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Hauterkrankung, bei der die oberste Hautschicht (Epidermis) betroffen ist und ihr Feuchtigkeitsgehalt abnimmt.
Obwohl die Ursachen für trockene Haut vielfältig sind, führen sie zu einer Veränderung der schützenden Komponenten der natürlichen Feuchtigkeit der Haut, wodurch sie rau, rissig und schuppig aussieht. Letztendlich führt dies zu ständigem und starkem Juckreiz.
Mehrere Faktoren prädisponieren uns dazu, an Xerose zu leiden, da die Proportionen, in denen die in der Epidermis vorhandenen Stoffe gehalten werden sollten, verändert werden. Dadurch wird die Barrierefunktion beeinträchtigt und es kommt zu einem größeren Wasserverlust über die Hautoberfläche.
Trockene Haut ist die Hauptursache für juckende Beine bei älteren Erwachsenen, aber sie kann in jedem Alter auftreten.
Was kann man gegen trockene Haut tun?
Um juckende Beine, die durch Xerose verursacht werden, zu behandeln, ist es wichtig, dass die Haut rehydriert. Dazu musst du einige Verhaltensweisen ändern, z. B. deine Ernährung verbessern.
Außerdem empfehlen Experten, kurz zu duschen, lauwarmes Wasser und nicht reizende Seifen zu verwenden. Auch das Auftragen von feuchtigkeitsspendenden Lotionen nach dem Baden ist sinnvoll, vor allem, wenn du sie auf die nasse Haut aufträgst.
Wenn diese Empfehlungen nicht funktionieren, kann eine topische Behandlung sinnvoll sein. Diese sollte jedoch die wichtigsten Substanzen enthalten, die für die Aufrechterhaltung des Feuchtigkeitsgehalts der Haut verantwortlich sind, darunter auch Lipide.
Außerdem kann Glycerin nützlich sein, um Juckreiz oder Pruritus zu bekämpfen. Der Einsatz von Steroiden sollte das letzte Mittel sein, da sie bei längerer Anwendung zu einer Hautatrophie führen.
2. Kontaktdermatitis
Eine weitere häufige Ursache für juckende Beine sind Kontaktdermatitis oder Ekzeme. Wenn die Haut chemischen Substanzen oder physikalischen Einwirkungen ausgesetzt ist, kann es zu Hautveränderungen unterschiedlichen Ausmaßes kommen.
Zusätzlich zum Juckreiz rötet sich die betroffene Stelle und es können schmerzhafte Bläschen, Ausscheidungen und Krusten entstehen.
Was tun bei juckenden Beinen, die durch Kontaktdermatitis verursacht werden?
Die wichtigste Maßnahme gegen juckende Beine ist, den Kontakt mit dem reizenden Stoff zu vermeiden. Es ist jedoch notwendig, den Zustand der Haut zu verbessern, wobei die Behandlung von der Art der beobachteten Läsion abhängt.
Es empfiehlt sich die Anwendung von Barrieresalben. Die Anwendung von topischen Steroiden für ein paar Tage hilft ebenfalls, den zugrunde liegenden Entzündungsprozess zu verringern.
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3. Insektenstiche an den Beinen
Eine häufige Ursache für den Juckreiz sind Insekten, deren Bisse oder Stiche einen lokalen Entzündungsprozess auslösen.
Die Behandlung besteht aus der Anwendung lokaler Kälte und calaminhaltiger Lotionen. Aber auch Vorbeugung ist sehr sinnvoll.
Die tägliche Anwendung von Repellentien ist nicht empfehlenswert. Allerdings sollte man diese Produkte bei Spaziergängen im Freien und bei Reisen in Regionen, in denen Mücken Krankheiten übertragen können, verwenden.
4. Juckende Beine aufgrund von Infektionen
Bei einer Hautverletzung geht die schützende Hautbarriere verloren, sodass Mikroorganismen, die Infektionen verursachen können, eindringen können. Aus diesem Grund sollten Hautwunden sauber gehalten werden, egal wie harmlos sie aussehen.
Obwohl bakterielle Infektionen Juckreiz verursachen können, sind die Hauptverursacher von Juckreiz Pilze, Viren und einige Parasiten.
Pilze an den Beinen
Oberflächliche Mykosen sind eine weitere häufige Ursache für Juckreiz. Bei den Läsionen handelt es sich in der Regel um ringförmige Plaques, die einzeln oder mehrfach auftreten können.
