Welche Formen der Zöliakie gibt es?

Zöliakie zählt zu den Autoimmunkrankheiten und wird durch das Klebereiweiß Gluten ausgelöst. Dadurch können ernste Schäden im Darm entstehen. Erfahre heute Wissenswertes über die unterschiedlichen Ausprägungen dieser Krankheit und die klinischen Symptome.
Welche Formen der Zöliakie gibt es?
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Leonardo Biolatto

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Zöliakie präsentiert sich in unterschiedlichen Formen und wird entsprechend klassifiziert. Der Auslöser dieser Autoimmunkrankheit ist das Klebereiweiß Gluten, das in vielen Lebensmitteln enthalten ist, zum Beispiel in Produkten mit Weizen, Gerste oder anderen Getreidesorten. Schätzungsweise ist davon in Europa 1 % der Bevölkerung betroffen.

Das Problem ist, dass diese Krankheit in einer großen Anzahl von Fällen asymptomatisch sein kann, was die Diagnose komplexer macht und verzögert. Deshalb erklären wir dir in diesem Artikel alles, was du über Zöliakie wissen solltest.

Was ist Zöliakie?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Zöliakie um eine Autoimmunerkrankung, bei der eine Reaktion auf Gluten auftritt. Das bedeutet, dass bei der Aufnahme dieses Proteins eine Reaktion des Immunsystems im Dünndarm ausgelöst wird. Dadurch wird die Darmschleimhaut geschädigt. Die Dünndarmzotten und Mikrovilli bilden sich zurück und es können weniger Nährstoffe aufgenommen werden.

Gluten ist ein Protein, das in verschiedenen Getreidesorten vorkommt. Zum Beispiel in Weizen, Roggen oder Gerste. Dies sind Lebensmittel, die im Allgemeinen in der Ernährung einen hohen Anteil ausmachen. Sie sind Bestandteil von Brot, Reis und Nudeln.

Eine Schädigung der Darmschleimhaut beeinträchtigt mit der Zeit die Aufnahme von Nährstoffen bei der Verdauung. Deshalb kommt es in vielen Fällen zu Gewichtsverlust, Anämie oder Wachstumsstörungen bei Kindern.

Obwohl noch nicht genau bekannt ist, was die verschiedenen Arten von Zöliakie verursacht, weiß man, dass die Genetik ein entscheidender Faktor ist. Ebenso wird Zöliakie häufig mit anderen Arten von Autoimmunkrankheiten in Verbindung gebracht. Laut einer in der Zeitschrift Cuban Journal of Food and Nutrition veröffentlichten Studie besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen Zöliakie und Diabetes mellitus Typ 1.

Zöliakie durch Gluten
Es gibt Alternativen ohne Gluten für Patienten mit dieser Krankheit, die sich an strikte Ernährungsregeln halten müssen.

Arten der Zöliakie

Innerhalb der Zöliakie gibt es verschiedene klinische Formen, abhängig von den Symptomen und den Resultaten bestimmter ergänzender Tests, die eine Untersuchung des Verdauungssystems ermöglichen. Daraus ergeben sich die Zöliakie-Typen. Allerdings sind nach Angaben der Federación de Asociaciones de Celíacos de España (dt. Spanischer Zöliakieverband) fast 75 % der Patienten nicht diagnostiziert.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass lange nicht bekannt war, dass diese Krankheit auch asymptomatisch verlaufen kann.

Es werden folgende Zöliakie-Typen unterschieden: asymptomatisch, symptomatisch, potenziell, latent und refraktär. Im Folgenden erläutern wir die wichtigsten Merkmale dieser verschiedenen Ausprägungen.

Die asymptomatische Form

Bei der asymptomatischen Zöliakie treten keine Symptome auf. Bei Tests (z. B. durch eine Endoskopie zur Betrachtung des Darms) wird das Vorhandensein der Krankheit allerdings deutlich.

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Die typische Zöliakie

Bei dieser Form der Zöliakie hat der Betroffene sowohl Symptome als auch positive Testergebnisse. Die Beschwerden sind jedoch sehr unterschiedlich. Bei manchen Menschen treten Durchfall, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen auf.

In anderen Fällen kann es zur kontinuierlichen Verstopfung kommen. Weitere typische Anzeichen sind Wachstumsverzögerung bei Kindern, Meteorismus und abdominale Distension. Darüber hinaus könnte es zu Anämie oder auch zu ständiger Gereiztheit kommen.

Potenzielle Zöliakie

Bei dieser Art sind keine Symptome vorhanden, allerdings besteht bei betroffenen Menschen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie die Krankheit entwickeln. Die HLA-DQ2/DQ8-Genotypisierung gibt darüber Auskunft.

Bei einer Biopsie des Dünndarmgewebes sind allerdings keine Hinweise auf Zöliakie festzustellen. Ein Artikel des Chilean Medical Journal erklärt, dass Betroffene kontrolliert werden sollten, jedoch keine strikte glutenfreie Diät einhalten müssen.

Die latente Form

Bei der latenten Zöliakie wird die Krankheit zwar diagnostiziert, aber danach werden keine Symptome oder Darmbeschwerden festgestellt. Es kann sich zum Beispiel um eine Person handeln, die in der Kindheit die Diagnose erhielt, jedoch durch eine komplett glutenfreie Ernährung trotz Wiedereinführung dieses Proteins nicht mehr an der Krankheit leidet.

Die refraktäre Zöliakie

In diesem Fall sind trotz einer glutenfreien Diät immer noch Symptome oder Anzeichen der Krankheit vorhanden. Die Diagnose einer refraktären Zöliakie erfolgt, wenn die betroffene Person nach sechs Monaten glutenfreier Ernährung noch immer an Beschwerden leidet.

Die refraktäre Zöliakie
Um eine refraktäre Zöliakie zu diagnostizieren, müssen nach 6 Monaten glutenfreier Ernährung noch immer Beschwerden vorhanden sein.

Es gibt viele verschiedene Ausprägungen dieser Krankheit


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