Alles, was du über Polymyositis wissen musst
Bei der Polymyositis handelt es sich um eine seltene Erkrankung der Skelettmuskulatur. Der Begriff stammt aus der griechischen Sprache und bezeichnet übersetzt eine Entzündung vieler Muskeln. Polymyositis gehört zu den rheumatischen Erkrankungen, die fast ausschließlich erwachsene Menschen zwischen 30 und 50 betrifft. Frauen erkranken wesentlich häufiger an Polymyositis als Männer.
Die übergeordnete Gruppe von Erkrankungen heißt Myositis, wobei die Polymyositis hier eine Untergruppe bildet.
Welche Symptome zeigen sich bei Polymyositis?
In der Regel ist die Erkrankung systemisch, das heißt, dass sie jeden Körperbereich betreffen kann. Für gewöhnlich leidet die betroffene Person unter einer Reihe von Anzeichen oder Symptomen, die man mit Polymyositis in Verbindung bringen kann. Diese Symptome treten nach und nach auf und verschlimmern sich mit fortlaufender Erkrankung.
Zu den am häufigsten auftretenden Symptomen gehören deswegen unter anderem:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder allgemeine Schwäche.
- Fieber in wechselnden Abstufungen, das aber normalerweise nicht hoch ist.
- Hautveränderungen, die unter die Diagnose Dermatomyositis fallen. Bei der Dermatomyositis kommt es zusätzlich zu Schwellungen und zur Bildung von Ausschlägen auf der Hautoberfläche.
- An den betroffenen Stellen ist die Haut empfindlich.
- Starke Schmerzen oder Beschwerden in der Skelettmuskulatur. Nach einer bestimmten Zeit intensiver körperlicher Betätigung verschlimmert sich dieser Zustand.
- Die betroffenen Gelenke sind morgens steif.
- Muskelschwäche ist ein weiteres charakteristisches Symptom. In der Regel sind Schulter- und Hüftmuskulatur betroffen.
Polymyositis kann verschiedene allgemeine Probleme verursachen:
- Schwierigkeiten beim Schlucken (Dysphagie). Dieser Zustand kann wiederum zu Appetitlosigkeit führen. Möglicherweise verliert die betroffene Person in kurzer Zeit an Gewicht, ohne dass sie dies beabsichtigt hätte.
- Stimmveränderungen, die das normale Sprechverhalten der Patienten verändern.
- Atembeschwerden, die sogar zu Atemversagen führen können. Aspiration, also das Eindringen von Flüssigkeit wie Speichel oder Feststoffen wie Nahrung in die Luftröhre oder Lunge kann ebenfalls eintreten. In diesem Fall steigt das Risiko einer Lungenentzündung deutlich.
- Schwierigkeiten bei der Ausführung mehrerer Tätigkeiten, bei denen bereits veränderte Muskeln beteiligt sind. Das passiert zum Beispiel beim Heben von Gegenständen über den Kopf oder beim Aufstehen aus dem Sitzen.
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Auslöser für Polymyositis
Derzeit weiß man noch nicht, welche spezifische Ursache oder welcher Auslöser dieser Erkrankung zugrunde liegt. Jüngste Studien haben allerdings gezeigt, dass die Polymyositis ähnliche Merkmale wie Autoimmunkrankheiten aufweist. Bei diesen Erkrankungen greifen die Zellen unseres Körpers irrtümlicherweise inneres Gewebe an und bauen es nach und nach ab.
Für Polymyositis könnte auch eine Infektion ursächlich sein.
Diagnose
Um die Diagnose Polymyositis mit Gewissheit stellen zu können, sind fachärztlich eine ganze Reihe Tests erforderlich. Auf diese Weise können Experten die Krankheit identifizieren und gleichzeitig andere Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen ausschließen. Zu den häufigsten Verfahren gehören die folgenden:
- Eingehende körperliche Untersuchung. Dabei prüfen Spezialisten die Symptome, die bei der betroffenen Person auftreten, sowie ihre Kranken- und Vorgeschichte. Das heißt, man findet heraus, ob Familienmitglieder möglicherweise an der gleichen Erkrankung gelitten haben.
- Muskelbiopsie. Dabei wird eine kleine Menge des betroffenen Muskels entnommen und im Labor untersucht.
- Bildgebende Verfahren, die die veränderten Muskelregionen abbilden, wie zum Beispiel die Magnetresonanztomografie (MRT).
- Elektromyografie (EMG) zur Überprüfung des Zustands der Nerven und Muskeln im betroffenen Bereich.
- Andere Routineuntersuchungen wie Blut- und Harnanalysen.
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Wie lässt sich Polymyositis behandeln?
Polymyositis kann bisher noch nicht ausgeheilt werden, aber mehrere Behandlungsformen sind derzeit in Entwicklung. Dabei besteht das Ziel der Behandlung schlussendlich darin, die Symptome der Patienten zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern.
- Einsatz von Medikamenten. Hier kommen zum Beispiel Kortikosteroide und andere ergänzende Arzneimittel infrage. Die Einnahme muss ärztlich kontrolliert werden, da ein längerer Einsatz eine Reihe schädlicher Nebenwirkungen verursachen kann.
- Verschiedene Therapieformen. Hierbei geht es um Physiotherapie sowie Logopädie zur Wiedererlangung der Alltagssprache. Dazu kommt ein maßgeschneiderter Ernährungsplan bei fortschreitender Krankheit.
Die Polymyositis ist eine Erkrankung, die in naher Zukunft zufriedenstellend therapeutisch behandelt werden kann. Sofern die auftretenden Symptome fachärztlich behandelt werden, lässt sich die Lebensqualität der betroffenen Menschen erheblich verbessern.
Gegenwärtig laufen Studien zur Entwicklung einer ätiologischen Behandlung der Polymyositis und zur Beseitigung ihrer Ursache. Allerdings befinden sie sich noch in der klinischen Erprobungsphase und sind noch nicht auf dem Markt.
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