Vaginale Pilzinfektionen: 6 Gründe, warum sie entstehen können

Vaginale Pilzinfektionen sind für jede Frau eine ausgesprochen unangenehme Angelegenheit. Besser ist es daher, wenn du diese erst gar nicht erst entstehen lässt. Da Pilze besonders gut in feuchter Wärme gedeihen, achte stets darauf, dass deine Vaginal-Region trocken und gut belüftet ist.
Vaginale Pilzinfektionen: 6 Gründe, warum sie entstehen können
José Gerardo Rosciano Paganelli

Geschrieben und geprüft von Dem Arzt José Gerardo Rosciano Paganelli.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Vaginale Pilzinfektionen treten an der sensibelsten und empfindlichsten Stelle des weiblichen Körpers auf. Daher ist es besonders wichtig, dass du diese Region gesund hältst und entsprechende Vorsorgemaßnahmen triffst.

Doch leider gehören vaginale Pilzinfektionen zu den häufigsten Problemen im Genitalbereich von Frauen.

Vaginale Pilzinfektionen, die auch als vaginale Candidiasis bezeichnet werden, können bei jeder Frau und in jedem Alter auftreten. Sie werden durch ein vermehrtes Pilzwachstum verursacht. Besonders häufig treten hierbei Reizungen, Unwohlsein, starker Juckreiz in der Vagina, der Vulva und der Vaginalöffnung auf.

Informiere dich in unserem heutigen Artikel über die häufigsten Ursachen von derartigen Infektionen. So kannst du ihre Entstehung noch besser vermeiden.

Vaginale Pilzinfektionen: Symptome

Bevor wir dir mehr über die Ursachen der Entstehung solcher Infektionen erzählen, wollen wir dir die häufigsten Symptome der Erkrankung beschreiben. Dabei kann die Ausprägung der jeweiligen Beschwerden im Einzelfall sehr unterschiedlich stark sein.

Folgende Symptome treten in der Regel auf:

  • Juckreiz und Reizung der Vagina und der Vaginalöffnung
  • Ein starkes Brennen besonders während des Geschlechtsverkehrs oder beim Wasserlassen
  • Rötung und Schwellung der Vulva
  • Vaginale Schmerzen
  • Hautausschlag an der Vagina
  • Wässriger Vaginal-Ausfluss
  • Dicklicher, weißer geruchloser Ausfluss

Gründe für die Entstehung von Pilzinfektionen

Jetzt kennst du die häufigsten Symptome dieser Infektion. Daher wollen wir dir nun einige Gründe und Gewohnheiten aufzeigen, welche die Entstehung von vaginalen Pilzinfektionen begünstigen. Diese solltest du im Rahmen des Möglichen vermeiden.

Vielleicht denkst du, dass die nachfolgend genannten Gründe recht trivial sind. Dennoch solltest du stets sehr gut auf deine vaginale Gesundheit achten und falls erforderlich, negative Gewohnheiten verändern. So kannst du das Risiko vermindern, dass du vaginale Pilzinfektionen erleiden wirst.

1. Sehr eng anliegende Hosen und feuchte Kleidungsstücke

Wenn du häufig sehr eng anliegende Hosen trägst und deine Unterwäsche nicht aus Baumwolle ist, dann kann dies einer der Auslöser für vaginale Pilzinfektionen sein. Kunstfasern verhindern die Luftzirkulation und deine Vagina wird dadurch nicht ausreichend belüftet.

Vaginale Pilzinfektionen - Wärme

Pilze gedeihen am besten in feuchter und dunkler Umgebung. Daher kann die Feuchtigkeit, die durch derartige Materialien oder auch durch zu eng anliegende Kleidung entsteht, einen perfekter Nährboden für vaginale Pilzinfektionen bieten.

Vorbeugung

  • Trage Baumwollunterwäsche. Außerdem solltest du nicht nur eng anliegende Jeans anziehen, sondern öfter auch locker sitzende Hosen, die eine ausreichende Belüftung deiner Vaginal-Region ermöglichen.
  • Darüber hinaus solltest du deine Kleidung nach 8 bis 12 Stunden wechseln. Wenn du Sport getrieben und geschwitzt hast, dann solltest du die Kleidung umgehend wechseln. So kannst du Feuchtigkeitsansammlungen vermeiden.
  • Nach dem Schwimmen solltest du sofort die nasse Badekleidung durch trockene ersetzen.

2. Intimprodukte

In jedem Supermarkt oder Apotheke findest zu zahlreiche Produkte für die Vaginal-Hygiene. Besonders Vaginal-Duschen sind sehr schädlich, da sie die natürliche Balance der Vaginal-Flora aus dem Gleichgewicht bringen. Und dieses Ungleichgewicht kann vaginale Pilzinfektionen verursachen.

