Erhöhter Harnsäurespiegel: Verzichte auf diese Lebensmittel!
Ein erhöhter Harnsäurespiegel, auch als Hyperurikämie bezeichnet, kann verschiedene Beschwerden verursachen und sollte deshalb kontrolliert werden. Dabei spielen die Ernährung und auch bestimmte Getränke eine besonders wichtige Rolle. Zwar sind auch verschiedenste andere Faktoren zu berücksichtigen, doch die Ernährungsgewohnheiten zählen zu den Grundsäulen in der Behandlung hoher Harnsäurewerte.
Erhöhter Harnsäurespiegel oder Hyperurikämie
Harnsäure besteht aus Kohlenstoff, Stickstoff und Wasserstoff und ist ein Abbauprodukt des Purinstoffwechsels. Purine sind Bausteine von Nukleinsäuren, die vom Körper selbst erzeugt, jedoch auch über die Ernährung aufgenommen werden.
Die Harnsäure verursacht keine Gesundheitsprobleme, solange sich die Werte im Normalbereich bewegen, denn sie wird von der Niere über den Harn ausgeleitet. Aus unterschiedlichen Gründen kann jedoch ein erhöhter Harnsäurespiegel entstehen.
Hyperurikämie kann Gichtattacken auslösen, die sehr schmerzhaft sind. Doch die Folgen erhöhter Harnsäurewerte gehen noch viel weiter. Sie werden mit einem erhöhten Risiko für Nierenbeschwerden, kardiovaskulären Krankheiten und chronischen Schäden durch Arthritis assoziiert.
Ernährung und erhöhter Harnsäurespiegel
Es ist sehr wichtig, erhöhte Harnsäurewerte auszugleichen, um langfristigen Gesundheitsproblemen und einer verminderten Lebensqualität vorzubeugen. Die Umstellung der Ernährung ist dabei besonders wichtig.
Es empfiehlt sich, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten, oder diese zumindest einzuschränken.
Purinreiche Lebensmittel
Wie bereits erwähnt, erzeugt der Organismus selbst natürliche Purine, die beim Stoffwechsel das Abbauprodukt Harnsäure erzeugen. Die Kontrolle der purinhaltigen Lebensmittel reduziert die Serumharnsäurekonzentration und ist deshalb in der Vorsorge gegen Gicht und andere Krankheiten sehr wichtig.
Besonders purinreiche Lebensmittel sind:
- Leber, Nieren und Innereien im Allgemeinen
- Rotes Rindfleisch, Lamm- und Schweinefleisch
- Blauer Fisch (Sardinen, Sardellen, Thunfisch) und Krustentiere (Krebs, Garnelen usw.). Du solltest diese Lebensmittel nicht ganz aus deinem Ernährungsplan streichen, da sie wichtige Nährstoffe liefern. Versuche jedoch, sie nur in bescheidenen Mengen einzunehmen.
- Wurstwaren
- Fermentierte Käsesorten
- Bestimmte Gemüsesorten wie Spargel, Erbsen, Spinat und Tomaten sind ebenfalls reich an Purinen. Versuche, deren Konsum auf zweimal pro Woche zu reduzieren.
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Fettreiche Nahrungsmittel
Fett behindert die Ausleitung von Harnsäure, deshalb solltest du den Verzehr von fettreichen Speisen einschränken.
Verwende hochwertiges Olivenöl für Salate und auch zum Kochen. Am besten verzichtest du auf industriell gefertigte Produkte, die Transfette enthalten, und reduzierst den Konsum gesättigter Fettsäuren.
Fruktose und gezuckerte Getränke
Fruktose ist die einzige Kohlenhydratart, von der nachgewiesen werden konnte, dass sie sich direkt auf den Stoffwechsel von Harnsäure auswirkt. Es geht in diesem Fall insbesondere um handelsübliche Getränke (wie Cola oder andere Soft Drinks mit Süßstoffen) und Fruchtsäfte. Das Risiko für Gicht ist bei jenen, die zwei oder mehr gezuckerte Getränke täglich trinken, im Vergleich mit jenen, die weniger als eines pro Monat trinken, doppelt so groß.
Der Grund für den Anstieg der Harnsäurewerte durch diese Getränke ist nicht geklärt. Es könnte auf andere Inhaltsstoffe zurückzuführen sein, oder auch auf die damit assoziierten ungesunden Lebensgewohnheiten.
Alkohol und erhöhter Harnsäurespiegel
Bei alkoholischen Getränken gibt es keine Zweifel. Das Risiko dadurch Gicht zu entwickeln ist bei jenen, die täglich 50 g oder mehr konsumieren, doppelt so groß im Vergleich mit Personen, die keinen Alkohol konsumieren.
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen wirkt sich der Alkoholkonsum auf höhere Hyperurikämie- und Gichtraten aus. Allerdings ist die Gefahr bei Frauen noch größer.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass der vermehrte oder auch vereinzelte Konsum von Alkohol die Milchsäurekonzentration erhöht. Das wiederum erschwert die Ausscheidung von Harnsäure über die Niere. Wenn der Alkoholkonsum chronisch ist, sind mehr Purine vorhanden.
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Weitere Tipps, die du berücksichtigen solltest
Was die Hyperurikämie anbelangt, geht es nicht nur um verbotene Lebensmittel. Es müssen auch bestimmte Ernährungstipps berücksichtigt werden, die helfen, die Situation zu verbessern:
- Übergewicht ist nicht ratsam. In diesem Fall empfiehlt es sich, schrittweise und auf gesunde Weise abzunehmen.
- Du solltest nicht fasten und keine strikten, sehr kalorienarmen Diäten machen, denn auch damit kann sich der Harnsäurespiegel erhöhen.
- Ausreichend Flüssigkeit ist sehr wichtig. Trinke täglich 2 Liter Wasser!
All diese Empfehlungen verstehen sich zusätzlich zur entsprechenden ärztlichen Behandlung.
Vergiss nicht!
Rotes Fleisch, Fettfisch, gezuckerte Getränke und Alkohol sollten bei einer Hyperurikämie möglichst gemieden werden. Iss in Maßen, trinke viel Wasser und baue frisches Obst und Gemüse in deine Ernährung ein. Auch Vollkornprodukte, Milch und entrahmter Joghurt bilden einen wichtigen Teil deiner Ernährung.
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