Wechseljahre und Schlafstörungen: Welcher Zusammenhang besteht?
Die Menopause ist ein normaler Abschnitt im Leben einer Frau, der das Ende des Menstruationszyklus und der Fruchtbarkeit bedeutet. In den Wechseljahren treten einige häufige Symptome auf, wie zum Beispiel Schlafstörungen. Dieser Artikel befasst sich mit dem Thema Wechseljahre und Schlafstörungen, den möglichen Ursachen und den damit verbundenen Risikofaktoren.
Es ist wichtig, den Begriff “Menopause” zu definieren, denn es herrscht eine gewisse Verwirrung über diesen Begriff. Der Begriff bezieht sich auf das dauerhafte Ausbleiben der Menstruation, was sich erst 12 Monate nach der letzten Regelblutung bestätigt.
Diese Phase setzt normalerweise um das 50. Lebensjahr einer Frau ein. Während dieses Übergangs treten häufig Schlafprobleme auf.
Was ist Schlaf und warum ist er so wichtig?
Schlaf ist ein normaler Zustand, in dem sowohl die Wahrnehmung als auch die Reaktion auf äußere Reize vermindert sind. Auch wenn es den Anschein hat, dass es sich dabei um eine Zeit der Untätigkeit handelt, ist der Schlaf in Wirklichkeit eine entscheidende Zeit für das reibungslose Funktionieren des Organismus.
Die Aktivierung verschiedener neuronaler Gruppen während des Schlafs trägt zur Konsolidierung des Gedächtnisses, zur Regulierung der Temperatur und der Immunabwehr sowie zur Steuerung der Freisetzung bestimmter Neurotransmitter bei.
Phasen des normalen Schlafs
Allgemein unterteilt man den Schlaf in zwei verschiedene Phasen: REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf. Diese Nomenklatur bezieht sich auf schnelle Augenbewegungen (Rapid Eye Movement oder REM) oder deren Fehlen, wobei in diesem Fall das Non (oder einfach nur ein N) für die Negation hinzugefügt wird.
Die Non-REM-Phase (oder NREM-Phase) gliedert sich wiederum in vier Phasen. Dazu gehört der Tiefschlaf, der als die erholsame Komponente des Schlafs gilt.
Ein Schlafzyklus beginnt mit einer Phase der Schläfrigkeit (Stadium I der NREM-Phase). Die in einem Elektroenzephalogramm (EEG) beobachteten Wellen verändern sich allmählich, während die verschiedenen Phasen ablaufen.
Danach tritt die Person in die Phase der schnellen Augenbewegungen ein und schließt damit einen Schlafzyklus ab, der sich anschließend wiederholt. Außerdem solltest du wissen, dass die einzelnen Phasen in der Nacht unterschiedlich lange dauern.
Veränderungen des Schlafmusters bei Frauen in den Wechseljahren
Das als normal geltende Schlafmuster umfasst 8 Stunden nächtliche Ruhe, die in 4 oder 5 Schlafzyklen unterteilt sind. Die verbleibenden 16 Stunden des Tages sind also die Wachzeit. Dieser Wechsel zwischen Schlafen und Wachen wird als zirkadianer Schlaf-Wach-Rhythmus bezeichnet.
Bei älteren Menschen lassen sich häufig kürzere Tiefschlafphasen und reduzierte REM-Phasen mit verlängerten Latenzen beobachten. Dies führt zu einer Verringerung der Gesamtschlafdauer und häufigem Aufwachen.
Deshalb sind manche der Meinung, dass Schlafstörungen in den Wechseljahren zum Alltag einer Frau gehören.
Wechseljahresveränderungen im Zusammenhang mit Schlafstörungen
Mit dem Ende der fruchtbaren Zeit treten allmählich verschiedene Veränderungen auf, bis der Eisprung ganz ausbleibt. Diese Veränderungen wirken sich auf verschiedene Körperfunktionen aus und erzeugen die charakteristischen Symptome dieser Lebensphase.
In den Wechseljahren scheinen Schlafstörungen einen neuroendokrinen Ursprung zu haben. Es ist wichtig, die beteiligten Mechanismen zu kennen.
Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren
Die bekannteste Veränderung in den Wechseljahren ist die Eierstockinsuffizienz, d. h. die Unfähigkeit des Organs, Sexualhormone (Östrogen und Progesteron) zu produzieren. Zu den normalen Wirkungen der ovariellen Sexualhormone gehört die Regulierung der Freisetzung von Gonadotropinen (FSH und LH) durch die Hypophyse.
Diese Moleküle sind wiederum dafür verantwortlich, die Eierstöcke zur Produktion von Sexualhormonen anzuregen. Wenn sie jedoch abnehmen, bleibt die unterdrückende Wirkung auf die Hypophyse aus, so dass FSH und LH erheblich ansteigen.
Einige Autor/innen geben an, dass FSH um das 10- bis 20-fache und LH um das 3-fache ansteigen kann. Andererseits ist Inhibin (eine weitere Substanz, die von den Eierstöcken produziert wird) inzwischen als ein Hormon anerkannt, das die Produktion dieser Gonadotropine unterdrückt. Da die Eierstöcke in den Wechseljahren atrophisch sind, blockiert Inhibin auch nicht die Freisetzung durch die Hypophyse.
