Was sind Proteine und welche Funktionen erfüllen sie?

Proteine sind grundlegende Bausteine des Körpers, die sehr wichtige Funktionen erfüllen. Erfahre heute mehr darüber
Was sind Proteine und welche Funktionen erfüllen sie?
Florencia Villafañe

Geprüft und freigegeben von der Ernährungswissenschaftlerin Florencia Villafañe.

Geschrieben von Florencia Villafañe

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Proteine sind wie auch viele andere Nährstoffe grundlegend, da sie lebenswichtige Aufgaben erfüllen. Deshalb ist es auch sehr wichtig, ausreichend hochwertige Eiweiße über die Ernährung aufzunehmen.

Wir sprechen heute über komplizierte makromolekulare Verbindungen, die vorwiegend oder ausschließlich aus Aminosäuren bestehen. Nicht alle dieser Aminosäuren können vom menschlichen Körper synthetisiert werden, deshalb sind manche davon essenziell. Sie müssen also ebenfalls über die Ernährung aufgenommen werden.

Welche Funktionen haben Proteine im menschlichen Körper?

Proteine in Lebensmitteln
Die Aufnahme von Proteinen über die Ernährung ist sehr wichtig, denn sie unterstützen verschiedene Prozesse und sind lebenswichtig.

Proteine bestehen im Allgemeinen aus vier grundlegenden Elementen: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Außerdem können sie auch Schwefel, Eisen, Kupfer oder andere Minerale enthalten.

Es handelt sich um einen lebenswichtigen Makronährstoff, der in verschiedenen Körperprozessen eine wesentliche Rolle spielt. Die Aufgaben von Proteinen sind sehr vielseitig, wobei sie vor allem im Zusammenhang mit der Bildung von Gewebe und Muskelmasse stehen. Doch dies sind nicht die einzigen Funktionen, die sie ausüben.

Die wichtigsten Funktionen von Proteinen sind folgende:

  • Struktur und Plastizität: Eine der Funktionen von Proteinen ist, die Zellstruktur zu formen. Sie reparieren Gewebe und verleihen diesem Halt, Elastizität und Resistenz. Ein klassisches Beispiel ist Kollagen, das sich in Knochen und Sehnen befindet, oder Keratin im Haar, der Haut und den Nägeln. Aus Studien geht hervor, dass Proteine für die Bildung von Muskelmasse grundlegend sind.
  • Regulierende Funktionen: Verschiedene Hormone, wie zum Beispiel Insulin und Glukagon, sind ebenfalls Proteine. Auch Calcitonin, das für den Calciumstoffwechsel zuständig ist, gehört in diese Gruppe. Außerdem gibt es Proteine, die für die Regulierung der Zellteilung und Genexpression zuständig sind.
  • Abwehrfunktionen: Proteine unterstützen die Bildung von Immungloblulin. Das sind Antikörper, die vor Krankheitserregern schützen. So sind beispielsweise Mucine (die Schleim Strukur geben) schützende Substanzen mit keimtötenden Eigenschaften. Fibrinogen und Thrombin vermeiden wiederum Blutungen, denn sie sind für die Blutgerinnung wichtig.
  • Homöostase: Proteine haben die Fähigkeit, das innere Milieu (Homöostase) zu erhalten. Sie ermöglichen den richtigen pH-Wert, einen ausgeglichenen Säurehaushalt und ein osmotisches Gleichgewicht innerhalb der Normalwerte.
  • Enzyme: Viele Proteine sind Enzyme oder ermöglichen schnellere Körperreaktionen. Sie beschleunigen enzymatische Prozesse und interagieren spezifisch mit Substraten. Beispiele dafür sind Enzyme, die die Zersetzung von Lebensmitteln ermöglichen: Amylase, Lipase und Protease.
  • Transportfunktion: Proteine unterstützen den Transport von Substanzen in Körperflüssigkeiten, wie Sauerstoff (durch Hämoglobin und Myoglobin) und Fette (durch Apoproteine). Auf Zellebene ermöglichen Kanäle und Rezeptoren den Ein- und Austritt von Verbindungen über die Zellmembrane.
  • Reserve: Proteine sind Energiereservoirs, die bei Notwendigkeit als Brennstoff verwendet werden können. Dies ist zwar nicht optimal, doch es handelt sich um eine mögliche Energiequelle, wenn nicht ausreichend Kohlenhydrate zur Verfügung stehen.

