Das Sandifer-Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlungen
Das Sandifer-Syndrom ist eine Bewegungsstörung. In der Regel betrifft es Säuglinge im Alter zwischen 18 und 24 Monaten. Meistens verschwinden die Symptome von selbst, bevor das Kind 2 Jahre alt ist.
Das Hauptmerkmal des Sandifer-Syndroms sind Episoden, in denen das Kind den Hals dreht, den Rücken krümmt und den Kopf zurückwirft. Diese Bewegung ist einem Krampfanfall sehr ähnlich. Dieser Zustand dauert zwischen 1 und 3 Minuten an und kann bis zu 10 Mal am Tag auftreten.
Das Sandifer-Syndrom gilt als selten. Allerdings ist das nicht bewiesen, da es oft nicht diagnostiziert wird. Die Anfälle treten fast immer während oder nach dem Füttern des Kindes auf. Obwohl sie schwerwiegend erscheinen mögen, besteht für den Säugling keine Gefahr.
Das Sandifer-Syndrom und die damit verbundenen Symptome
Das Hauptsymptom des Sandifer-Syndroms ist die Dreh- und Zuckbewegung, die durch unwillkürliche Muskelkontraktionen entsteht. Am charakteristischsten ist der gekrümmte Rücken. Der Säugling hat auch Muskelzuckungen und Verkrampfungen.
Während der Episoden kann der Säugling plötzlich still werden, als ob er in einen anderen Bewusstseinszustand eingetreten wäre. Der Säugling versteift sich und entspannt sich dann wieder, und dieser Zyklus kann sich mehrmals wiederholen. Darüber hinaus kann das Baby reizbar werden und weinen.
Weitere Symptome des Sandifer-Syndroms sind folgende:
- Gurgelnde Geräusche oder Husten während der Anfälle.
- Schlafschwierigkeiten
- Anhaltende Reizbarkeit
- Würgen
- Der Versuch, die Luft anzuhalten
- Langsames Essen
- Wiederkehrende Lungenentzündung
- Schiefhals oder Torticollis
- Unwillkürliche und abnorme Augenbewegungen
- Anämie
- Eingeschränkte Nackenbewegung
- Schmerzen im Magen
- Ösophagitis oder Entzündung der Speiseröhre
- Erbrechen von Blut (Hämatemesis)
- Erbrechen
- Hiatushernie
- Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme und Gewichtsverlust
Sandifer-Syndrom: Ursachen und Risikofaktoren
Die Wissenschaft kennt die genaue Ursache des Sandifer-Syndroms nicht. Fachleute bringen es jedoch mit dem Vorhandensein eines gastroösophagealen Refluxes während der Verdauung in Verbindung. Dabei wird die Nahrung teilweise erbrochen und gelangt vom Magen in die Speiseröhre.
Dieses Problem tritt auch häufig bei Kindern mit einem Zwerchfellbruch auf. In diesem Fall befindet sich ein Teil des Verdauungstrakts nicht im Bauch, sondern im Brustkorb und ragt durch das Zwerchfell heraus. Die Ärzte glauben, dass die Krämpfe des Babys eine Möglichkeit sind, die durch den Reflux verursachten Schmerzen zu lindern.
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Obwohl die Anfälle einem Krampfanfall ähneln, gibt es keine Beweise dafür, dass dieses Problem seinen Ursprung im Nervensystem hat. Manchmal führt das Sandifer-Syndrom zu Verhaltensproblemen, da das Kind durch die daraus resultierenden Schmerzen am Essen gehindert wird.
Dies führt zudem zu einer schlechten Ernährung, was wiederum eine Anämie verursachen kann. In solchen Fällen kann das Kind inaktiv oder lustlos sein. Auch Schlafprobleme können auftreten. Dennoch ist das Sandifer-Syndrom keine Verhaltensstörung.
Diagnostische Tests
Die Diagnose des Sandifer-Syndroms ist schwierig, weil die Symptome allein nicht auf die Krankheit hinweisen. Außerdem haben manche Säuglinge nur leichte Symptome oder gar keine Anzeichen von Reflux, so dass Ärzte die Krankheit oft mit anderen Krankheiten verwechseln.
Es macht einen Unterschied, ob die Anfälle während oder nach dem Füttern auftreten. Wenn der Verdacht besteht, dass diese Krankheit vorliegt, werden üblicherweise einige Tests durchgeführt, unter anderem die nachfolgenden:
- Intraluminale Mehrkanal–Impedanzmessung (Multichannel Intraluminal Impedance, MII): Damit lässt sich der Fluss von Feststoffen, Flüssigkeiten und Luft in der Speiseröhre messen. Sie hilft bei der Diagnose von gastroösophagealem Reflux.
- PH-Test: Er hat das gleiche Ziel wie der vorherige.
- Computertomographie: Damit kann man feststellen, ob es Anomalien in der Muskulatur gibt.
- EEG oder Elektroenzephalogramm: Ein EEG wird durchgeführt, um die elektrische Aktivität des Gehirns zu beobachten und um mögliche neurologische Erkrankungen auszuschließen.
Fachleute empfehlen häufig eine Aufzeichnung der Fütterungszeiten. So können die Eltern feststellen, wann das Kind isst und ob dies mit dem Auftreten der Episoden zusammenfällt. Wenn dies zutrifft, ist eine Diagnose des Sandifer-Syndroms wahrscheinlich.
Behandlung des Sandifer-Syndroms
Das Sandifer-Syndrom ist mit einem gastroösophagealen Reflux verbunden; daher konzentriert sich die Behandlung darauf, das Problem an der Quelle zu bekämpfen. Dafür kommen je nach Fall Ernährungsumstellungen, Medikamente oder eine Operation in Frage.
Zu den vorgeschlagenen Ernährungsumstellungen gehören die folgenden:
- Gib deinem Baby weniger Nahrung, dafür aber häufiger.
- Dicke die Nahrung mit Getreidebrei an.
- Halte das Baby nach dem Füttern in einer aufrechten Position.
- Lasse dein Baby unter Aufsicht auf dem Bauch spielen, um seine Muskeln zu stärken.
Zu den Medikamenten, die zur Behandlung des Sandifer-Syndroms eingesetzt werden, gehören Antazida, Histamin-H2-Antagonisten, Protonenpumpenhemmer und andere.
In schwereren oder resistenten Fällen kann ein chirurgischer Eingriff, die sogenannte Fundoplikatio, notwendig sein, um zu verhindern, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt. Wenn ein Zwerchfellbruch vorliegt, kann ebenfalls eine Operation empfohlen werden. Die Ergebnisse sind in der Regel sehr positiv.
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Sandifer-Syndrom, ein vorübergehender Zustand
Meistens verschwinden die Symptome des Sandifer-Syndroms im Alter von 18 Monaten von selbst. Das liegt daran, dass die Speiseröhrenmuskeln reifen und der gastroösophageale Reflux verschwindet.
Ob spontan oder durch eine Behandlung, wenn der Reflux verschwindet, verschwindet auch das Sandifer-Syndrom. Obwohl es sich hierbei nicht um eine ernsthafte Erkrankung handelt, verursacht dieses Syndrom dennoch Beschwerden und kann die Nahrungsaufnahme und damit das Wachstum deines Babys beeinträchtigen.
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