Stereotype Bewegungsstörungen
Stereotype Bewegungsstörungen werden bereits in jungen Jahren entdeckt, obwohl sich ihre Ursachen nur schwer bestimmen lassen. Worum es sich dabei genau handelt, erfährst du in diesem Artikel.
Laut den Richtlinien der Diagnosekriterien des DSM-5 umfassen stereotype Bewegungsstörungen sich wiederholende, scheinbar gelenkte und ziellose Verhaltensweisen. Diese können sich auf das soziale und schulische Umfeld des Kindes ausweiten, das an ihnen leidet.
Die Störung wird in der Regel in einer frühen Entwicklungsphase eines Kindes diagnostiziert, da sie bereits dann auftritt. Somit besteht die Möglichkeit, sie frühstmöglich zu behandeln.
Stereotype Bewegungsstörungen und ihre Ursachen
Oftmals sind die Ursachen dieses Problems unklar. Tatsächlich können die Symptome, die mit diesem einhergehen, mit anderen Störungen verwechselt werden. Jedoch gibt es ein paar eindeutige Muster, die Licht ins Dunkel bringen.
Physiologische Wirkungen einer Substanz
Es existieren Drogen, deren Konsum dieselben Verhaltensweisen bewirken können wie im Falle von Patienten mit stereotypen Bewegungsstörungen. Oftmals haben Kinder, deren Eltern Drogen nehmen, leichten Zugang zu diesen. Jedoch halten die Symtpome in der Regel nicht lange an, sofern das Kind nicht weiter den Substanzen ausgesetzt ist.
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Assoziierte Störungen
Das Lesch-Nyhan-Snydrom geht ebenfalls mit einigen der Auffälligkeiten einher, die auch bei stereotypen Bewegungsstörungen zu verzeichnen sind. Auch gilt dies für geistige Behinderungen oder wenn der Patient irgendeine Kopfverletzung erlitten hat.
Die Schwierigkeit besteht in erster Linie darin, dass die Störung oftmals mit Autismus, einer Zwangsstörung oder dem Tourette-Syndrom verwechselt wird. Bevor also eine Diagnose erstellt wird, bedarf es einschlägiger Untersuchungen.
Stereotype Bewegungsstörungen: Symptome
Zu den klassischen Symptomen stereotyper Bewegungsstörungen zählen sich wiederholende Bewegungen, die vom Anziehen der Hände, Nägelkauen, Wiegebewegungen bis zum In-den-Mund-nehmen von Gegenständen neben weiteren Ticks reichen.
Stress, Langeweile oder Frust können diese Verhaltensmuster verschlimmern. In manchen Fällen kommt es ebenfalls zu schwerwiegenden Verletzungen, die umgehend behandelt werden müssen.
Stereotype Bewegungsstörungen: mögliche Behandlungsmethoden
Abhängig von der gestellten Diagnose und ob die stereotypen Bewegungsstörungen mit Selbstverletzung einhergehen, werden entsprechende Behandlungsmethoden vorgeschlagen.
- Änderungen der Umgebung: Falls das Kind sich selbst verletzt, müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, was in Abhängigkeit davon geschieht, womit es sich die Verletzungen zuführt.
- Geeignete Medikamente: Dabei gilt es, das Alter des Patienten zu beachten, um das richtige Arzneimittel zu verschreiben. Darunter können Neuroleptika oder Katecholamin abbauende Medikamente sein.
- Psychotherapie: Sie stellt eine große Hilfe dar und kann zusammen mit bestimmten Verhaltenstechniken zu positiven Ergebnissen führen. Eine Therapie kann von einer der vorigen Behandlungsmethoden begleitet werden.
Die größte Beeinträchtigung bei stereotypen Bewegungsstörungen erfährt das Kind in seinem Alltag. Die Bewegungen erfolgen unfreiwillig und sind häufig nicht zu kontrollieren.
Wenn es also eine solche Diagnose erhält, sollte den Eltern immer bewusst sein, dass die Bewegungen dauerhaft sein können. Mit den zuvor genannten Maßnahmen kann eine Verbesserung erzielt, aber die Störung nicht vollständig unterdrückt werden.
Hast du bei deinem Sohn oder bei deiner Tochter ähnliche Verhaltensweisen festgestellt? Wenn ja, solltest du dich an euren Kinderarzt wenden. Er wird die notwendigen Untersuchungen durchführen, um die Ursachen zu ergründen und herauszufinden, wie sich das Problem beheben lässt.
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