Diese haben schuppige, krustige Ränder, während das Zentrum der Läsion die Eigenschaften der umgebenden gesunden Haut aufweist. Die Behandlung dieser Infektionen erfordert den Einsatz von Antimykotika.
Larva migrans cutanea
Dieser parasitäre Befall entsteht, wenn ein Fadenwurm in die Haut eindringt und durch sie hindurchwandert. Dabei entwickeln sich lineare Läsionen mit einem mäandernden Verlauf, die von Tag zu Tag fortschreiten.
Diese Hauterkrankung ist in tropischen Gebieten häufig und eine seltene Ursache für Juckreiz an den unteren Gliedmaßen. Obwohl sie in der Regel von selbst wieder verschwindet, zwingt das lästige Gefühl zu einer topischen Behandlung.
5. Juckende Beine aufgrund von Durchblutungsstörungen
Durchblutungsstörungen sind in der älteren Bevölkerung sehr häufig. Eines der Symptome, die bei einem gewissen Grad an Veneninsuffizienz auftreten, ist Juckreiz in den unteren Gliedmaßen.
Eine Änderung des Lebensstils gilt als nützliche Maßnahme zur Vorbeugung dieser Erkrankungen, einschließlich häufiger körperlicher Betätigung und Raucherentwöhnung. Wenn jedoch bereits klinische Symptome vorhanden sind, ist es notwendig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
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6. Diabetes und juckende Beine
Ein hoher Blutzuckerspiegel, der über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt, führt zu einer Schädigung der peripheren Nerven und damit zu einer diabetischen Neuropathie.
Die Erregung der Sympathikusfasern führt dazu, dass das Schwitzen in den unteren Gliedmaßen ausbleibt und ein Ungleichgewicht in der Regulierung der Hautfeuchtigkeit entsteht. Zusätzlich zum Juckreiz bemerkt Patienten ein Gefühl von Kälte und Brennen.
Die Korrektur des Blutzuckerspiegels ist das wichtigste Therapieziel.
7. Juckende Beine können ein Zeichen für Nierenprobleme sein
Darüber hinaus ist Juckreiz das häufigste Hautsymptom bei Patienten mit Nierenversagen und bei Dialysepatienten. Die Ursache des Juckreizes ist immer noch unklar, was auch die Behandlung erschwert.
Zu den Medikamenten, die sich als besonders wirksam erwiesen haben, gehören Neuromodulatoren wie Pregabalin und Gabapentin. Allerdings ist es schwierig, diese Medikamente richtig anzuwenden.
8. Können andere Erkrankungen beteiligt sein?
Darüber hinaus gibt es noch andere Ursachen für Juckreiz an den unteren Gliedmaßen. Dazu gehören unter anderem die folgenden:
- Adipositas
- Hyperthyreose
- Psychogener Ursprung
- Lichenoide Amyloidose
- Unerwünschte Wirkungen von Medikamenten
9. Kutanes B-Zell-Lymphom
Bei kutanen Lymphomen kommt es zu einem Wucherungsprozess von Lymphozyten, der die Haut befällt, obwohl manchmal auch andere Stellen betroffen sein können. Eines dieser Neoplasmen ist dadurch gekennzeichnet, dass es am Bein auftritt, wo eine rötliche oder violette Masse zu beobachten ist.
Bei einigen Patienten verursacht das Vorhandensein dieses Knötchens keine Symptome, aber bei anderen kann es von Juckreiz begleitet sein. Eine medizinische Untersuchung sollte Priorität haben.
10. Kann Krebs juckende Beine verursachen?
Juckreiz kann auch Ausdruck einer Krebserkrankung an einer anderen Stelle als der Haut sein. Dabei handelt es sich um ein paraneoplastisches Syndrom, bei dem die Tumormasse nicht direkt mit den fraglichen Symptomen zusammenhängt.
Juckreiz an den Beinen ohne erkennbare Ursache kann der frühe Ausdruck eines Hodgkin-Lymphoms oder der gelegentliche Befund eines okkulten soliden Tumors sein.
Deshalb sollte ein Patient mit Juckreiz sorgfältig untersucht werden, vor allem, wenn das Symptom nicht erst seit kurzem auftritt. Ebenso ist die Suche nach anderen klinischen Manifestationen sehr nützlich, um den diagnostischen Verdacht zu lenken.
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