Wie wird COPD diagnostiziert?

Die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine Krankheit, die sich weiterentwickelt, wenn keine angemessene Behandlung erfolgt. Aus diesem Grund ist eine rechtzeitige Diagnose unerlässlich. Wie wird sie durchgeführt?
Wie wird COPD diagnostiziert?
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Zu wissen, wie die Diagnose einer Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) aussieht, ist Aufgabe für medizinisches Fachpersonal. Die Patienten sollten jedoch den Prozess kennen, um die Erkrankung besser verstehen zu können, denn je früher du Gewissheit über deine Krankheit hast, desto besser ist die Langzeitprognose.

Welche Kriterien werden berücksichtigt? Welche Tests führt der Arzt zur Bestätigung der Krankheit durch? In diesem Artikel erzählen wir dir mehr darüber. Außerdem geben wir dir einige Empfehlungen, wie du mit einer positiven Diagnose am besten umgehen kannst.

Was ist COPD?

Bei der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) handelt es sich um eine chronische und fortschreitende Verengung der Atemwege, die vor allem das Ausatmen behindert. Es gibt fünf Krankheitsbilder, die zu diesem Zustand führen können:

  • Asthma: eine Entzündung der Bronchialschleimhaut mit autoimmunem oder allergischem Ursprung.
  • Chronische Bronchitis: die mehr als drei Monate andauernde Verdickung der Bronchialwand
  • Emphysem: Luftansammlungen in der Lunge, die den Ausstoß dieser Luft verhindern.
  • Atelektase: auch bekannt als kollabierte Lunge
  • Mukoviszidose: eine genetisch bedingte Krankheit, bei der die Patienten zähen Schleim produzieren, der verschiedene Kanäle im Körper blockiert, einschließlich die in der Lunge.

Welche Methoden werden bei der Diagnose von COPD eingesetzt?

Wenn COPD diagnostiziert wird, hast du bereits einen Prozess mit verschiedenen ergänzenden Methoden durchlaufen. Im Allgemeinen basiert die Bestimmung der Krankheit nicht nur auf einer einzigen Methode. Mit anderen Worten: Der Arzt verlässt sich auf Röntgenaufnahmen, Spirometrie und Labore.

Der erste Schritt ist der Verdacht. Ein Patient sucht einen Arzt wegen seines konstanten Hustens auf, der manchmal produktiver Natur ist und manchmal nicht, mit wiederholten Episoden und sogar Keuchen beim Ausatmen. Danach werden die folgenden Studien angefordert, die wir dir jetzt erläutern:

Frau Husten Asthma
Der erste Schritt zur Diagnose von COPD ist das Auftreten von Symptomen wie ein keuchender wiederkehrender Husten.

Dies könnte dich auch interessieren: Vorsorge vor Lungenentzündungen: 6 hilfreiche Tipps

Spirometrie

Die Spirometrie ist einer der ersten und effektivsten Tests, die man zur Diagnose von COPD einsetzt. Darüber hinaus liefert sie eine Reihe von genauen Daten, die die Veränderung der Komplexität ermitteln und eine entsprechende Behandlungsplanung ermöglichen.

Um den Test durchzuführen, muss der Patient in verschiedenen Momenten durch ein kleines Röhrchen blasen, entsprechend den Angaben des Bedieners des Geräts. Er erhält die Anweisung, dies eine Sekunde lang, mehr oder weniger kräftig, nach einer forcierten Einatmung oder unter normalen Atembedingungen zu tun.

Das Gerät misst dann die Luftströme in Volumen und Zeit, was mathematische Rechnungen und eine Exspirationskurve zum Ergebnis hat. Die Ärzte deuten diese Daten, um herauszufinden, ob die Person Schwierigkeiten hat, die Luft auszustoßen.

Es gibt klinische Richtlinien, die die Ergebnisse nach internationalen Standards klassifizieren. So lässt es sich mit der Spirometrie bestimmen, ob jemand an einer leichten, mittelschweren oder schweren COPD leidet.

Röntgen

Das Röntgen des Brustkorbs ist seit jeher eine der ersten ergänzenden Methoden, die Ärzte bei der Diagnose von COPD anwenden. Später wurde es durch die Spirometrie und andere spezifischere bildgebende Untersuchungen verdrängt, die dank der sich weiterentwickelnden Technologie aufkamen, wie die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT).

Heute hilft eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs nur bei der Bestätigung eines Krankheitsbilds, ist aber für sich allein nicht aussagekräftig. Auf dem Röntgenbild kann man eine erhöhte Luftrückhaltung sowie eine bronchiale Verdickung erkennen.

Bei Emphysem und Atelektase sind die Anzeichen deutlicher als bei Asthma oder chronischer Bronchitis. Solange es die Spirometrie gibt, wäre es aber in jedem Fall kontraproduktiv, sich ausschließlich auf Röntgenbilder zu verlassen.

CT-Untersuchung

Der CT-Scan verwendet die gleichen Prinzipien wie das Röntgen des Brustkorbs, gibt aber einen Überblick über den Lungenbereich. Aufgrund ihrer größeren Genauigkeit kann diese Methode bei der Diagnose von COPD angefordert werden, um das Vorhandensein anderer Verletzungen zu beurteilen, die damit zusammenhängen.

