Wie Knieschmerzen behandelt werden können
Es wird allgemein angenommen, dass Knieschmerzen besonders gern Sportler und alte Menschen plagen. Wie Knieschmerzen aber auch andere Personen beeinträchtigen erfährst du hier.
Es ist so, dass diese Art der Schmerzen in jedem Alter, in jeder Berufsgruppe und unabhängig von der körperlichen Aktivität auftreten kann.
Eine einzige, ungünstige Bewegung kann plötzlich starke Knieschmerzen verursachen. Oder die Schmerzen beginnen in einer leichten Form, nehmen aber im Laufe der Zeit zu, bis sie unerträglich werden.
In diesem Artikel möchten wir dir einige Mittel vorstellen, mit denen sich Knieprobleme behandeln lassen.
Ursachen von Knieschmerzen
Die Kniegelenke sind nicht nur unsere größten Gelenke, sie zählen auch zu den am stärksten belasteten Strukturen unseres Körpers. Sie sind jeden Tag den ganzen Tag im Einsatz und müssen dann oft stundenlang unser gesamtes Körpergewicht tragen.
Ihr Aufbau ist sehr komplex. Neben Oberschenkel sowie Schienbein sind auch gelenkeigene Bestandteile und Hilfsstrukturen wie Menisken und Bänder dafür verantwortlich, dass wir unsere Beine beugen und strecken und aufrecht gehen können.
Die Kniegelenke sind für eine langfristige Nutzung gebaut, aber Abnutzungserscheinungen stellen sich dennoch ein. Insbesondere bei Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren treten diese häufig auf.
Es sei aber noch einmal betont, dass keine Altersgruppe, kein einzelner Mensch vor Knieschmerzen gefeit ist.
Zahlreiche Faktoren können dazu beitragen, dass Schmerzen in einem oder beiden Kniegelenken auftreten. Zu den häufigsten Ursachen derartiger Beschwerden zählen:
- Übergewicht und Fettleibigkeit
- übermäßige Abnutzung des Gelenks durch Alter oder Überlastung, auf Arbeit oder beim Sport
- genetische Disposition zu Gonarthritis oder anderen Erkrankungen der (Knie-) Gelenke
- infektiöse Erkrankungen beteiligter anatomischer Strukturen
- Bakerzyste (eine Umfangsvermehrung in der Kniekehle)
- Morbus Osgood-Schlatter (Schmerzen im Bereich des oberen Schienbeins)
Ein ganz wichtiger Punkt fehlt noch in unserer Liste: das Trauma. Weil Knieschmerzen so häufig traumatisch bedingt sind, möchten wir hier die häufigsten Verletzungen kniegelenksnaher Strukturen aufzählen:
- Verstauchungen
- Muskelzerrungen
- Bänderrisse
- iliotibiales Bandsyndrom (“Läuferknie”)
- Dislokationen, Fissuren und Frakturen, die beispielsweise das Schienbein oder auch die Kniescheibe betreffen können
- Verletzungen des Gelenkknorpels
Es kann so schnell gehen… – Autsch, Gelenk verstaucht! Warum? Und was tun?
Wie lässt sich Knieschmerzen aber vorbeugen?
An genetischer Prädisposition oder hohem Alter lässt sich wenig ändern. Das bedeutet jedoch nicht, dass Knieschmerzen in diesen Situationen unvermeidbar sind.
Eine Vielzahl von Gewohnheiten und Übungen kann helfen, dem Auftreten von Schmerzen vorzubeugen und bestehende Schmerzen zu lindern.
Vielleicht treffen nicht alle Punkte der folgenden Liste auf dich zu. Aber etwas, was du tun kannst, findest du hier ganz bestimmt:
- abnehmen
- adäquates, bequemes Schuhwerk tragen und beim Schuhkauf auf die Dämpfung achten – vom Gebrauch von Hackenschuhen ist abzuraten
- stundenlanges Stehen vermeiden
- gründliches Aufwärmen vor körperlicher Aktivität
- auch nach Abschluss der Trainingseinheit sollte gedehnt werden
- sportliche Übungen in der Intensität an den eigenen Körper anpassen
- Rad fahren
- bergab möglichst nicht rennen, sondern langsam gehen
Grundregeln zur Schonung der Kniegelenke
Wenn du erst seit kurzer Zeit Beschwerden im Bereich der Kniegelenke verspürst und diese nicht allzu stark sind, dann kannst du ihnen mit ein paar einfachen Maßnahmen etwas Gutes tun.
Wir empfehlen:
- regelmäßig Ruhepausen einlegen, dabei die Beine hoch lagern
- kühlen, täglich mindestens 15 Minuten, am besten jedoch wiederholt
- Bewegungen, die Schmerzen verursachen, meiden
- nicht schwer heben
- eine elastische Binde verwenden, die in Drogerien oder Apotheken erhältlich ist
- nachts ein Kissen unter die Kniegelenke legen
- unter Umständen einen Entzündungshemmer einnehmen
Mit entzündungshemmenden Mitteln jeglicher Art ist vorsichtig umzugehen. Die Gefahr besteht, dass wir aufgrund der Einnahme von Pharmaka schmerzfrei werden und die Gelenke dann wie gewohnt belasten, was zu weiteren Schäden führen kann.
Deshalb gilt: Trotz Entzündungshemmern ist das Gelenk zu schonen. Sollte nach wenigen Tagen keine Verbesserung eintreten, ist ein Arzt zu konsultieren.
Hausmittel gegen Knieschmerzen
Diese natürlichen Heilmittel können in jedem Haushalt problemlos angewandt werden, denn alle “Zutaten” finden sich in der heimischen Küche.
