Wie du Fiebersymptome erkennen kannst

Fieber ist ein Anstieg der Körpertemperatur, der sich durch Symptome wie Schüttelfrost, heiße Haut und Schwitzen äußert. Hier erfährst du, wie du Fiebersymptome erkennen kannst und wann du eine/n Ärztin/Arzt aufsuchen solltest.
Wie du Fiebersymptome erkennen kannst
Mariel Mendoza

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Mariel Mendoza.

Geschrieben von Mariel Mendoza

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Der Begriff “Fieber” bezieht sich auf einen Anstieg der Körpertemperatur über den Normalwert hinaus. Es gibt verschiedene Fiebersymptome, die darauf hinweisen können. Von Fieber spricht man, wenn deine Körpertemperatur folgende Werte hat:

  • Mehr als 37,8 °C  bei oraler Messung
  • Temperatur von mehr als 37,4 ºC bei Messung in der Achselhöhle
  • Mehr als 38,2 °C bei rektaler Messung

Unter normalen Bedingungen gibt es eine erwartete Temperaturschwankung, die in der Regel am Abend um 0,6°C höher ist als in den frühen Morgenstunden. Außerdem kann die Temperatur je nach Sonnenexposition oder Menstruationszyklus schwanken. In diesem Artikel erfährst du mehr über verschiedene Fiebersymptome, wie du sie behandeln kannst und wann du eine/n Ärztin/Arzt aufsuchen solltest. Lies weiter!

Warum tritt Fieber auf?

Fieber entsteht durch einen geregelten Anstieg der Körpertemperatur, der im körpereigenen Thermostat (im vorderen Teil des Hypothalamus) stattfindet. Dieser Anstieg wird durch Faktoren ausgelöst, die mit Entzündungen in Verbindung stehen (insbesondere Interleukin 1).

Infolgedessen kommt es zu einer Erhöhung des Kontrollpunkts, der die Freisetzung von Substanzen ins Blut bewirkt (sogenannte Pyrogene). Diese sind für die Verringerung des Wärmeverlustes verantwortlich (durch Verengung der Blutgefäße und Erzeugung von Schüttelfrost), wodurch die Temperatur steigt und der neue Sollwert erreicht wird.

Die Verengung der Gefäße führt zu Schwankungen im Blutkreislauf. Zittern und Schüttelfrost sind dagegen auf unwillkürliche Muskelkontraktionen zurückzuführen.

Deshalb ist Fieber eine Reaktion des menschlichen Körpers auf einen Entzündungsprozess. In den meisten Fällen dient es der Bekämpfung einer (viralen, bakteriellen, parasitären oder pilzbedingten) Infektion. Darüber hinaus kann Fieber aber auch durch andere Prozesse wie Krebs oder Rheuma ausgelöst werden.

Bei akutem Fieber (das weniger als 4 Tage anhält) ist die Ursache höchstwahrscheinlich infektiös. Nicht-infektiöses Fieber tritt in der Regel wiederkehrend oder chronisch auf.

Fiebersymptome - Schüttelfrost
Zu den Symptomen von Fieber gehören auch Schüttelfrost und Frösteln. Sie treten oft auf, bevor die Körpertemperatur ansteigt.

Die verschiedenen Fieberstadien

Die Stadien des Fiebers lassen sich klinisch bestimmen. Die Einteilung ist wie folgt:

  1. Fieberanstieg (Stadium incrementi): Der Anstieg erfolgt in der Regel abrupt und wird durch Schüttelfrost eingeleitet. Wenn der Anstieg langsam ist, tritt kein Schüttelfrost auf.
  2. Fieberhöhe (Fastigium): Hier wird die Körpertemperatur auf einem neuen oder erhöhten Niveau gehalten und erreicht bis zu 39,5 oder 40 °C.
  3. Fieberabfall (Stadium decrementi): Das Fieber kann plötzlich mit starkem Schwitzen enden. Anschließend folgt der Erschöpfungsschlaf.

Die häufigsten Fiebersymptome

Fiebersymptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Außerdem sind sie bei älteren Erwachsenen und Säuglingen oft schwerer zu erkennen.