Proteinquellen

Sowohl pflanzliche als auch tierische Lebensmittel können Eiweiße liefern, allerdings variiert die Qualität. Tierische Proteine sind biologisch hochwertig, denn sie enthalten alle Aminosäuren, die für den Körper essenziell sind. Pflanzliche Proteine sind im Vergleich dazu jedoch defizitär.

Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass beim ausschließlichen Konsum von pflanzlichen Proteinquellen, die Lebensmittel richtig kombiniert werden müssen, um optimale Qualität zu garantieren. Wenn dies in der Ernährung nicht berücksichtigt wird, kann es zu einem Mangel bestimmter Bestandteile kommen. Eine Ausnahme bilden Sojaprodukte.

Hochwertige Proteine sind in folgenden Nahrungsmitteln zu finden:

  • Rotes und weißes Fleisch
  • Eier
  • Milchprodukte
  • Hülsenfrüchte: vor allem Soja, aber auch Kichererbsen und Linsen
  • Trockenfrüchte und Samen

Wissenschaftliche Studien empfehlen 0,8 g Protein täglich pro Kilo Körpergewicht. Der Tagesbedarf variiert allerdings abhängend vom Lebensstil und verschiedenen Umständen. So benötigen zum Beispiel schwangere Frauen, Babys, Kinder und Jugendliche mehr Proteine.

Bei Sportlern ist der Bedarf unterschiedlich und hängt von der körperlichen Aktivität ab. Aus einer in der Zeitschrift Journal of the International Society of Sports Nutrition veröffentlichten Studie geht hervor, dass die Tagesmenge mindestens 2 g betragen sollte.

Proteine in pflanzlichen Lebensmitteln
Pflanzliche Proteine sind defizitär, deshalb müssen sie geschickt mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden.

Wir empfehlen auch folgenden Artikel: Was tun bei Muskelkrämpfen? 3 Hausmittel

Zusammenfassende Schlussbemerkung

Proteine sind lebenswichtig, deshalb ist die ausreichende Aufnahme über die Ernährung grundlegend. Tierische Nahrungsmittel liefern biologisch hochwertige Proteine, nicht jedoch pflanzliche. Deshalb lassen sich Vegetarier am besten von einem Ernährungsberater beraten, um einen Mangel zu verhindern.

Eiweiße sind nicht nur grundlegende Bausteine für Gewebe, sondern haben viele weitere Funktionen. Sie sind zum Beispiel für einen ausgeglichenen Hormonspiegel wichtig und ermöglichen dem mikroskopischen Zugang zu den Zellen. Proteine sind für unsere Gesundheit von größter Wichtigkeit!


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Wolfe, R. R. (2017). Branched-chain amino acids and muscle protein synthesis in humans: myth or reality?. Journal of the International Society of Sports Nutrition14(1), 1-7.
  • Amador-Licona, N., Moreno-Vargas, E. V., & Martinez-Cordero, C. (2018). Ingesta de proteína, lípidos séricos y fuerza muscular en ancianos. Nutrición Hospitalaria35(1), 65-70.
  • Guerra, M., Hernández, M. N., López, M., & Alfaro, M. J. (2013). Valores de referencia de proteínas para la población venezolana. Archivos latinoamericanos de nutrición63(4), 278.
  • Guillén, M. V. L. (2009). Estructura y Propiedades de las Proteínas. Obtenido de http://www. uv. es: http://www. uv. es/tunon/pdf_doc/proteinas_09. pdf. 34p.
  • Miyahira, J. (2016). Importancia de mantener constante el medio interno. Revista Medica Herediana27(4), 197-198.
  • González-Torres, Laura, et al. “Las proteínas en la nutrición.” Revista salud pública y nutrición 8.2 (2007): 1-7.
  • de Luna Jiménez, Alfonso. “Valor nutritivo de la proteína de soya.” Investigación y Ciencia: de la Universidad Autónoma de Aguascalientes 36 (2006): 29-34.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.