6 Auswirkungen von großer Hitze auf den Körper

Der menschliche Körper kann seine Temperatur so regulieren, dass sie stets etwa 36 ºC beträgt. Doch bei zu großer Hitze kann es passieren, dass dieser Regulierungsmechanismus ausfällt. In diesem Artikel erfährst du, welche sechs Auswirkungen zu hohe Temperaturen auf deinen Körper haben können.
6 Auswirkungen von großer Hitze auf den Körper
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Die Auswirkungen von großer Hitze treten im Körper dann auf, wenn das Regulierungssystem deines Organismus für die eigene Temperatur ausfällt. Wenn dieser Ausfall über längere Zeit anhält, dann kann dies zu lebensbedrohlichen Situationen führen.

Der menschliche Körper ist darauf ausgerichtet, konstant eine Temperatur um die 36°C aufrecht zu erhalten. Denn das ist die Temperatur, die es den Organen ermöglicht, normal zu funktionieren.

Wenn dieses Gleichgewicht auf irgendeine Art und Weise gestört wird, treten unerwünschte Effekte auf. Dabei kann es sich um zu hohe oder auch um zu niedrige Körpertemperaturen handeln. Wenn die Störung tatsächlich von bedeutendem Ausmaß ist, so zeigt sich dies auch in verschiedenen Krankheitssymptomen. In den extremen Fällen einer Hypothermie (also einer Unterkühlung) oder einer Hypothermie (einer Überhitzung des Organismus) kann das Ungleichgewicht zum Tod führen.

Wie kontrolliert der Körper die Auswirkungen von großer Hitze?

Der menschliche Körper hat zwei Hauptmechanismen, um Wärme abzuführen:

  • Zum einen eine gesteigerte Durchblutung der Haut: Durch die Erweiterung der Blutgefäße in den außenliegenden Bereichen bewirkt der Körper einen Wärmeaustausch mit der Umgebung. Dadurch kann dann überschüssige Wärme entweichen und so hat die Hitze keine schädlichen Auswirkungen auf die Organe.
  • Der andere Mechanismus, um Wärme abzugeben, ist das Schwitzen: Hier beseitigt dein Körper überschüssige Wärme durch Verdunstung. Und die Schweißtropfen bewirken beim Verdunsten eine Abkühlung des Körpers. Der menschliche Körper ist mit Schweißdrüsen ausgestattet, die bis zu eineinhalb Liter Schweiß pro Stunde abgeben können.

Doch bei großer Hitze, das heißt, bei über 35ºC, kann auch der Schutzmechanismus des Schwitzens an seine Grenze stoßen. Denn wenn der Körper erkennt, dass durch den Verlust von Flüssigkeit und Salzen eine Dehydratation (also ein bedrohlicher Flüssigkeitsmangel des Organismus) droht, stoppt er die Schweißbildung.

Dann ist es möglich, dass sich die im Folgenden beschriebenen Auswirkungen der Hitze auf deinen Körper zeigen.

Schwitzen als Schutzmechanismus bei großer Hitze

Das Schwitzen ist einer der Schutzmechanismen des Körpers bei großer Hitze.

Auswirkungen von großer Hitze auf deinen Körper

Schlechter Atem

Wenn es zu einer Dehydratation kommt, sind alle Körpergewebe davon betroffen. Eines davon ist die Mundschleimhaut. Diese produziert bei Flüssigkeitsmangel zu wenig Speichel und dadurch kommt es zu einem trockenen Mund.

Ohne ausreichend Speichel vermehren sich Bakterien in der Mundhöhle. Denn einer der Abwehrmechanismen ist hier ausgefallen. Diese sich vermehrenden Bakterien verursachen dann schlechten Atem oder Mundgeruch.

Hitzekrämpfe

Beim Schwitzen gibt der Körper nicht nur Flüssigkeit ab, sondern verliert auch Elektrolyte und Salze. Der menschliche Organismus verwendet Elektrolyte für verschiedene Zellfunktionen und eines der Gewebe, das am meisten Salze benötigt, ist das Muskelgewebe.

Wenn du also übermäßig stark schwitzt und dadurch viele Elektrolyte sowie Salze verlierst, können Muskelkrämpfe auftreten. Oder auch Krämpfe in den Gliedmaßen. Dies sind eindeutig Alarmzeichen. Im Fall von Hitzekrämpfen solltest du jegliche körperliche Aktivität unterbrechen und du musst dringend mit Flüssigkeit versorgt werden. Denn wenn man hier nichts unternimmt, droht als Nächstes die so genannte Hitzeerschöpfung.