Vorbeugung

  • Am besten du verzichtest vollständig auf derartige Produkte. Dein Körper reinigt diese Region ganz von selbst und benötigt keine weiteren Produkte dazu. Benutze derartige Produkte nur auf ausdrückliche Anweisung deines Gynäkologen.

3. Schwimmen in öffentlichen Schwimmbädern

Vaginale Pilzinfektionen - Wasser

Das Wasser in öffentlichen Schwimmbädern wird mit verschiedenen Chemikalien behandelt. Diese können den pH-Wert deiner Vagina verändern. Das kann wiederum vaginale Pilzinfektionen hervorrufen.

Obwohl die Chemikalien eigentlich dafür eingesetzt werden, die Pools und das Wasser rein zu halten, vermehrt sich durch sie Candida noch schneller.

Vorbeugung

  • Halte dich nicht übermäßig lange im Wasser auf. Wenn du Schwimmen als Sport betreibst, dann solltest du immer sofort nach dem Training deinen nassen Badeanzug ausziehen und deine Vaginal-Region mit einem sauberen Baumwollhandtuch gut abtrocknen.
  • Dabei solltest du sehr sanft vorgehen und auf keinen Fall zu fest reiben. So kannst du Reizungen und Verletzungen vermeiden.

4. Zu viel Stress

Vaginale Pilzinfektionen - Stress

Wenn du permanent im Stress bist und kaum zur Ruhe kommst, dann wirkt sich das nachteilig auf dein Immunsystem aus. Auch ein geschwächtes Immunsystem kann vaginale Pilzinfektionen begünstigen.

Wenn dazu noch weitere begünstigende Faktoren hinzukommen, dann kann dein Körper sich nicht ausreichend gegen mögliche Pilzinfektionen zur Wehr setzen.

Vorbeugung

  • Gerade weil Stress heute ein weit verbreitetes Leiden ist, ist es sehr wichtig, dass du Techniken erlernst, wie du Stress abbauen kannst.
  • Versuche es einmal mit Meditation, Yoga oder grundsätzlich regelmäßiger sportlicher Aktivität.

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5. Antibiotika

Vaginale Pilzinfektionen - Antibiotika

Wenn dein Arzt dir ein Antibiotikum verschrieben hat, dann kommt es häufig zu vaginalen Pilzinfektionen während oder nach der Einnahme der Antibiotika.

Der Grund hierfür ist, dass Antibiotika nicht nur die schädlichen Mikroorganismen im Körper zerstören, sondern leider auch die guten, in diesem Falle deine Scheidenflora.

Dadurch wird dein pH-Wert im Vaginal-Bereich weniger sauer. Und dieser Zustand begünstigt wiederum vaginale Pilzinfektionen.

Vorbeugung

  • Wenn du Antibiotika einnehmen musst, kannst du vaginale Pilzinfektionen weitgehend vermeiden, indem du während der gesamten Einnahmedauer gleichzeitig probiotische Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst. Die Kur solltest du idealerweise mindestens noch eine Woche nach Ende der Antibiotika-Einnahme fortsetzen.

6. Binden und Tampons nicht regelmäßig wechseln

Bereits eingangs haben wir erwähnt, dass Pilze eine feuchte und warme Umgebung bevorzugen. Binden und Tampons bieten also grundsätzlich den perfekten Nährboden für Scheidenpilze. Aus diesem Grund solltest du hier besonders achtsam sein.

Vorbeugung

  • Besonders bei warmen Außentemperaturen solltest du regelmäßig deinen Tampon oder deine Binde wechseln.
  • Da bei manchen Frauen die Blutung nicht sehr stark ist, wechseln sie den Tampon nicht ganz so oft. Das solltest du unbedingt vermeiden. Idealerweise solltest du einen Tampon oder eine Binde alle 3 bis 5 Stunden wechseln.
  • Außerdem solltest du grundsätzlich keine parfümierten Binden oder Tampons benutzen.

Was kannst du tun, wenn du dennoch eine Pilzinfektion bekommen hast?

Unter normalen Umständen sind vaginale Pilzinfektionen keine ernsthafte Erkrankung. Sie lassen sich recht gut behandeln und dauern in der Regel nicht allzu lange an.

Dennoch ist es grundsätzlich ratsam, einen Gynäkologen aufzusuchen, damit du gleich zu Beginn der Infektion die richtige Behandlung erhälst. So kannst du auch das Risiko von Komplikationen ausschließen.


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