Diese Symptome sind hauptsächlich auf Manifestationen im Zusammenhang mit dem Entzündungsprozess zurückzuführen, obwohl der Temperaturanstieg an sich allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit, Schüttelfrost und Schwitzen verursacht. Weitere allgemeine Fiebersymptome sind unter anderem folgende:

  • Heiße Haut
  • Erhöhte Herzfrequenz oder Tachykardie aufgrund einer erhöhten Herzleistung
  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Das Gefühl von Durst
  • Appetitlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Krämpfe: Bei einigen Kindern mit einer genetischen Veranlagung kann der plötzliche Temperaturanstieg eine derartige Reaktion auslösen.

Bei Säuglingen äußern sich Infektionen in der Regel sehr unspezifisch, sodass eine erhöhte Reizbarkeit, Gesichtsrötung, Lethargie und verminderter Appetit auf Fiebersymptome hindeuten.

Einige Empfehlungen zur richtigen Temperaturmessung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Temperaturmessung: oral, rektal, axillär und otisch. Obwohl lange Zeit Quecksilberthermometer verwendet wurden, sind heute Digitalthermometer zur Temperaturmessung gebräuchlich.

Eine weitere gängige Methode zu Hause ist die Berührungsmethode. Allerdings ist sie auch die ungenaueste, da die tatsächliche Temperatur nicht durch bloßes Berühren bestimmt werden kann. Daher empfiehlt sie sich nicht als Referenz.

Grundsätzlich kannst du ein Fieberthermometer für verschiedene Messungen verwenden. Allerdings solltest du für die orale und rektale Messung jeweils ein anderes Thermometer nutzen. Für Säuglinge gibt es Rektalthermometer mit einer dünneren Spitze, die das Verletzungsrisiko verringert. Ausgenommen davon ist jedoch die Ohrmessung, für die es spezielle Ohrthermometer gibt. Darüber hinaus gibt es heute unter anderem Digitalthermometer, Stirn- und Schläfenthermometer.

Die orale Messung eignet sich für Erwachsene und ältere Kinder, da der Mund geschlossen gehalten und das Thermometer ruhig gehalten werden muss. Bei Kindern unter drei Monaten empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen digitalen Thermometers. Im Alter zwischen drei Monaten und fünf Jahren kann man auch ein Infrarotthermometer für die Messung in der Achselhöhle verwenden.

Fiebersymptome - Thermometer
Bei Säuglingen sollte man die Temperatur mit Methoden messen, auf die die Bewegungen des Babys keine Auswirkungen haben.

Fiebersymptome: Wann solltest du eine/n Ärztin/Arzt aufsuchen?

Bei älteren Kindern und Erwachsenen ist bei Fieber normalerweise keine sofortige ärztliche Hilfe erforderlich, es sei denn, es bestehen Symptome einer Grunderkrankung oder die Temperatur liegt über 40 °C. Anders verhält es sich bei Kleinkindern bis zu drei Monaten. Wenn ein Kleinkind Fieber hat, musst du immer sofort ein/e Arzt/Ärztin aufsuchen.

Insgesamt gibt es einige Warnzeichen, auf die du achten solltest, um festzustellen, ob es Zeit ist, eine/n Ärztin/Arzt aufzusuchen:

  • Veränderungen im mentalen Status
  • Starke Kopfschmerzen oder ein steifer Nacken
  • Wenn Petechien (punktförmige Blutungen in der Haut) auftreten
  • Ein Abfall des Blutdrucks
  • Atemprobleme
  • Wenn die Körpertemperatur höher als 40 °C oder niedriger als 35 °C ist.
  • Falls du vor kurzem immunsuppressive Medikamente eingenommen hast.

Fieber lässt sich in der Regel zu Hause behandeln

Neben der Einnahme von fiebersenkenden Medikamenten, die rezeptfrei erhältlich sind, solltest du auch körperliche Maßnahmen ergreifen, die ihre Wirkung verstärken. Anstatt mit kaltem Wasser zu baden, kühlst du dich am besten mit lauwarmem Wasser ab, denn das hilft, die Wärme abzuleiten, wenn die Flüssigkeit verdunstet.

Eine ärztliche Untersuchung ist nicht immer erforderlich, da das Fieber höchstwahrscheinlich von selbst abklingt. Dennoch solltest du bedenken, dass Fieber ein Symptom für eine Grunderkrankung ist. Daher ist es wichtig, dies zu bedenken und rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind.


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