4 emotionale Reaktionen, die das Herzinfarkt Risiko erhöhen

Starke emotionale Reaktionen alleine können bei einer gesunden Person keinen Herzinfarkt oder andere Herz-Kreislauf Probleme auslösen, jedoch können sie ein Risiko darstellen
4 emotionale Reaktionen, die das Herzinfarkt Risiko erhöhen
Raquel Aldana

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Raquel Aldana.

Geschrieben von Raquel Aldana

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Es heißt, dass uns nicht die Widrigkeiten des Lebens leiden lassen, sondern unsere Einstellung zu diesen. Emotionale Reaktionen können überdies das Herzinfarkt-Risiko erhöhen.

Das ist ziemlich offensichtlich. Wenn du glaubst, dass nichts klappen wird, wirst du dich so schlecht fühlen, dass du auch nichts tun wirst um ein negatives Ergebnis zu vermeiden.

Doch meist sind wir uns nicht darüber bewusst, dass negative emotionale Reaktionen auch weitreichende Konsequenzen für unsere Gesundheit haben können.

Jahrelang hat die Medizin die Macht des Geistes und dessen Einfluss auf viele physische Krankheiten ignoriert. Immer mehr neue wissenschaftliche Beweise zeigen jedoch, dass unsere Emotionen oft für den Verlauf und die Heilung verschiedener Krankheiten verantwortlich sind. 

Konkret werden wir in diesem Artikel über Herzerkrankungen berichten. Koronare Herzkrankheiten verursachen 40-50% der Todesfälle in den Industriestaaten. 

Zusätzlich erfolgen zwei Drittel dieser Todesfälle plötzlich, d.h. es kann nichts mehr für die betroffene Person getan werden. Nachfolgend werden wir nun betrachten, wie unsere emotionalen Reaktionen diese Krankheiten beeinträchtigen können.

1. Wutanfälle erhöhen das Risiko für Herzinfarkt

Es gibt immer mehr Studien, die den Satz “Entspanne dich, sonst bekommst du noch einen Herzinfarkt” beweisen. Bei einer Wutattacke erhöht sich das Herzinfarktrisiko in den nachfolgenden Stunden um bis zu 75%.

So wie wir es immer im Fernsehen und im Kino sehen, ist es tatsächlich möglich, dass eine Diskussion einen Infarkt auslösen kann.

In der Tat fanden die psychologischen Forscher der Universität in Sydney (Australien) in einer Studie heraus, dass viele Personen vor einem Herzinfarkt Symptome wie Muskelspannung, Kontrollverlust und das Gefühl, explodieren zu müssen, erlebten.

In dieser Studie wurde aufgezeigt, was die Hauptauslöser für diese Empfindungen waren:

  • Diskussionen in der Familie: 29%
  • Diskussionen mit anderen Personen: 42%
  • Jobprobleme: 14%
  • Situationen, die mit dem Straßenverkehr zusammenhängen: 14%

2. Sorgen und Angst sind weitere Auslöser für einen Herzinfarkt

Wer unter Sorgen leidet ist ebenfalls einem größeren Herzinfarktsrisiko ausgesetzt, dies kann sich schnell in einen Auslöser verwandeln. Tatsächlich ist das Infarktrisiko nach einer Angstattacke oder einer sorgenvollen Zeit noch höher als bei einem Wutanfall.

Eine Panikattacke kann zum Beispiel den Zustand eines Herzpatienten verschlechtern und eine Herzischämie kann diese Paniksymptome wiederum zusätzlich verschlimmern.

Die Ischämie kann wegen Hyperventilation auftreten und zusammen mit Angst einen Koronarspasmus (Verkrampfung der Herzkranzarterien) auslösen.

Dies geschieht weil Veränderungen auf physischem Niveau stattfinden, die dazu führen, dass sich der Herzschlag und der Blutdruck erhöhen, eine Verhärtung der Blutgefäße stattfindet und sich die Blutgerinnung erhöht.

