Wie wirkt sich die Luftfeuchtigkeit auf den Körper aus?
Die Luftfeuchtigkeit hat einen direkten Einfluss auf die Menge von Allergenen und Mikroorganismen in der Umwelt. Insbesondere eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Vermehrung von Hausstaubmilben und ebenso das Wachstum von Schimmelpilzen. Diese stellen gerade für Allergiker eine starke Beeinträchtigung dar.
In diesem Artikel geben wir dir weitere Informationen darüber, wie sich die Luftfeuchtigkeit auf den Körper auswirkt und welche gesundheitlichen Folgen und Auswirkungen sie haben kann.
Denn nicht nur Allergiker leiden unter den Auswirkungen von hoher Luftfeuchtigkeit. Es dürfte kaum jemanden geben, der es wirklich genießt, wenn so richtig klebrige und feuchte Hitze herrscht.
Aber hast du dich schon mal gefragt, warum du dich so unwohl fühlst, wenn es schwül und heiß ist? Oder warum du auch extrem trockene Luft in der Regel als unangenehm empfindest?
Zu trocken, zu feucht – du siehst schon: Es scheint wichtig zu sein, dass die Luftfeuchtigkeit einigermaßen moderat ist. Denn sowohl extrem trockene als auch sehr feuchte Luft beeinträchtigt die Menschen und ihre Gesundheit.
Also betrifft das Thema nicht nur Menschen, die an Allergien leiden. Sondern die Luftfeuchtigkeit hat auch Auswirkungen auf alle anderen Personen. Im Folgenden erzählen wir dir mehr darüber.
Auswirkungen von hoher Luftfeuchtigkeit auf den Körper
Die Feuchtigkeit erhöht das Wärmeempfinden. Sie lässt dich also die herrschende Temperatur als höher empfinden und das macht sie unangenehmer.
Hohe Luftfeuchtigkeit macht heißes Wetter in der Regel noch unerträglicher. Einer der Gründe dafür ist, dass sich die Temperatur umso höher anfühlt, je höher die relative Luftfeuchtigkeit ist. So empfindest du das warme Wetter an einem feuchten Ort als sehr heiß, obwohl die Temperatur eigentlich durchaus akzeptabel ist.
Aber warum lässt dich die Feuchtigkeit die Temperatur als heißer empfinden? Um das zu verstehen, musst du über ein paar Dinge Bescheid wissen. Zum Beispiel darüber, wie unsere Körperkühlung funktioniert, oder wie dein Organismus die Temperatur reguliert.
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Feuchtigkeit hilft, den Körper zu kühlen
Das Schwitzen ist einer der wichtigsten Kühlmechanismen des Körpers. Doch es kühlt dich nur dann, wenn das beim Temperaturanstieg entstehende Wasser über die Haut ausgeschieden wird und verdunstet. Und hier kommt die Luftfeuchtigkeit ins Spiel.
Denn die Konzentration von Wasser in der Luft bestimmt in Abhängigkeit von der Temperatur die Geschwindigkeit, mit der die Flüssigkeit von deiner Haut verdunsten kann. Wenn also die Luft sehr viel Feuchtigkeit enthält, ist es schwieriger, dass sie deinen Schweiß aufnimmt.
Die Folge daraus? Du schwitzt und schwitzt, aber anstatt eine gewisse Erfrischung zu empfinden, fühlst du dich einfach nur erhitzt und klebrig.
Wenn also eine hohe relative Luftfeuchtigkeit diesen Kühlmechanismus des Schwitzens beeinträchtigt, ist der Körper schließlich gezwungen, andere Maßnahmen zu ergreifen und sich so Abkühlung zu verschaffen.
Dann geht der Körper dazu über, zu überhitzen. Doch dies führt zu einem Verlust von Flüssigkeit, Salz sowie anderen für den Körper notwendigen Verbindungen. Solch eine Überhitzung oder Hitzeerschöpfung kann schließlich zu Dehydratation führen und den chemischen Haushalt im Körper aus dem Gleichgewicht bringen.
Wenn die Überhitzung schwerwiegend ist, kann es als Folge zu folgenden Beschwerden kommen:
- Krämpfe
- Kreislaufkollaps oder Ohnmacht
- Erschöpfungs- oder Schwächezustände
- Sonnenstich
Damit es nicht so weit kommt, kannst du zunächst einmal vor allem auf zwei Dinge besonders achten: Nämlich nicht nur auf die Temperatur auf deinem Thermometer, sondern auch auf den Hitzeindex. Also die Werte für die gefühlte Temperatur.
Außerdem ist es natürlich wichtig, viel Wasser zu trinken und möglichst auf körperliche Anstrengung zu verzichten. Zudem solltest du versuchen, dich abzukühlen, wenn du Anzeichen von Müdigkeit oder einen erhöhten Puls feststellst.
Je trockener die Luft ist, desto schneller kühlt sie ab und desto frischer fühlt sich dein Körper. Das führt nicht nur dazu, dass du dich wieder wohler fühlst. Sondern es kommt auch zu einer Verringerung der Allergene. Denn diese treten vermehrt unter warmen und feuchten Bedingungen auf.
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Auswirkungen von geringer Luftfeuchtigkeit auf den Körper
Bei einer niedrigen relativen Luftfeuchtigkeit wird deine Haut leicht trocken und auch das Atemsystem wird beeinträchtigt.
In vielen Regionen ist es nicht ungewöhnlich, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Sommer über 80 % liegt. Doch sie kann in den Herbstmonaten dann auch nur bis zu 20 % betragen. Die Auswirkungen einer niedrigen Luftfeuchtigkeit auf deinen Körper lassen sich am deutlichsten bei zwei Dingen spüren: nämlich der Haut und dem Atemsystem.
So wirst du bei einer niedrigen Luftfeuchtigkeit unter anderen wahrscheinlich folgende Beschwerden im Atemsystem spüren:
- Trockene Nase
- Rauer Hals oder gereizter Rachen
- Erhöhte Übertragung von Krankheiten
Und deine Haut ist von trockener Luft folgendermaßen betroffen:
- Trockene Haut
- Spröde Lippen
- Trockene Augen
Fazit
Wie du siehst: Sowohl zu viel als auch zu wenig Feuchtigkeit in der Luft kann negative Folgen für deine Gesundheit haben. Vergiss dabei nicht, dass die relative Luftfeuchtigkeit von der Temperatur abhängt. Diese beiden Faktoren sind eng miteinander verbunden. Das heißt, die Veränderungen des einen wirken sich auf den anderen aus.
Oft ist es ideal, die relative Luftfeuchtigkeit auf einem konstanten Niveau zwischen 35 % und 50 % zu halten. Denn so kann der Körper normal funktionieren. Darüber hinaus kommt es unter solchen Bedingungen nicht zu einem vermehrten Auftreten von Allergenen wie Hausstaubmilben und Schimmelpilzen.
Mit all diesen Dinge im Blick wirst du jetzt sicher besser verstehen können, wie dein Körper im Verhältnis zu seiner Umgebung funktioniert. So kannst du die richtigen Vorkehrungen treffen, damit die Auswirkungen der Luftfeuchtigkeit deine Lebensqualität nicht beeinträchtigen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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