Was ist so schlimm am Bauchfett?

Bauchfett ist mehr als ein ästhetisches Problem und sollte daher konsequent vermieden werden
Was ist so schlimm am Bauchfett?

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 10. Februar 2019

Bauchfett ist meist ein Grund für Diät, denn ein Speckbauch wird als unattraktiv wahrgenommen. Doch bevor du dir Sorgen um dein Äußeres machst, solltest du Bauchfett grundsätzlich verhindern, denn es bringt große gesundheitliche Risiken mit sich.

Bauchfett schützt Organe

Wer viel Bauchfett hat, hat einen erhöhten Bauchumfang. Der Bauchumfang wird gerne als Grundlage zur Bestimmung des Viszeralfettes verwendet, also die Menge des sich im Bauchraum befindlichen Körperfettes.

Damit ist das Fett gemeint, in dem die inneren Organe eingebettet liegen. Eine gewisse Menge dieses Bauchfettes ist nötig, um die Organe und den Verdauungstrakt zu schützen, zu viel Bauchfett birgt aber schwere gesundheitliche Risiken.

Es ist also ratsam, den Bauchumfang so gering wie möglich zu halten, um gesundheitlichen Nachteilen durch zu viel Bauchfett vorzubeugen.

Bauchfett kontrollieren für die Gesundheit

Messung des Bauchumfangs

Ein Maß zur Bestimmung des Viszeralfettes ist der Bauchumfang. Dieser ist ganz einfach zu messen. Dazu solltest du morgens nüchtern sein und auch nichts getrunken haben. Am besten stellst du dich vor einen Spiegel, in dem du deinen Bauch sehen kannst, zum Beispiel einen Garderobenspiegel.

Der Bauch muss nackt sein und du solltest vor dem Spiegel stehen, nicht sitzen. Nimm nun ein Maßband und lege es um die dickste Stelle deines Bauches. Das ist meist in der Region oberhalb oder unterhalb des Bauchnabels.

Um dich nicht selbst zu betrügen solltest du locker stehen, weiter atmen und weder übertrieben ausatmen noch den Bauch einziehen oder die Luft anhalten. Je lockerer und entspannter du stehst, desto genauer ist das Ergebnis.

Na, welche Zahl liest du ab? Bei Frauen besteht ab einem Bauchumfang von 80cm ein Gesundheitsrisiko, bei Männern ab 94cm. Ist dein Bauchumfang über 88cm, beziehungsweise bei Männern über 102cm, besteht absolut dringender Handlungsbedarf!

Bauchfett

Waist-to-Height-Ratio

Die Messung des Bauchumfanges ist eine erste, orientierende Maßnahme zur Bestimmung des Gesundheitsrisikos durch Bauchfett.

Weil jeder Mensch verschieden ist, bedeutet die Zentimeterangabe alleine nur eine Orientierung. Genauer wird es mit dem Waist-to-Height-Ratio, also dem genauen Verhältnis von Taillenumfang zu Körpergröße.

Dazu teilst du einfach die Zahl deines gemessenen Taillenumfanges durch die Zahl der Zentimeter deiner Körpergröße. Bist du beispielsweise 1,68m groß und hast einen Taillenumfang von 73 Zentimetern, ist dein Waist-to-Height-Ratio (73 geteilt durch 168) etwa 0,44.

Jetzt kommt es auf dein Alter an: bist du unter 40 Jahre alt, sind Werte unter 0,5 gesundheitlich unbedenklich. Bist du mindestens 40, aber unter 50 Jahre alt, darf deine Waist-to-Height-Ratio etwas höher liegen und sollte sich zwischen 0,5 und 0,6 befinden. Ab dem Alter von Fünfzig gilt ein Wert bis 0,6 für unbedenklich.

Und? Wie ist dein Waist-to-Height-Ratio?

Bauchfett

Risiken von zu viel Bauchfett

Wer zu viel Bauchfett hat, dem zwicken nicht nur die Hosen, sondern auch das Gewissen sollte heftige Gewissensbisse bekommen. Denn je mehr Bauchfett, desto höher das Gesundheitsrisiko. Folgende Krankheiten werden durch ein Zuviel an Bauchspeck begünstigt:

Das Risiko entsteht dadurch, dass die Fettzellen im Bauchfettgewebe einen Einfluss auf gewisse Hormone nehmen.

Einige davon haben Einfluss auf den Stoffwechsel und das Hungergefühl und sind für eine weitere schnelle Gewichtszunahme verantwortlich. Diese führt oft zu Adipositas, also Fettleibigkeit und birgt weitere, ernst zu nehmende Gesundheitsrisiken.

bauchfett-reduzieren

Risiko Übergewicht

Dass Übergewicht nicht gesund ist, sollte jedem klar sein. Jedes Extrem auf der Waage ist ungesund, jedoch führt Übergewicht zu mehr negativen Folgen, als man meist annimmt. Diese sind unter anderem, insbesondere bei Personen mit erhöhtem Bauchfett:

  • Herzinfarkt
  • Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Arteriosklerose
  • Diabetes
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Metabolisches Syndrom
  • Thrombose
  • erhöhtes Alzheimer-Risiko
  • erhöhtes Krebs-Risiko

Es macht also Sinn, nicht nur aus ästhetischen Gründen darauf zu achten, dass der Bauchumfang sich im gesunden Rahmen und in einem gesunden Verhältnis zur Körpergröße bewegt.

Mann mit Bauchfett

Stammfettsucht

Wusstest du, dass der umgangssprachlich als „Bierbauch“ bezeichnete „Speckbauch“ medizinisch „Stammfettsucht“ genannt wird?

Damit beschreibt man auch die besonders bei Männern auftretende Tendenz, Körperfett in der Körpermitte anzusammeln, also durch falsche Ernährung dafür zu sorgen, dass sich der Bauchnabel immer mehr vom Rücken entfernt.

Was in kleineren Exemplaren liebevoll mit „Waschbärbauch“ betitelt wird, ist in Wirklichkeit schon ein Gesundheitsrisiko.

Also nimm das Maßband und miss nicht nur deinen Bauchumfang, sondern auch den des Mannes an deiner Seite – denn auch er soll ja nicht durch seinen Bauchspeck krank werden, oder?


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.