Vaginaler Geruch: 5 natürliche Heilmittel
Vaginaler Geruch ist ein Symptom, das bei den meisten Frauen Besorgnis erregt. Tatsächlich ist er weltweit einer der häufigsten Gründe für gynäkologische Konsultationen. Im Allgemeinen kann er von weiteren Symptomen wie Juckreiz, Brennen und Scheidenausfluss begleitet werden.
Wenn dies der Fall ist, ist professionelle Hilfe unerlässlich. Denn vaginaler Geruch kann durch Infektionen verursacht werden, die eine spezielle medizinische Behandlung erfordern. Es gibt zwar einige Naturheilmittel, die dieses Symptom vorübergehend zu lindern scheinen, aber sie sollten nicht die erste Wahl gegen dieses Problem sein. Daher empfiehlt sich stets der Besuch bei einer/m Gynäkologin/en.
Vaginaler Geruch: Häufige Ursachen
Nach Informationen auf der Website der Cleveland Clinic kann vaginaler Geruch durch eine Infektion oder Entzündung verursacht werden. Oft liegt es daran, dass bestimmte Faktoren ein Ungleichgewicht in den Bakterien erzeugen, die normalerweise in der Vagina leben. Zu den Ursachen gehören im Einzelnen:
- Bakterielle Vaginose
- Trichomoniasis
- Rektovaginale Fistel
- Scheidenkrebs und Gebärmutterhalskrebs
Natürlich deutet vaginaler Geruch nicht immer auf ein ernstes Problem hin. Manchmal ist er nur ein Zeichen für ein hormonelles Ungleichgewicht oder die Folge einer Ernährung, die reich an Lebensmitteln wie Knoblauch, Zwiebeln, Mehl usw. ist. Außerdem ist er manchmal ein Symptom, das von anderen Faktoren beeinflusst wird.
Risikofaktoren
- Das Tragen von eng anliegender Unterwäsche oder synthetischem Material
- Ungeschützter Geschlechtsverkehr
- Häufige Einnahme von Antibiotika
- Parasitose
- Urin- oder Stuhlinkontinenz
Vaginaler Geruch: 5 natürliche Mittel, die helfen
Bevor du ein Mittel gegen Vaginalgeruch ausprobierst, ist es wichtig, dass du deine Gewohnheiten in Bezug auf deine Intimhygiene neu zu justierst. Denn oft entsteht dieses Symptom aufgrund falscher Hygienegewohnheiten. In diesem Zusammenhang empfiehlt die Mayo Clinic Folgendes:
- Reinigung des äußeren Genitalbereichs: Verwende dabei nur eine minimale Menge einer milden, unparfümierten Intimseife und viel Wasser.
- Verzichte auf Vaginalspülungen: In ihrem normalen Zustand enthält eine gesunde Vagina Bakterien und Hefepilze. In der Regel hält der Säuregehalt der Vagina das Gleichgewicht aufrecht. Allerdings kann eine Vaginalspülung dieses Gleichgewicht stören und das Infektionsrisiko erhöhen.
Wenn der Geruch von anderen Symptomen begleitet wird, empfiehlt die Mayo Clinic die Konsultation einer/s Gynäkologin/en.
Auch wenn Naturheilmittel helfen, unangenehmen Vaginalgeruch zu lindern, stellen sie keine Erstbehandlung und keinen Ersatz für eine konventionelle Behandlung dar. Daher solltest du zunächst einmal die Empfehlungen deiner/s Ärztin/Arztes befolgen.
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1. Apfelessig
Apfelessig ist eine säurehaltige Zutat, die nachweislich gegen einige Arten von Pilzen und Bakterien wirkt. Er sollte in Maßen und in kleinen Mengen verwendet werden, da zu viel davon reizend ist. Anekdotischen Daten zufolge kann er jedoch bei der Regulierung von vaginalen pH-Wert-Störungen hilfreich sein.
In einem Fall, der in der Zeitschrift Alternative Therapies In Health And Medicine veröffentlicht wurde, überwand eine 32-jährige Frau die Symptome einer vaginalen Infektion durch die Anwendung von Apfelessig. Durch die Anwendung wurden der schlechte Geruch, der Juckreiz und die Schmerzen in diesem Bereich gelindert.
Zutaten
- 2 Esslöffel Apfelessig (40 ml)
- 500 ml warmes Wasser
Zubereitung und Anwendung
- Verdünne den Apfelessig mit dem warmem Wasser.
- Benutze die Flüssigkeit dann, um die äußeren Bereiche deiner Vagina zu waschen.
- Anschließend wäschst du sie mit klarem Wasser.
2. Ätherisches Teebaumöl
Dank seiner antibakteriellen und antiseptischen Eigenschaften hilft Teebaumöl gegen Scheidengeruch, der durch vaginale Infektionen verursacht wird. Außerdem wirkt es entzündungshemmend.