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Neurotransmitter und Wechseljahre
Die Stoffe, die für die Regulierung des Nervensystems verantwortlich sind, werden als Neurotransmitter bezeichnet. In den Wechseljahren sind auch diese Moleküle betroffen.
Zunächst einmal ist Noradrenalin an der Freisetzung von GnRH beteiligt (eine hypothalamische Substanz, die für die Stimulierung der Produktion von Gonadotropinen durch die Hypophyse verantwortlich ist). In den Wechseljahren wird vermehrt Noradrenalin ausgeschüttet, was zu einer erhöhten Freisetzung von GnRH führt. Und damit auch von Gonadotropinen.
Dies scheint eine wichtige Rolle bei der Veränderung des Schlafzyklus in den Wechseljahren zu spielen. Denn die REM-Phase ist mit GnRH-Ausschüttungsimpulsen verbunden. Deshalb sind Frauen in dieser Zeit anfälliger für das Aufwachen während der Ruhephase.
Der Tiefschlaf (NREM-Phase) steht dagegen im Zusammenhang mit der Freisetzung von Serotonin. Dieser Neurotransmitter wird in den Wechseljahren weniger ausgeschüttet, was zu einer verminderten Fähigkeit führt, einen tiefen und erholsamen Schlaf zu erreichen.
Wechseljahre und Schlafstörungen: Die Ursachen
Obwohl mehr als 40 % der Frauen während und nach den Wechseljahren unter Schlafstörungen leiden, gibt es nur wenig Literatur zu diesem Thema. Einige Autorinnen und Autoren behaupten sogar, dass die Schwierigkeiten, eine gute Nachtruhe zu finden, bei diesen Frauen auf andere Störungen zurückzuführen sind. Daher schlagen sie vor, dass die zugrunde liegende Ursache behandelt werden sollte, um die Schlafqualität zu verbessern.
Wechseljahre und Schlafstörungen: Vasomotorische Symptome
Die meisten Frauen erleben einen Übergang in die Wechseljahre, der sich über mehrere Jahre erstreckt, bevor die Menopause einsetzt. Und danach kann diese Phase noch ein paar Jahre andauern.
Diese Zeit bezeichnet man als Klimakterium. Sie ist bekannt für die Symptome, die sie hervorruft, vor allem für die gefürchteten Hitzewallungen. Frauen berichten über ein Hitzegefühl, das in plötzlichen Wellen auftritt und sich auf Gesicht und Oberkörper auswirkt und zu Schweißausbrüchen führt.
Hitzewallungen dauern in der Regel nur wenige Minuten. Da sie nachts auftreten können, gelten sie als eine häufige Ursache für Schlafstörungen.
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Wechseljahre und Schlafstörungen: Emotionale Störungen
Angstzustände und Depressionen scheinen ebenfalls mit Schlafproblemen in den Wechseljahren zusammenzuhängen. Deshalb gelten affektive Störungen als Risikofaktor.
Außerdem ist bekannt, dass mit dem Alterungsprozess das Risiko von Stimmungsschwankungen steigt, was die Aufklärung des Zusammenhangs zwischen Emotionen und Schlaf noch komplexer macht. Daher ist in dieser Hinsicht noch viel Forschungsarbeit nötig.
Wechseljahre und Schlafstörungen: Andere Risikofaktoren, die damit in Verbindung gebracht werden
Bei Frauen in den Wechseljahren können andere Erkrankungen vorliegen, die den Schlaf beeinträchtigen, wie z. B:
- Schilddrüsenüberfunktion
- Arterieller Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
Auch das Auftreten von schmerzhaften chronischen Krankheiten wie Arthritis und Karpaltunnelsyndrom sollte nicht unterschätzt werden. Oder zugrundeliegende Schlafstörungen, wie das Restless-Legs-Syndrom und obstruktive Schlafapnoe.
Nykturie ist in den Wechseljahren häufig. Hierbei handelt es sich um den nächtlichen Harndrang, der zum Aufwachen zwingt.
Wechseljahre und Schlafstörungen: Was kann man tun, um die Nachtruhe zu verbessern?
Obwohl die Wechseljahre mit Schlafstörungen einhergehen, können einige Veränderungen in der Lebensweise vorgenommen werden, um deren Auswirkungen zu verringern. Zudem gibt es Studien, die den Einsatz alternativer Therapien zur Hormonsubstitution vorschlagen, um die klimakterischen Symptome zu behandeln.
Wenn die Veränderungen jedoch anhalten, ist es notwendig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um eine angemessene Beurteilung zu erhalten. Zu den allgemeinen Empfehlungen gehören die folgenden:
- Reduziere den Koffeinkonsum.
- Halte den Raum kühl und dunkel.
- Iss mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen zu Abend.
- Verzichte auf schädliche Gewohnheiten, wie Alkohol und Tabak.
- Nimm eine warme oder heiße Dusche, bevor du ins Bett gehst.
- Versuche, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzuwachen.
- Treibe regelmäßig Sport, aber nicht vor dem Schlafengehen.
Dennoch ist es wichtig, Schlafstörungen den Stellenwert einzuräumen, den sie verdienen, denn eine erholsame Nachruhe ist für das reibungslose Funktionieren des Körpers unerlässlich. Das gilt für die Menopause und für jedes andere Alter.
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