Sie helfen, die Schmerzen zu lindern. Aber auch hier gilt, dass bei lang anhaltenden oder starken Schmerzen ein Arzt aufzusuchen ist.
Kälte
Kalte Kompressen oder Eis eignen sich besonders dann zur Linderung von Knieschmerzen, wenn diese entzündlich bedingt sind. Das ist zum Beispiel bei Sehnenentzündungen, Arthritis oder nach einem Schlag auf das Knie der Fall.
Gib ein paar Eiswürfel in eine Plastiktüte und wickle diese in ein Geschirrtuch ein. Kühle dein schmerzendes Knie damit für 15 Minuten.
Das Kühlen schmerzender Gelenke sollte immer mit Schonung, Unterstützung (Binde, Bandage) und erhöhter Lagerung kombiniert werden. So gehen nicht nur Schwellung und Schmerz zurück, das Gelenk wird auch deutlich entlastet.
Auch in anderen Gelenken kann es zu Entzündungen kommen – 8 natürliche Mittel zur Linderung der Arthritis in Händen und Handgelenken
Olivenöl
Sobald die ersten Schmerzen verspürt werden, sollten sanfte Massagen mit ein paar Tropfen Olivenöl durchgeführt werden. Kreisende Bewegungen sind vorzuziehen.
Die Idee hinter der Massage ist eine leichte Erhöhung der Temperatur, die das Abheilen von Entzündung begünstigt. Das Olivenöl selbst liefert entzündungshemmende Inhaltsstoffe und regt zudem die Durchblutung an.
Anstelle von Olivenöl kann auch Kokosöl eingesetzt werden, das ebenfalls entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Vom Kokosöl brauchen wir jedoch mehr als nur ein paar Tropfen und sollten eine halbe Tasse leicht erwärmtes Öl einsetzen.
Entzündungshemmend wirksames Gemüse
Chili gehört zu den Gemüsesorten, die bei Knieschmerzen am besten wirksam sind. Eine kleine Menge Chili, auf das betroffene Gelenk aufgetragen, reicht dann bereits aus, um einen Effekt zu erzielen.
Wenn Chili mit etwas Wasser gemischt und so lokal angewendet wird, kommt es zu einer leichten Hautirritation und zu einer Erhöhung der Temperatur. Aufgrund eben jener Hautirritation sollte nicht zu viel Chili verwendet werden!
Weitere Gemüsesorten, die bei Knieschmerzen lokal angewendet werden können, sind Knoblauch und Zwiebel. Knoblauchzehe oder Zwiebelknolle werden dazu aufgeschnitten und mit ihnen wird das schmerzende Gelenk eingerieben.
Kohl
Kohl hat erstaunliche entzündungshemmende Wirkungen. Deshalb lohnt es sich auch, ihn bei Knieschmerzen anzuwenden.
Zermahle ein paar Blätter Kohl in einer kleinen Menge Wasser und trage die entstehende Creme dann auf das betroffene Kniegelenk auf. Decke es nun mit Gaze und einer elastischen Binde ab und lass den Kohl wirken. Wechsle den Verband zweimal täglich.
Gewürze
Ingwer zeichnet sich durch seine Fähigkeit zur Linderung von Muskel- sowie Gelenkbeschwerden aus und wird insbesondere jenen empfohlen, die an einer Osteoarthritis leiden.
Auch Kurkuma kann eingesetzt werden.
Beide Gewürze können zu den täglichen Speisen hinzugefügt werden. Aus Ingwer lässt sich ein leckerer Tee zubereiten und ein Glas warmer Milch mit Kurkuma tut ebenfalls gut.
Kräuter
Es gibt viele entzündungshemmend wirksame Kräuter, die zudem die Durchblutung anregen. Diese Kombination eignet sich hervorragend zur Behandlung von Knieschmerzen.
Wir empfehlen den Konsum von Basilikum, Kamille und Katzenkralle. Bereite aus ihnen köstliche Tees zu! So werden Entzündung und Schmerzen der Kniegelenke zurückgehen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- ARTICULA, A. D. H. Y. Dolor en las rodillas. https://sites.jamanetwork.com/spanish-patient-pages/2007/hoja-para-el-paciente-de-jama-070418.pdf
- Martimbianco, A. L. C., da Silva, B. N. G., de Carvalho, A. P. V., Silva, V., Torloni, M. R., & Peccin, M. S. (2014). Effectiveness and safety of cryotherapy after arthroscopic anterior cruciate ligament reconstruction. A systematic review of the literature. Physical Therapy in Sport, 15(4), 261-268. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24713365/
- Pinazo-Duran, M. D., & Boscá-Gomar, L. (2012). Propiedades antiinflamatorias de los ácidos grasos poliinsaturados omega-3: Indicaciones en oftalmología. Archivos de la Sociedad Española de Oftalmología, 87(7), 203-205. http://scielo.isciii.es/scielo.php?pid=S0365-66912012000700001&script=sci_arttext&tlng=pt
- Ha, H. J., & Lee, C. B. (2014). Antioxidant and anti-inflammation activity of red cabbage extract. Culinary science and hospitality research, 20(2), 16-26. https://www.koreascience.or.kr/article/JAKO201426955811719.pdf
- Wilson, P. B. (2015). Ginger (Zingiber officinale) as an analgesic and ergogenic aid in sport: a systemic review. The Journal of Strength & Conditioning Research, 29(10), 2980-2995. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26200194/
- Chin, K. Y. (2016). The spice for joint inflammation: anti-inflammatory role of curcumin in treating osteoarthritis. Drug design, development and therapy, 10, 3029. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27703331/