Insbesondere bei der Behandlung von Infektionen, die durch Candida albicans-Stämme verursacht werden , ist dieses Öl nützlich, wie eine in der Zeitschrift BioMed Research International veröffentlichte Studie zeigt. Dank seiner antimykotischen Wirkung hilft Teebaumöl, das Wachstum dieser Hefepilze zu stoppen und trägt zur Heilung bei.
Zutaten
- 10 Tropfen ätherisches Teebaumöl
- 250 ml warmes Wasser
Zubereitung und Anwendung
- Gib zunächst die 10 Tropfen Teebaumöl in das warme Wasser.
- Dann füllst du diese Mischung in ein geeignetes Gefäß, um damit den Vaginalbereich zu waschen.
- Führe die Prozedur zweimal pro Woche durch.
3. Vaginaler Geruch: Vitamin C kann ebenfalls helfen
Wie im European Journal of Obstetrics, Gynecology and Reproductive Biology veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigen, kann Vitamin C bei vaginaler Anwendung den Säuregehalt der Vagina erhöhen und so das Wachstum von Bakterien hemmen, die mit bakterieller Vaginose in Verbindung stehen. Daher kann diese Anwendung auch bei Vaginalgeruch hilfreich sein.
Zutaten
- ¼ Teelöffel Vitamin C-Pulver (3 g)
- 250 ml Wasser
Zubereitung und Anwendung
- Mische zunächst das Vitamin C mit dem Wasser.
- Dann wäschst du mit dieser Mischung die äußeren Bereiche deiner Vagina.
- Du solltest deinen Arzt oder deine Ärztin über die Häufigkeit und den Zeitpunkt der Anwendung befragen, da zu viel davon die Vaginalschleimhaut reizen kann.
4. Bockshornklee-Tee
Bockshornklee ist eine weitere natürliche Zutat, die gegen dieses Symptom helfen kann. Der Grund? Laut einer Veröffentlichung in Molecular Nutrition & Food Research hat diese Pflanze entzündungshemmende, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften, die in diesem Fall dazu beitragen könnten, das Wachstum von infektiösen Mikroorganismen zu stoppen.
Zutaten
- 1 Esslöffel Bockshornkleesamen (10 g)
- 250 ml Wasser
Benötigte Hilfsmittel
- Mörser und Stößel
Zubereitung und Anwendung
- Zermahle den Bockshornkleesamen mit dem Stößel in einem Mörser.
- Dann bringst du das Wasser zum Kochen und nimmst es vom Herd, sobald es kocht.
- Gib die Bockshornkleesamen in das heiße Wasser und lasse alles 15 Minuten lang ziehen.
- Du kannst den Aufguss je nach Geschmack heiß oder kalt trinken.
5. Vaginaler Geruch: Behandlung mit einem Margosa-Aufguss
Nach Informationen, die in Current Medicinal Chemistry veröffentlicht wurden, hat diese Pflanze, die auch Neem genannt wird, antivirale, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften , die nützlich sein könnten, um das Wachstum von Pilzen und Bakterien im Intimbereich zu hemmen. Aus diesem Grund wird ihr nachgesagt, dass sie zur Geruchsreduzierung beiträgt.
Zutaten
- 2 Esslöffel Margosa-Blätter (30 g)
- 250 ml Wasser
Zubereitung und Anwendung
- Bereite einen Aufguss mit den Margosa-Blättern und Wasser zu.
- Wenn er lauwarm ist, wäschst du mit der Flüssigkeit die äußeren Teile des Intimbereichs.
- Wiederhole die Anwendung am nächsten Tag, wenn die Beschwerden weiterhin bestehen.
- Falls du unangenehme Reaktionen bemerkst, solltest du die Anwendung umgehend abbrechen und den Intimbereich mit reichlich Wasser abwaschen.
Vaginaler Geruch: So kannst du ihn verhindern
Neben der Anwendung der oben genannten Mittel gibt es noch eine Reihe weiterer grundlegender Pflegemaßnahmen, die zur Beseitigung von Vaginalgeruch beitragen können. Wenn du dieses Problem hast, setze sie in die Praxis um.
- Trage Kleidung aus Baumwolle.
- Wenn du deine Kleidung wäschst, mische die Unterwäsche nicht mit dem Rest.
- Verwende neutrale Seife.
- Wasche deinen Intimbereich vor und nach jedem Geschlechtsverkehr.
- Enge Kleidung ist nicht zu empfehlen.
- Schwämme reizen den Vaginalbereich.
- Verwende keine Deodorants, Talkumpuder oder Parfüm.
- Wenn du auf die Toilette gehst, solltest du dir deine Vagina immer von vorne nach hinten abwischen (niemals umgekehrt).
Warum du dennoch deine/n Gynäkologin/en aufsuchen solltest
Obwohl diese natürlichen Heilmittel gegen Scheidengeruch helfen können, solltest du dich dennoch in gynäkologische Behandlung begeben. Denn oft ist vaginaler Geruch ein Anzeichen für ein größeres Problem, wie zum Beispiel eine bakterielle oder Hefepilzinfektion.
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