Die Angst vor dem Verlassenwerden
Die Angst vor dem Verlassenwerden wird in der Kindheit gesät und im Erwachsenenalter geerntet. Die Angst, dass unser Partner uns verlässt, steht für emotionale Abhängigkeit und Unsicherheit. Aber du kannst etwas dagegen tun!
Woher die Angst vor dem Verlassenwerden?
Wusstest du, dass einer der Gründe, warum wir unsere Gefühle oder Gedanken nicht ausdrücken, die Angst vor dem Verlassenwerden ist?
Wir wagen nicht einmal, von etwas zu sprechen, das den anderen stören kann, damit er niemals auf die Idee kommen kann, uns als „Störenfried“ zu verlassen…
Diese Angst vor dem Verlassenwerden kann mit einer traumatischen Situation unserer Kindheit oder Jugend zusammenhängen oder von einem ehemaligen Partner hervorgerufen worden sein.
In jedem Fall ist es sehr wichtig, daran zu arbeiten, um sich befreit und sicher fühlen zu können.
Wann wird die Angst vorm Verlassenwerden „gesät“?
Emotionale Abhängigkeit bindet uns an eine andere Person. In den meisten Fällen an den Lebenspartner. Und aus diesem Grund haben wir Angst davor, zu gehen, ihn zu verlassen, ihn zu vergessen; weil wir das Gefühl haben, dass wir ohne seine Anwesenheit nicht glücklich sein werden.
Solche Partner haben uns erfolgreich glauben gemacht, dass wir unvollständig in der Welt angekommen sind und wir uns erst in dem Moment vollkommen fühlen können, in dem wir „unsere bessere Hälfte“ fanden.
Aber dieser romantische Mythos ist eine komplette Lüge. Wir sind nicht auf andere Menschen angewiesen, um glücklich zu sein und das Leben zu genießen.
Die Angst vor dem Verlassenwerden beginnt normalerweise in der Kindheit, wenn unsere Mütter zu sehr an uns hängen.
Es ist richtig, dass die mütterliche Bindung zu den Kindern unzerstörbar, rein und vollständig ist, aber es kann daraus auch eine Abhängigkeit von Kindern entstehen. Und das Schlimmste ist, dass sie für den Rest ihres Lebens erhalten bleiben wird.
Lesetipp:
Wodurch entsteht dieses Gefühl?
Babys fühlen sich oft ängstlich oder traurig, wenn sich Mütter von ihnen entfernen. Dies ist normal, da sie Sicherheit und Wohlbefinden verkörpern. Sobald sie wiederkommen, lächeln die Kinder und fühlen sich wieder wohl.
Bis die Mutter wider kommt, glauben sie, dass sie ungeschützt, hungrig und bedürftig sind. D ann müssen sie jedoch langsam lernen, selbstständig und unabhängig zu sein, sodass die erst so schön wirkende Bindung an die Mutter später doch ihre Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht.
Ist das nicht der Fall, wird das Kind zu einem Erwachsenen, der immer die Aufmerksamkeit eines anderen Menschen braucht. Meist ist dies dann der Partner.
Die Angst vor dem Verlassenwerden hält an und wächst möglicherweise bis zu dem Punkt, an dem der Erwachsene dann nichts anderes mehr tut oder denkt.
Ein Erwachsener, der von Liebe und diesem „Gefühl der Sicherheit“ abhängig ist, endet in einer Beziehung, obwohl es nicht immer die richtige Partnerwahl ist.
Wie kann man die Angst vor dem Verlassenwerden überwinden?
Es geht nicht darum, unsere Eltern für die Art und Weise verantwortlich zu machen, wie sie uns aufgezogen haben; oder den ehemaligen Partner, der uns zu der Zeit verlassen hat, in der wir am glücklichsten waren… aber es geht darum, unsere Leiden zu heilen und unsere Traumata zu überwinden.
Auf diese Weise können wir frei und unabhängig sein, unabhängig davon, ob wir mit jemandem zusammen sind oder nicht. Zweifellos ist dies ein langsamer Prozess mit sehr kleinen Veränderungen am Anfang, aber mit Engagement und Konsistenz wird das Ziel erreicht.
Versuche nicht, von einem Tag auf den anderen “autonom” zu sein, weil du dies nicht erreichen kannst, und es geht auch nicht darum, pessimistisch zu sein, sondern realistisch.
Mache minimale Schritte und freuen dich jedes Mal, wenn du eine positive Änderung wahrnimmst.
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Achte auf dich selbst
Als ersten Schritt arbeite daran, dich so zu lieben und zu respektieren, wie du bist. Nutze aber auch die Gelegenheit, dich selbst ein wenig zu verwöhnen, ohne auf die Zustimmung oder Erlaubnis deines Partners zu warten.
Er wird dich nicht verlassen, weil du anfängst, an dich selbst zu denken, ganz im Gegenteil! Denke daran, dass niemand gerne 24 Stunden am Tag mit jemandem zusammen ist.
Suche nach Aktivitäten, bei denen dein Partner dich nicht begleitet: zum Beispiel Zumba tanzen oder dich für einen Kochkurs anmelden. Selbst wenn er mitgehen könnte, ist die Idee dahinter, dass er es nicht tut. Du musst dich ohne seine Anwesenheit gut fühlen.
Wie lange ist es her, das du alleine eingekauft, ins Kino gegangen oder am Nachmittag einen Kaffee getrunken hast? Das könnten deine nächsten Aktivitäten sein! Es ist nichts falsch daran, Momente mit sich selbst zu teilen.
Und wenn du trotz all deiner Bemühungen Zweifel und Ängste nicht weiterkommst, könnte es gut für dich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wenn du Angst vor dem Verlassenwerden hast, solltest du am besten mit deinem Partner sprechen. Sag ihm, was du fühlst und er gibt dir wahrscheinlich mehrere Ideen, um dieses Gefühl zu überwinden. Packe dein Problem an!
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