Hitzeerschöpfung

Der Verlust von Flüssigkeit und Salzen durch übermäßiges Schwitzen kann zu einer Erschöpfung des Körpers führen, wenn keine der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Das gilt insbesondere in Situationen, in denen die Person körperliche Anstrengungen unternimmt.

Die Symptome einer Hitzeerschöpfung sind:

  • Schneller Pulsschlag (Tachykardie)
  • Allgemeine Schwäche und Müdigkeit
  • Reizbarkeit
  • Schnelle, flache Atmung
  • Sehr niedriger Blutdruck

Weitere Auswirkungen großer Hitze: Sonnenstich

Ein Sonnenstich ist einer Hitzeerschöpfung ähnlich. Doch unterscheidet er sich von ihr dadurch, dass er durch lang andauernde direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf und den Nackenbereich verursacht wird. Bei einer Person mit einem Sonnenstich hat also der körpereigene Regulierungsmechanismus versagt, weil sie zu lange Zeit der Sonne ausgesetzt war.

Die Symptome eines Sonnenstichs sind:

  • Kopfschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Hitzegefühl im Kopf
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durst
Jemand liegt am Strand in der Sonne

Längere Sonneneinstrahlung kann einen Sonnenstich verursachen.

Hitzekollaps

Ein Hitzekollaps (oder auch Hitzeohnmacht genannt) hat mehrere Ursachen. Eine davon rührt von den Auswirkungen großer Hitze auf den Körper her. Denn die extremen Temperaturen führen zu einer übermäßigen Erweiterung der Blutgefäße sowie einer zu starken Umverteilung des Blutes. Dieser Umstand bedeutet, dass der Blutfluss zum Gehirn verringert wird.

So kommt es also zu einem Hitzekollaps: Durch eine Fehlfunktion des Kreislaufs aufgrund einer hitzebedingten Erweiterung der peripheren Blutgefäße wird das Gehirn nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Das bedeutet, dass für einen gewissen Zeitraum auch kein Sauerstoff ins Gehirn gelangt. Darauf reagiert das zentrale Nervensystem mit seinem eigenen Regulierungsmechanismus.

Dieser besteht in dem Versuch, eine horizontale Lage zur Verbesserung der Durchblutung des Gehirns zu erreichen. Daher ist das Symptom eines Hitzekollaps Folgendes: Die betreffende Person wird ohnmächtig. Im Allgemeinen geht dieser Ohnmacht verschwommenes Sehen sowie Schwindel und Schwanken voraus.

Doch dann erfolgt die Erholung in der Regel recht schnell. Sobald sich der Körper in einer horizontalen Position befindet, kann er wieder eine ausreichende Durchblutung des Gehirns herstellen.

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Hitzschlag

Die schwerste Form der schädlichen Auswirkungen von großer Hitze auf den Körper ist der Hitzschlag. Denn dieser kann sogar zum Tod führen. Daher gilt er als medizinischer Notfall.

Die ersten Symptome sind die einer Hitzeerschöpfung oder eines Sonnenstichs. Und wenn dann nicht schnell etwas dagegen unternommen wird, droht als Nächstes ein Hitzschlag.

Bis zu einer Körpertemperatur von 40 ºC ist der Körper noch in der Lage, einige Abwehrmechanismen zu aktivieren. Doch übersteigt die Temperatur 41 ºC, so setzt der Organismus all seine Aktivitäten aus und er hört auf, zu funktionieren. Denn die Zellen sind unter diesen Bedingungen nicht mehr in der Lage, zu arbeiten. So kann dieser Umstand zu einem multiplen Organversagen führen.

Was kannst du vorbeugend bei großer Hitze tun?

Um den oben genannten, schädlichen Auswirkungen von großer Hitze auf deinen Körper vorzubeugen, sind bestimmte Maßnahmen unerlässlich. Denn damit kannst du einen unter Umständen tödlichen Ausgang verhindern. Daher solltest du also diese Ratschläge zur Vorbeugung befolgen:

  • Achte stets darauf, ausreichend Flüssigkeit zu dir zu nehmen.
  • Außerdem solltest du dich nicht über einen längeren Zeitraum ungeschützt der Sonne aussetzen.
  • Und du solltest deine Tätigkeiten in der Arbeit oder beim Sport unterbrechen, wenn du bei dir Symptome wie zum Beispiel Krämpfe oder Erschöpfung bemerkst.

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