Was sind Ektoparasiten? Alles Wissenswerte über Milben und Flöhe

Die meisten Ektoparasiten - wie Milben und Flöhe - verursachen Juckreiz und Rötungen der Haut. Allerdings sind einige von ihnen auch Überträger ernsthafter Erkrankungen wie beispielsweise Typhus. Alles Wissenswerte.
Was sind Ektoparasiten? Alles Wissenswerte über Milben und Flöhe
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Wir alle haben schon einmal von Parasiten gehört. Es handelt sich um Organismen, die innerhalb oder auf der Oberfläche eines anderen Lebewesens leben. Dies bringt ihnen einige Vorzüge. Allerdings verursachen sie ihrem Wirt auch bestimmte Probleme. Ektoparasiten – wie insbesondere Milben und Flöhe – sind Parasiten, die auf der Außenfläche anderer Lebewesen leben.

Diese Lebewesen verursachen häufig Erkrankungen, die als Parasitosen bekannt sind. Sowohl Menschen als auch Tiere sind häufig davon betroffen. Bei Menschen treten sie jedoch hauptsächlich im Sommer auf und verursachen Schädigungen der Haut.

Darüber hinaus können einige Ektoparasiten Überträger ernsthafter systemischer Infektionskrankheiten sein, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Angesichts dieser Tatsache möchten wir dir heute einige wichtige Informationen über Ektoparasiten geben, wobei wir uns insbesondere auf Milben und Flöhe beziehen.

Welche sind die häufigsten Ektoparasiten?

Ektoparasiten sind kleine Organismen, die von anderen Organismen leben. Im Falle des Menschen besteht diese Gruppe aus einer großen Vielfalt von Anthropoden, die sich sehr stark voneinander unterscheiden.

Im Allgemeinen haften diese kleinen Lebewesen an der Oberfläche der Haut und verbleiben dort so lange, wie der Parasit das möchte. Darüber hinaus können diese Parasiten auch deine Haut durchdringen und in den Schichten deiner Dermis leben. Sobald sie sich dort eingenistet haben, treten Symptome wie Juckreiz und sogar allergische Reaktionen auf.

Da zu den Ektoparasiten auch blutsaugende Anthropoden gehören, ist es einfacher, sie in zwei unterschiedliche Gruppen aufzuteilen. Wenn wir über blutsaugende Anthropoden sprechen, dann beziehen wir uns auf Insekten wie Moskitos, die sich vom menschlichen Blut ernähren. Allerdings verhalten sie sich anders und auch die durch sie übertragenen Krankheiten sind andere.

Das größte Problem mit allen Ektoparasiten, insbesondere den blutsaugenden Anthropoden, ist, dass sie als Vektoren fungieren können. Mit anderen Worten, sie sind Träger von Krankheiten wie Malaria und Typhus.

Ektoparasiten - Moskitos
Moskitos sind blutsaugende Insekten, aber wir zählen sie nicht zur Kategorie der Ektoparasiten. Das liegt daran, dass sie sich anders verhalten.

Krätze

Krätze (oder Räude) ist eine der häufigsten und bekanntesten Parasitosen. Sie wird durch eine Milbenart, die sogenannte Sarcoptes scabiei verursacht. Darüber hinaus treten die Infektionen in der Regel in Form von Epidemien auf, da sich diese kleinen Tierchen schnell von Mensch zu Mensch verbreiten können.

Außerdem können diese Milben in der Kleidung oder in Laken verbleiben. Daher ist es auch schwierig, sie loszuwerden. Dieser Ektoparasit gräbt kleine Tunnel in die Haut, was zu Läsionen führt, die Juckreiz verursachen. Darüber hinaus sind diese Milben insbesondere in der Nacht aktiv.

Obwohl die Diagnose einer Krätze nicht sehr schwierig ist, kann das Aufspüren der Parasiten mitunter mikroskopische Techniken erforderlich machen. Dennoch konzentrieren sich die Ärzte bei der Behandlung zunächst einmal auf die Hautläsionen des Patienten.

Milben

Milben bilden eine breite Kategorie von Ektoparasiten. Wir haben eben eine ganz spezifische Milbenart erwähnt, die die Krätze verursacht. Allerdings beziehen sich die meisten Menschen auf jene Milben, die Allergien auslösen, wenn sie von diesen Ektoparasiten sprechen.

In diesem Fall sprechen wir von der Familie der Dermatophagoides pteronyssinus.  Dies ist eine Spezies, die im Staub lebt, der sich auf unseren Möbeln oder irgendwo sonst befindet. Es handelt sich um einen sehr kleinen Anthropoiden, der für den Menschen eigentlich harmlos ist.

Allerdings können diese kleinen Tierchen Allergien verursachen. Und die von ihnen verursachten Allergien sind neben Pollen die Hauptursachen für allergische Reaktionen. Der Auslöser sind die toten Milben und deren Exkremente. Sie bilden einen sehr feinen Staub, der sehr leicht eingeatmet werden kann.

Flöhe

Ektoparasiten - Flöhe
Ektoparasiten wie Flöhe finden sich besonders häufig bei Tieren.

Wie Milben sind auch Flöhe kleine Ektoparasiten. Wenn sie ausgewachsen sind, ernähren sie sich von Blut und treten häufig bei Hunden und Katzen auf, insbesondere bei denen, die auf der Straße oder in ländlichen Gegenden wohnen.

Flöhe können ebenfalls als Vektoren verschiedener Krankheiten fungieren, von denen die wichtigsten Typhus und die Beulenpest sind. Allerdings übertragen die Flöhe, die sich auf Katzen und Hunden befinden, in der Regel andere Erkrankungen, einschließlich der Bandwürmer. Darüber hinaus verursachen ihre Bisse Juckreiz und Hautrötungen.

Achte auf Ektoparasiten wie Milben und Flöhe

Zunächst einmal sollten wir uns daran erinnern, dass die Ektoparasiten eine Vielzahl verschiedener Parasiten umfassen. Wenn du Haustiere hast, ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen gegen Parasiten zu ergreifen, wobei du stets die Anweisungen deines Tierarztes befolgen solltest. Auf diese Weise schützt du sowohl die Gesundheit deines Haustieres als auch die deiner Familie.

Wenn du Juckreiz verspürst, Hautallergien hast oder kleine oder winzige Läsionen auf deiner Haut entdeckst, solltest du deinen Arzt aufsuchen. Viele Ektoparasiten sind für einen Experten auf den ersten Blick leicht zu erkennen und so wirst du frühzeitig die richtige Behandlung erhalten.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.