All diese Faktoren, das wissen wir, erhöhen das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen.

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3. Die Feindseligkeit, ein weiteres fundamentales Puzzlestück

Wie wir bereits erläutert haben, spielen Stress und negative Emotionen eine weit größere Rolle bei Herzkrankheiten als die traditionellen Gründe wie Cholesterin, Alter oder Bluthochdruck.

Darüber hinaus können die negativen Emotionen sowohl Grund als auch Konsequenz eines Infarktes sein.

Es scheint, dass die Feindseligkeit mit dem Anfang der Krankheit zusammenhängt. Aber wie genau sie die Entwicklung der Herzprobleme beeinflusst ist noch nicht ganz klar. Diese Unstimmigkeit hängt mit der Schwierigkeit der Differenzierung der verschiedenen Krankheitskomponenten zusammen.

Jedoch gibt es viele Theorien darüber. Eine der Bekanntesten ist, dass kognitive Aspekte sowie der Zynismus, das Misstrauen zusammen mit Wut, Reizbarkeit und Verachtung stark mit der Krankheit zusammenhängen.

4. Macht Depression das Herz krank?

Die Depression wird überdies schon lange mit dem Tod durch Herzinfarkt assoziiert.

Wahrscheinlich hängt das mit der “Lebensmüdigkeit” oder, was das Gleiche ist, mit dem Gefühl der Erschöpfung und dem Verlust von Energie oder Lebenskraft mit gleichzeitigem Anstieg von Reizbarkeit und Demoralisierung zusammen.

Tatsächlich gibt es Studien, die beweisen, dass allein Ermüdung einen Infarkt auslösen kann, auch wenn Depression und Reizbarkeit bereits beherrscht werden. Aber trotzdem, können auch diese zusammen ohne Ermüdung für einen Herzinfarkt verantwortlich sein.

Sorgen

Es ist aber auch klar, dass intensive, emotionale Reaktionen allein bei einer gesunden Person keinen Infarkt oder andere Herzprobleme auslösen können.

Trotzdem, wenn sich Risikofaktoren wie zum Beispiel Übergewicht, Arteriosklerose oder Bluthochdruck ansammeln, können die emotionalen Reaktionen als Auslöser fungieren.

Wenn es für dich normal ist, unter chronischer Angst und ständigen Wutattacken zu leiden und du generell eine aggressive und feindliche Person bist, dann können diese Gemütszustände leicht Herzkrankheiten auslösen.

Dilemma

Das zeigt, dass hier das typische Dilemma vom Ei und vom Huhn vorliegt; was existiert zuerst? Die Wahrheit ist, dass beide Richtungen möglich sind und dies ist auch das Interessante was wir hier in diesem Artikel hervorheben wollen.

Wir müssen unsere Emotionen steuern und uns bemühen, dass diese nicht zu stark, intensiv oder zur Gewohnheit werden, sodass sie uns nicht schaden können.

Diese Studien beweisen, dass der Körper mit den intensiven, emotionalen Auslösern und damit mit dem Auftreten eines Herzinfarktes verbunden ist.

Dennoch werden weitergehende zukünftige Studien nötig sein, um gefährdete Personen bestimmen zu können und somit das Infarktrisiko besser vorhersagen und weitere Therapien zur Prävention entwickeln zu können. 

Deutlich wird jedoch, dass diese 4 Gemütszustände eine wichtige Rolle in unserer Gesundheit spielen. Ein gesunder Lebensstil bedeutet nicht nur, sich gesund zu ernähren und sich ausreichend zu bewegen, sondern auch unseren mentalen Zustand im Gleichgewicht zu halten.  

Dies bedeutet zu erlernen, wie es möglich ist, die Wut und die Feindlichkeit zu kontrollieren, unsere Ängste mit Entspannungstechniken zu verbessern und Depressionen zu behandeln, denn dies alles hilft uns dabei, unsere Lebensqualität zu erhöhen.


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