Was ist die Lungenpest und was sind ihre Symptome?

Die Lungenpest ist eine Form der Pest, die viele für ausgestorben halten. Doch damit irren sie sich, die Lungenpest gibt es noch!
Was ist die Lungenpest und was sind ihre Symptome?

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Lungenpest ist eine mittlerweile sehr seltene, aber in weiten Teilen der Welt immer noch vorkommende schwerwiegende Erkrankung, welche in Deutschland unbedingt beim Gesundheitsamt gemeldet werden muss. Das übernimmt dann allerdings dein Arzt für dich.

Ist Lungenpest „der schwarze Tod“?

Lungenpest ist eine Form der Pest, die extrem ansteckend und tödlich ist. Im Mittelalter wurde die Pest in jeglicher Form tatsächlich „der schwarze Tod“ genannt.

Weitere Formen der Pest sind zum Beispiel die Beulenpest. Die Pest ist eine Seuche, die ihre eigene Geschichte geschrieben und zum Tode extrem vieler Menschen geführt hat.

Die Lungenpest als Form der Pest wird zunächst vom Tier, meist Flöhen, auf den Menschen übertragen und verbreitet sich dann sehr schnell über die Tröpfcheninfektion, so wie auch andere, harmlosere Erkrankungen wie Schnupfen oder Husten.

Mit dem großen Unterschied, dass Lungenpest unbehandelt innerhalb von 2-5 Tagen zum Tod führt und durch Bakterien, nicht durch Viren wie ein Schnupfen verursacht wird.

Krankheitsverlauf

Das Tückische an der Lungenpest ist, dass sie zunächst leicht mit einem Schnupfen verwechselt werden kann. Da sie so selten ist, brauchst du dir aber keine Sorgen machen, dass dein Schnupfen vielleicht auch Lungenpest sein sollte. Die letzten großen Epidemien mit Tausenden Toten fanden in China statt und gingen von Menschen aus, die mit Murmeltieren Kontakt hatten.

Grundsätzlich ist der Krankheitsverlauf jeder Pest so, dass sich nach der Infektion die Bakterien im Blut des Erkrankten stark vermehren. Am Ende ihres kurzen Lebenszyklus sterben sie ab.

Die dadurch entstehenden Toxine, also Gifte, führen zu einer Blutvergiftung. Je länger die Bakterien Zeit haben, sich ungehindert zu vermehren, desto größer die Menge Toxine im Blut. Es kommt zur Blutvergiftung und zum Tod.

Sonderform Lungenpest

Die Beulenpest heißt so, weil die Lymphknoten durch die Infektion stark anschwellen. Die Lymphknoten sind Teil unseres Immunsystems und reagieren auf den Befall der pestverursachenden Bakterien. Dies verzögert den Krankheitsverlauf etwas, sodass heutzutage meist genug Zeit bleibt, zu behandeln.

Bei der Lungenpest hingegen erfolgt die Infektion direkt über die Lunge, an den Lymphknoten vorbei. Das bedeutet, dass der Pesterreger die Abwehrfunktion des Lymphsystems umgeht und „direkt zuschlagen“ kann. Daher ist die Lungenpest wesentlich aggressiver als andere Arten der Pest.

Symptome

Die Lungenpest kann unbehandelt schon nach nur 2 Tagen zum Tod führen. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass du jemals an dieser Erkrankung leiden wirst, jedoch ist es immer gut, informiert zu sein und die Symptome zu kennen, um gegebenenfalls einen Arzt darauf hinzuweisen, wenn der Verdacht bestehen könnte, weil du oder der Erkrankte vielleicht in einer Region dieser Welt unterwegs war, in der die Pest häufiger auftritt als bei uns.

Die Lungenpest kann schon wenige Stunden nach der Tröpfcheninfektion zu Atemnot führen, welche in Husten übergeht. Durch die eingeschränkte Lungenfunktion entsteht ein Sauerstoffmangel im Körper, welcher die Lippen des Erkrankten blau färbt.

Es folgt beim Husten ein blutiger bis schwarzer Auswurf, der Husten wird immer schmerzhafter. Es kommt zu einem sich ständig verschlimmernden Lungenödem, welches letztendlich zu Kreislaufversagen und Tod führt. Und das kann schon nach 2 Tagen soweit sein…

Behandlung

Unbehandelt führt die Pest jedweder Art in über 95% aller Fälle zum Tod. Wird sie jedoch erkannt, so bestehen sehr gute Heilungschancen, denn es gibt mehrere Antibiotika, die wirksam gegen Pestbakterien sind.

Bei rechtzeitiger Einnahme können die Pestbakterien abgetötet werden und die Patienten wieder vollständig gesund werden.

Wichtig ist, die Antibiotikatherapie genau nach Anweisung durchzuführen und während der Zeit möglichst keine anderen Menschen näher als einen halben Meter an sich heranzulassen, um nicht selbst als Ansteckungsherd zu dienen.

Keine Angst vor Ansteckung, denn eigentlich ist es nämlich so:

Urlaub hält virale Krankheiten fern

Vorbeugung

Weil nur rechtzeitig eingesetzte Antibiotika vor dem Tod retten können, ist es wichtig, eine Erkrankung zu vermeiden.

Ein wichtiger Punkt ist dabei die Hygiene als Schutz vor Ansteckung. Hinzu kommt die Bekämpfung der Nagetiere (z.B. Ratten), die als Wirt für die übertragenden Flöhe dienen.

Menschen, die wissen, dass sie in Gegenden fahren, in denen Pest vorkommt, sollten darüber nachdenken, prophylaktisch bestimmte Antibiotika einzunehmen, um eine Erkrankung zu verhindern.

Da jede prophylaktische Einnahme von Antibiotika jedoch zu Resistenzen mit ebenso tödlicher Folge führen kann, sollte dies wirklich nur in Einzelfällen erfolgen und auch die Risiken gut abgewogen werden. Es gibt auch eine Impfung, die aber nur an Risikogruppen verabreicht wird.


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