Schokoladenallergie: Ursachen, Behandlung und Prävention

Hast du eine Allergie gegen Milch oder Erdnüsse? Bist du ein Kakao-Liebhaber? Dann solltest du unbedingt weiterlesen! Hier erfährst du alles Wissenswerte über die Schokoladenallergie.
Schokoladenallergie: Ursachen, Behandlung und Prävention
María Irene Benavides Guillém

Geschrieben und geprüft von der Ärztin María Irene Benavides Guillém.

Letzte Aktualisierung: 30. September 2022

Die Schokoladenallergie ist ein kontroverses und komplexes Thema. Allergische Symptome werden auf Zutaten wie Milch, Nüsse, Erdnüsse oder Nickel zurückgeführt und nicht auf den Kakao selbst.

Kakao ist der Grundbestandteil von Schokolade. 100 Gramm Kakao enthalten unter anderem 20,4 Gramm Proteine, 25,6 Gramm Fette, 11,5 Gramm Kohlenhydrate und Mineralstoffe wie Phosphor, Kalzium und Eisen.

Allerdings gibt es verschiedene Arten von Schokolade. Von dunkler Schokolade, die zu mehr als 80 % aus Kakao besteht, bis hin zu weißer Schokolade ohne reinen Kakao, mit Milch und Zucker. Und all diese Elemente sind potenzielle Allergieauslöser.

Wie kommt es zu einer Schokoladenallergie?

Lebensmittel lösen eine Toleranzreaktion aus. Bei einer allergischen Person werden sie als Krankheitserreger erkannt und lösen eine Entzündungsreaktion aus.

Diese Anfälligkeit für die Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie hängt mit Faktoren wie der Genetik und den Mikroben in unserem Darm zusammen. Eine Schokoladenallergie liegt vor, wenn der Kontakt mit Schokolade oder ihren Bestandteilen immer eine abnorme Reaktion des Immunsystems auslöst. Die bekannteste Form ist die, bei der Immunglobulin-E-Antikörper gebildet werden.

Bei der klassischen Allergie binden die als Reaktion auf das Lebensmittel freigesetzten Immunglobulin-E-Moleküle an Rezeptoren auf Zellen wie Mastzellen und Basophilen, was zur Freisetzung von Substanzen wie Histamin führt. Dies ist die Ursache für das rasche Auftreten allergischer Erscheinungen, die von einem Hautausschlag bis zur Anaphylaxie reichen.

Schokoladenallergie - Hautausschlag
Milde Formen der Schokoladenallergie äußern sich durch Hautausschläge und Rötungen.

Symptome

Die Symptome von Lebensmittelallergien, einschließlich Schokolade, betreffen fast alle Organe des Körpers. Auf der Haut können Nesselsucht, Juckreiz und Rötungen unterschiedlichen Ausmaßes auftreten.

In schwereren Fällen kann es zu Ödemen oder allgemeinen Schwellungen kommen, die als “Angioödem” bezeichnet werden. Wenn die Atemwege betroffen sind, kann dies lebensbedrohlich sein.

Magen-Darm-Symptome sind häufig und beginnen mit Übelkeit und leichten Bauchschmerzen. Es folgen Erbrechen und Durchfall.

Anzeichen von allergischem Schnupfen, wie vermehrte Nasensekrete und Juckreiz in der Nase, werden von Husten begleitet. Außerdem kann es zu kardiovaskulären Komplikationen wie einem plötzlichen Blutdruckabfall und einem Kreislaufkollaps kommen.

Allergien im Zusammenhang mit Schokolade

Die häufigsten allergieauslösenden Lebensmittel sind Milch, Eier, Erdnüsse, Nüsse, Schalentiere, Weizen, Soja und Fisch. Produkte, die diese Zutaten enthalten, können ebenfalls Reaktionen hervorrufen.

In der Regel sind Milch, Erdnüsse und Walnüsse in Schokolade enthalten.

Menschen mit einer Nickelallergie können beim Verzehr von Schokolade ein systemisches Nickelallergiesyndrom oder eine chronische Dermatitis entwickeln. Weniger gut beschrieben ist die Kakaoallergie. Es gibt Berichte über eine Sensibilisierung durch berufliche Exposition.

Darüber hinaus berichten Lopes et al. über 3 Patienten mit einer durch Immunglobulin E vermittelten allergischen Immunreaktion auf Kakao. In allen 3 Fällen gab es einen positiven oralen Provokationstest. Die Patienten zeigten Juckreiz, Ödeme und Atemwegssymptome, die eine Behandlung mit Antihistaminika und Adrenalin erforderten.

Wie behandelt man eine Schokoladenallergie?

Die Behandlung einer Schokoladenallergie ist vielschichtig. Medikamente wie Antihistaminika und Kortikosteroide sind nützlich, um die Symptome zu lindern. Allerdings ist im Falle einer Anaphylaxie Epinephrin oder Adrenalin die Behandlung der ersten Wahl.

Langfristig besteht die wichtigste Maßnahme darin, das allergieauslösende Lebensmittel zu meiden. Da die Ernährung problematisch sein kann, ist es immer ratsam, einen Ernährungsberater oder eine Ernährungsberaterin hinzuzuziehen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Immuntherapie. Dabei wird der Patient/die Patientin mit kleinen, ansteigenden Mengen des allergieauslösenden Lebensmittels in Kontakt gebracht, bis eine Toleranz erreicht ist.

Schokoladenallergie - Allergietest
Allergietests zur Diagnose werden in der Regel auf der Haut durchgeführt, wobei die Reaktion des Gewebes auf den Kontakt mit dem Erreger gemessen wird.

Kann ich einer Schokoladenallergie vorbeugen?

Da Lebensmittelallergien multifaktoriell bedingt sind, ist ihre Vorbeugung ein ständiger Gegenstand der Forschung. Präventive Maßnahmen konzentrieren sich auf die Kindheit, da es hier mehr wissenschaftliche Erkenntnisse gibt.

Im Jahre 2021 wurden die Empfehlungen der American Academy of Allergy, Asthma and Immunology, des American College of Allergy, Asthma and Immunology und der Canadian Society of Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht. Die Organisationen weisen darauf hin, dass es wichtig ist, Erdnüsse und gekochte Eier im Alter von 6 Monaten einzuführen. Außerdem muss die Ernährung eines Kleinkindes eine große Vielfalt an Lebensmitteln enthalten.

Zudem empfiehlt die ebenfalls 2021 veröffentlichte Leitlinie der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI), in der ersten Lebenswoche keine Kuhmilchnahrung mit Kuhmilcheiweiß als Ergänzung zum Stillen zu verwenden.

Was mache ich, wenn ich bereits eine Allergie habe?

Wenn du bereits an einer Schokoladenallergie leidest, sind zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, um Komplikationen zu vermeiden:

  • Lies die Etiketten der Produkte, die du isst.
  • Wenn du zum ersten Mal ein bestimmtes Lebensmittel isst, solltest du vorsichtig sein.
  • Wenn du auf der Straße gekaufte Produkte isst, solltest du ebenfalls Vorsicht walten lassen.
  • Darüber hinaus solltest du mit deinen Mitmenschen über deine Allergie sprechen.

Denke daran, dass es immer notwendig ist, bei Fragen einen Arzt oder eine Ärztin deines Vertrauens zu konsultieren und deren Empfehlungen zu befolgen.


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