Die Sehkraft eines Babys fördern: Hilfreiche Tipps

Durch die Stimulation der visuellen Fähigkeiten deines Babys hilfst du ihm, sich in die Welt zu integrieren und seine Bindung zu ihr zu stärken. In unserem heutigen Artikel findest du einige Tipps zur Förderung der Sehkraft eines Babys!
Die Sehkraft eines Babys fördern: Hilfreiche Tipps

Geschrieben von Ana Núñez

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Der Sehsinn ist einer der bei der Geburt am wenigsten entwickelten Sinne. Deshalb ist es so wichtig, die Sehkraft eines Babys zu stimulieren.

Wenn ein Baby geboren wird, hat es zunächst Schwierigkeiten damit, die Welt um sich herum zu fokussieren. Nach einigen Monaten intensiven Lernens gelingt ihm dies jedoch recht gut. Denn das Baby imitiert Bewegungen, erkennt Gesichter und interagiert mit ihnen.

Kontrastreiche Objekte, runde Formen, Bewegungen und Stimmen üben eine große Anziehungskraft auf die Kleinen aus. Und die frühzeitige Stimulation gibt ihnen eine gewisse Sicherheit, indem sie ihnen hilft, ihre Bezugspersonen zu orten und zu erkennen; die visuelle Kommunikation tröstet und stärkt die Bindung zu ihren Bezugspersonen.

Zweifelsohne ist die Stimulation der Sehkraft eines Babys aus verschiedenen Gründen notwendig, die wir später genauer erläutern werden. Das Tempo der kognitiven Erfahrungen, die ein Kind in seinem ersten Lebensjahr macht, ist geradezu atemberaubend.

Die Sehkraft eines neugeborenen Babys

Neugeborene kommen mit einer Sehkraft auf die Welt, die es ihnen ermöglicht, ihr anfängliches Leben im persönlichen und nahen Kontakt zu ihrer Umwelt zu bestreiten.

In der Nähe sehen sie ihre Mutter, die etwa 25 bis 30 Zentimetern entfernt ist, wenn sie das Baby anlächelt, es ansieht und es stillt. In der Ferne nehmen die Kleinen aufgrund ihrer verschwommenen Sicht nicht wahr, was um sie herum vor sich geht. Stattdessen konzentrieren sie sich nur auf das, was sich in der Nähe befindet und wichtig ist.

Der Blick eines Babys ist bei der Geburt auf die Mutter gerichtet, auf die runde Form ihres Gesichts, auf den Kontrast ihrer Augen, auf ihre hohe Stimme. Doch auch auf die verdunkelte Farbe des Warzenhofs. Es ist dieser erste Blick, der uns zu Eltern macht.

Der Kinderarzt Marc Pilliot bezeichnet ihn in seinem Artikel “Der Blick des Neugeborenen”(La regard du naissant) als einen “begründenden Blick”. Mit anderen Worten, er ist eine Brücke zu dem Leben, das gerade beginnt.

Aufgrund der dunklen Wärme der Mutterleibs, die sie verlassen haben, mögen Babys keine Helligkeit. Wenn sie etwas mit den Augen verfolgen, folgen sie ihm seitwärts, nicht auf und ab. Außerdem schauen sie auf die Ränder eines Objekts und nicht auf dessen Mitte.

Der wechselseitige Blick von Mutter und Kind beim Stillen ist von großer Bedeutung
Der Blick eines Neugeborenen auf seine Mutter während des Stillens ist klassisch und von großer Bedeutung für seine Entwicklung.

Tipps zur Stimulation der Sehkraft eines Babys

Generell sollten wir Kinder nicht zu einer bestimmten Tätigkeit zwingen. Sie lernen ausschließlich beim Spielen in einer Umgebung, die von Harmonie, Freude und Gelassenheit geprägt ist. Wenn du merkst, dass dein Baby gereizt oder unruhig ist, liegt das daran, dass es das Geschehen nicht genießt.

1. Frühe Stimulation

Vom Zeitpunkt der Schwangerschaft an hat die Mutter eine enge und intime Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind. Der Fötus hört Geräusche und Stimmen, denen er bei der Geburt wieder begegnet. Das ist für ihn sehr aufregend. Zahlreiche Studien zeigen, dass die vorgeburtliche Beziehung entscheidend für die Entwicklung der Zuneigung zwischen Mutter und Kind ist.

Von dem Moment an, in dem sich die Augen des Babys öffnen und die ersten Blicke ausgetauscht werden, die den Grundstein für die mütterliche Beziehung legen, ist es möglich, die visuellen Fähigkeiten des Babys zu stimulieren. Gerüche und Farben sowie die Wärme und Weichheit der mütterlichen Haut bereiten das Baby darauf vor, das instinktive Abenteuer des Daseins zu beginnen.