Dennoch sollte der Einsatz der Computertomographie nicht unterschätzt werden. Wenn der Verdacht auf Lungenkrebs besteht, ist sie sogar die erste Wahl, um alle Zweifel auszuräumen.

Ähnlich verhält es sich, wenn der Patient die Symptome einer Herzinsuffizienz aufweist. Dort wird mithilfe dieser Methode eine Ansicht des Herzens erstellt, sodass dessen Größe gemessen werden kann.

Patient CT-Untersuchung
Ein CT-Scan ist nützlich, um zu beurteilen, ob COPD-Patienten Läsionen haben, die mit dieser Erkrankung zusammenhängen.

Blutgasanalyse

Die Blutgasanalyse verwendet man nicht zur Diagnose von COPD, aber sie ist ein zusätzliches Hilfsmittel bei der Klassifizierung von Patienten nach ihrem Schweregrad. Außerdem liefert sie gleichzeitig Echtzeitdaten bei Komplikationen.

Wenn eine Person mit Emphysem wegen einer zusätzlichen Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert wird, bestimmt die Blutgasanalyse, ob die Behandlung auf der Intensivstation oder auf einer normalen Station erfolgt.

Dazu entnimmt ein Labortechniker oder ein Arzt Blut aus einer zugänglichen Arterie und die dafür vorgesehenen Geräte analysieren es anschließend. Die Ergebnisse zeigen, welche Konzentrationen von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut zirkulieren.

Andere Tests zur Diagnose von COPD

Weitere diagnostische Tests, die wir erwähnen können, um Gewissheit über das Vorliegen von COPD zu erhalten, sind die des Labors. Die Wahl der Methode hängt davon ab, was der Verdacht der Mediziner im jeweiligen Fall ist. Es ist nicht dasselbe, eine chronische Bronchitis zu vermuten, die sich nicht im Blut widerspiegelt, wie eine Mukoviszidose zu erahnen.

Der Nachweis eines Alpha-1-Antitrypsin-Mangels ist fast zu einer ständigen Empfehlung in neuesten klinischen Leitlinien geworden. Obwohl dieses genetische Problem fast ausschließlich mit Mukoviszidose in Verbindung gebracht wurde, haben Studien gezeigt, dass viele COPD-Patienten an milden Formen dieser Erbkrankheit leiden und demzufolge von einer entsprechenden Behandlung profitieren würden.

Kennst du diesen Artikel schon? Hausmittel zur Stärkung der Lunge

Wie gehe ich vor, wenn bei mir COPD diagnostiziert wurde?

Wenn dein Hausarzt die Diagnose COPD gestellt hat, hat er bei dir bereits die notwendigen ergänzenden Tests durchgeführt. Auf diese Weise kennt er den Schweregrad der Erkrankung und wird dir die weiteren Schritte vorgeben.

  • Die Behandlungen bestehen aus einer Kombination von oralen und inhalativen Medikamenten, Änderungen des Lebensstils und einer Atemphysiotherapie.
  • Es ist notwendig, mit dem Rauchen aufzuhören und in Zeiten mit hoher Zirkulation von Viren und Bakterien, wie zum Beispiel im Winter, besonders auf sich aufzupassen.

In der heutigen Zeit ist COPD beherrschbar und die Lebensqualität für die Patienten hat sich im Vergleich zu vor einigen Jahrzehnten stark verbessert. Natürlich muss der Betroffene die Kontrolltermine strikt einhalten, aber heutzutage müssen Patienten nicht mehr ein solches Schicksal erleiden wie es früher bei Menschen mit Emphysem der Fall war.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Arenas, María de los Ángeles Rosero, et al. “Utilidad del miniespirómetro COPD-6 en el diagnóstico precoz de EPOC.” Open Respiratory Archives (2020).
  • Naveiro-Rilo, J. C., et al. “Utilidad del límite inferior de normalidad de la espirometría en pacientes diagnosticados de EPOC.” Revista de Calidad Asistencial 32.5 (2017): 262-268.
  • Rivera, C. Gotera, B. Simón Rodríguez, and S. Salgado Aranda. “Actualización de las guías clínicas en la EPOC.” REVISTA DE PATOLOGÍA RESPIRATORIA 22.SUPL 2 (2019): S179.
  • Mouronte-Roibas, Cecilia, et al. “COPD, emphysema and the onset of lung cancer. A systematic review.” Cancer Letters 382.2 (2016): 240-244.
  • Lange, Peter, et al. “Diagnosis, assessment, and phenotyping of COPD: beyond FEV1.” International journal of chronic obstructive pulmonary disease 11.Spec Iss (2016): 3.
  • Linden, Dermot, et al. “Respiratory viral infection: a potential “missing link” in the pathogenesis of COPD.” European Respiratory Review 28.151 (2019).
  • Casey, Georgina. “COPD: Obstructed lungs.” Kai Tiaki: Nursing New Zealand 22.5 (2016): 20.
  • Janciauskiene, Sabina, et al. “Serum levels of Alpha1-antitrypsin and their relationship with COPD in the General Spanish Population.” Archivos de Bronconeumologia 56.2 (2020): 76-83.
  • Sáenz, César Benito. “Enfermedad Pulmonar Obstructiva Crónica (EPOC) y tabaquismo.” Revista de la Asociación Médica Argentina 36 (2017).

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.