2. Eine starke Mutter-Kind-Beziehung und die Sehkraft eines Babys

Die visuelle Beziehung zwischen Mutter und Kind ist intensiv und wird der rote Faden für die anderen Reize sein. Die Beziehungen, die das Auge zu den Objekten herstellt, mobilisieren die Hände und den Körper.

Die Augen-Hand-Koordination ist strukturell und bestimmt den Fortschritt der neurologischen Entwicklung des Babys. Interessant ist auch, dass, wenn die Mutter ihr Kind beim Stillen nicht ansieht, sich das Kind nach vorne lehnt und versucht, den Kontakt wiederherzustellen. Wenn ihm dies nicht gelingt, könnte es anfangen zu weinen.

Ein weiteres Element, das den Kontakt zwischen der Mutter und dem Neugeborenen stärkt, ist die eigene Bildung und Aufklärung der Frau. In dieser Hinsicht passen sensible Mütter ihr Verhalten eher an die Stimulations-, Regulations- und Kommunikationsbedürfnisse ihrer Babys an.

3. Neugierde fördern

Der Motor des Wissens ist zweifelsohne die Neugierde. Sie ist es, die bei Kindern das gesamte Lernsystem in Gang setzt.

Die Umgebung, die Babys visualisieren, und die nah und in Bewegung ist, lenkt das Kind in Richtung Überleben und Schutz. Biologisch gesehen fühlen sich Kinder von Gesichtern angezogen, weil sie sich auf diese am meisten konzentrieren.

Danach werden sie von leuchtenden Formen angezogen, die organische Sequenzen und Rhythmen reproduzieren. Ihre Neugier zu wecken, sie dazu zu bringen, Objekten zu folgen, sie erscheinen und wieder verschwinden zu lassen, ist Teil des Trainings ihrer Such- und Erinnerungsfähigkeit. Und diese Übungen gehören zum Bereich der Neuroplastizität.

Stimulation der Sehfähigkeit eines Babys und die damit verbundenen Vorteile

Die Sehschärfe stellt sich mit etwa drei Monaten ein und nimmt bis zum Alter von sechs Monaten zu. Dann erreicht sie bereits annähernd die Werte des Gesichtsfelds von Erwachsenen, obwohl es möglich ist, das Sehvermögen eines Babys von Geburt an zu stimulieren.

Ein Schlüsselelement der visuellen Stimulation ist die mögliche Früherkennung von Sehstörungen. Es ist sogar möglich, sie bereits dann zu diagnostizieren, wenn das Kind noch unter einem Jahr alt ist.

Bei Kindern, die noch keine dreißig Tage alt sind, ist es beispielsweise möglich, festzustellen, ob sie ihren Blick auf ein sich bewegendes Objekt richten und diesem mit ihrem Blick folgen. Der Test ist erst ab dem dritten Lebensmonat aussagekräftig. Wenn das Baby dazu jedoch nicht in der Lage ist, sollte es zu einem Spezialisten überwiesen werden.

Schließlich führt die visuelle Stimulation zur Körperwahrnehmung, die die Grundlage für das räumliche Bewusstsein bildet. Diese wiederum basiert auf der auditiven und taktilen Entwicklung und den haptischen Informationen bei der Geburt.

Kontrastreiche Objekte üben eine große Anziehungskraft auf die Kleinen aus
Bunte Mobiles regen Kleinkinder durch Kontraste an.

Die Sehkraft eines Babys fördern: Je früher, desto besser

In der 25. Schwangerschaftswoche verfügt der Fötus über einhundert Milliarden Neuronen, aber nur einige von ihnen sind zum Zeitpunkt der Geburt verbunden. Erst ab der Geburt bis zum Alter von drei Jahren werden sie durch Netzwerke und Verbindungen integriert.

Deshalb ist die frühe Stimulation durch Musiktherapie vom Mutterleib bis zum Alter von 6 Jahren so wichtig. Die Ergänzung durch Übungen und Spiele, die die sensorische, intellektuelle, motorische, emotionale und soziale Entwicklung aktivieren, ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Entwicklung. Stimmen und Klänge, Liebkosungen, Farben und Bewegungen sind ebenfalls Elemente, die im Gehirn der Kinder Nervenverbindungen erzeugen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Sehen einer der Sinne ist, der so früh wie möglich stimuliert werden sollte. Denke daran, dass sich das Sehvermögen und die entsprechenden neurologischen Schaltkreise in den ersten vier Monaten entwickeln.


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